Newsletter
|
ePaper
|
Apps
|
Abo
|
Shop
|
Jobs
No Sex in the City
Startseite Alle KolumnenNo Sex in the City
Kolumne von Ana Marija Milkovic
 

Kolumne von Ana Marija Milkovic

Doug wer?

Foto: Harald Schröder
Foto: Harald Schröder
Unsere Kolumnistin war ohne jegliche Vorbereitung in der Schirn Kunsthalle zur Ausstellungseröffnung von Doug Aitken. Was sie vorfand, war nicht nur famose Gegenwartskunst, sondern auch Architektur in Reinform.
Ich möchte heute über die Moderne Kunst schreiben, weil ich sie mittlerweile selten genug verstehe. Weder kannte ich bis gestern zum Beispiel Doug Aitken, noch war ich 1999 in Venedig, um zu erfahren, dass Doug Aitken den internationalen Preis der Biennale gewann.

So besuchte ich gestern ohne Hintergrundwissen die Schirn und stellte nicht zum ersten Mal fest, dass der schönste Ausstellungsraum Frankfurts zweifellos die Rotunde, das Vestibül des Gebäudes ist.

Die ganze Sache lässt sich in der Schirn cool an. Wer, liebe Leser, wollte nicht schon immer eine Sequenz seiner Gedanken zu einer überlebensgroßen Installation in der Schirn aufgebläht sehen? Yoko Ono zum Beispiel. Sie wollte das.

Yoko Ono wäre eine internationale Karriere als Künstlerin vielleicht gelungen, hätte sie nicht vor Jahrzehnten John Lennon geheiratet. In der Schirn durfte sie, die sich durch ihren Mann in ihrer Arbeit verhindert sah, vor ein paar Jahren ausstellen. Ich finde das richtig. Noch besser wäre es, wenn alle Frauen in Frankfurt das täten. So könnten zumindest Frauen das Paradoxon von Moderne und Ehe überwinden.

Bis dahin überwindet der Künstler Doug Aitken das Paradoxon von Natur und Technologie. Ich veranschauliche das hier: Die Natur ist der Mensch, also Sie, der Betrachter. Ihnen gegenüber steht die Technologie mit Filmsequenzen auf mehrere riesige Projektionswände in der Schirn verteilt. Das Ganze ist vertont.

Ich habe die Idee des Künstlers sehr wohl auf Anhieb verstanden. Wenn ich Mitteilungen vergleichsweise in GROSSBUCHSTABEN lese, werde ich auch schnell aufmerksam. So konnte mir die künstlerische Idee in den Räumen der schön aufgeräumten Schirn nicht entgehen.

Ich möchte nun aber nicht behaupten, dass sei Kunst für Doofe, die das Kleingedruckte nicht zu lesen verstehen. Nein, das ist es nicht. Es ist ganz einfach ein großer Spaß mit anzusehen, wie es Doug Aitken vergönnt ist, seinen Gedanken nachzugehen und andere dabei auffordert, es ihm wortwörtlich nachzumachen.

Machen Sie das. In der Rotunde kostet es auch keinen Eintritt.
9. Juli 2015
Ana Marija Milkovic
 
 
Fotogalerie:
{#TEMPLATE_news_einzel_kolumne_GALERIE_WHILE#}
 

Leser-Kommentare

Kommentieren
Schreiben Sie den ersten Kommentar.
Mehr Nachrichten aus dem Ressort No Sex in the City
Ana Marija Milkovics Kolumne
Wild at heart
Unsere Kolumnistin Ana Marija Milkovic schreibt über Cindy Crawfords Lebensratgeber und darüber, was diese mit der Messe Design Annual zu tun haben, auf der sie Julian Smiths Handynummer bekam – sich aber nie bei ihm meldete.
Text: Ana Marija Milkovic / Foto: Harald Schröder
 
 
Ana Marija Milkovics Kolumne
What else?
Unsere Kolumnistin Ana Marija Milkovic trinkt gerne Kapselkaffee von Nespresso. Dabei, glaubt sie, wähnt sie sich in guter Gesellschaft. Doch der Gedanke an das Müllaufkommen und die Privatisierung von Wasser mindern ihren Genuss.
Text: Ana Marija Milkovic / Foto: Harald Schröder
 
 
Ana Marija Milkovics Kolumne
Von Testa zu Omer Klein Trio
Unsere Kolumnistin Ana Marija Milkovic kauft gerne CDs im Laden – weil sie so oft auf neue Künstler aufmerksam wird. Warum ihr ihre neuen Entdeckungen Gianmaria Testa und das Omer Klein Trio besonders gut gefallen, beschreibt sie in ihrer Kolumne.
Text: Ana Marija Milkovic / Foto: Harald Schröder
 
 
Ana Marija Milkovics Kolumne
Ein Nachruf
Am gestrigen Dienstag ist der Modeschöpfer Karl Lagerfeld gestorben. Unsere Kolumnistin Ana Marija Milkovic betrauert seinen Tod - und erinnert daran, dass Lagerfeld nicht nur wegen seiner Mode bekannt war, sondern auch wegen politischer Statements.
Text: Ana Marija Milkovic / Foto: Harald Schröder
 
 
ANA MARIJA MILKOVICS KOLUMNE
Makis Milki Way
Unsere Kolumnistin Ana Marija Milkovic hat große Ziel für 2019: Auf ihrem neu gestarteten Instagram-Profil möchte sie innerhalb eines Jahres eine Million Follower erreichen. Wie sie das schaffen möchte, schreibt sie in ihrer Kolumne.
Text: Ana Marija Milkovic / Foto: © Harald Schröder
 
 
 
 
Ältere Beiträge