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Nightout in Frankfurt
Was geschah
Spanisches vs. Neues
Partyexperte ptrk9000 quälte sich mit Klingelgangstern und Post-Wochenend-Depressionen, reiste nach Spanien und Sachsenhausen, entdeckte mal wieder die Alte Liebe neu und stellte fest, dass das Leben manchmal doch ein Ponyhof ist.
Wer kennt sie nicht, die Post-Wochenend-Depression, die einem meist schon montagmorgens mit eisiger Axt die Rübe zerdeppert? Schon wieder vorbei, das Wochenende? Wo ist sie hin, die gute, freie Zeit, die nun der unguten, durch Lohnarbeit und Knechtschaft verunstalteten Zeit weichen muss? „Ding-Dong, guten Morgen, ich bin’s, die Unzeit…“ – „Ach so, ich habe gehofft, es wäre der Heiland, aber der pennt bestimmt noch…“.
Bei mir wird montagmorgens ja nur von Paketzustellern geklingelt, was sie auch durchaus dürfen, denn sie bringen das schwarze Gold ins Haus oder von Umfrageknechten, die sich keinen eigenen Telefoncomputer leisten können. Manche wollen auch nur mal „kurz rein“. Leichen abladen womöglich. Oder Umsonstzeitungen mit fragwürdigen redaktionellen Inhalten in die Briefkästen stopfen. Eigentlich sollte ich mein Namensschild gleich an die Altpapiertonne pinnen. Aber Umwege erhöhen ja bekannterweise die Ortskenntnis.
So genug über Klingelgangster geärgert. Es gibt Besseres im Leben.
Zum Beispiel ein Besuch in Spanien. Wie gerne wäre ich jetzt…na, fast oder so ähnlich haben wir uns das gedacht, als wir zum Montagskino pilgerten, denn montags zeigt man im „Instituto Cervantes Frankfurt“, dem spanischen Goethe-Institut, iberisches Filmgut, klar, auf spanisch. Nun, mein Spanisch ist genauso gut als wie mein Hochdeutsch, aber Bier bestellen und Zigaretten kaufen, das bekomme ich auf spanisch hin und somit wäre mein Überleben auf der Halbinsel gesichert. Man zeigte also im Original mit englischen Untertiteln „Abre los Ojos“, der als Vanilla Sky späterdings neu aufgelegt wurde. Im Übrigen gibt’s da montags in loser Folge noch weitere interessante FIlme zu sehen, der Eintritt geht ok, und man muss keine Werbung schauen. Wir hatten ja wieder getrödelt, und da haben sie extra auf uns gewartet, das fand ich total … galante!
Hinterher ging’s mal kurz zum Schreiber-Heyne, denn dort bekommt man flugs das Gerippte angetragen, sehr vorbildlich indeed!
Spanisch gings auch am Dienstag weiter, denn im Exknast Klapperfeld hielt eine Gruppe junger Spanier einen Vortrag über zivilen Ungehorsam, denn die Leute leiden sehr unter dem rigiden Sparkurs, den man in Spanien im Moment fährt und sehen darin wenig Sinn und noch weniger Nutzen. Wer aber denkt, dass es sich hierbei um schwarzangezogene Zerfetzties handelte, der irrt in epischer Breite, denn es ging ihnen hierbei um Aufklärung und nicht um Aufstand, und so waren es sympathische junge Damen, die sachlich über die Verhältnisse und das, was man tun kann, aufzuklären vermochten.
Bis zum Freitag hieß es arbeiten und chillen, erstaunlich, dass mir nicht die Fingerkuppen abfallen, während ich diese beiden Worte in einem Satz einsperre, aber es scheint dem Chillen nichts auszumachen, wenn es nebenan ums Arbeiten geht. Wie im richtigen Leben.
Am Freitag war ich mit Auflegen „dran“, nämlich in der Fabrik in Sachsenhausen, ein kulturnahes Gewölbekellerchen mit Restaurant und feiner Bühne, denn das frankfurter Lieblings – SingerSongwriter Paar Paul and Elisabeth spielten im Rahmen der „Super Soul Shake“ – Partyreihe auf, und Laiki wäre ja nicht gleichzeitig Herr Kostis, wenn er nicht noch einen weiteren Akt im Ärmel hätte, und so spielten sich die mannheimer Motown – Sisters, wie man sie hinter vorgehaltener Hand nennt, nämlich The Schogettes, innerhalb kürzester Zeit in die Herzen der Anwesenden. Später haben wir uns noch ein paar Platten gezeigt, denn DJ Sportwagen, bekannt von den Soulfood – Parties im English – Theatre schwang zusammen mit Men from O.R.G.E.L., der ja auch immer die richtigen Platten im Koffer hat, und meiner Wenigkeit noch ein wenig die kleinen schwarzen Dinger, und gut gelaunt ging auch dieser Abend zu Ende.
Am Samstag wollte auf dem Konstimarkt eingekauft werden, denn gut gestärkt geht man eben besser in den Samstagabend.
Den begannen wir in der Alten Liebe, mittlerweile ein Geheimtipp in Sachen Qualitätsspelunking, aber zuviel Worte wollen wir darüber auch nicht verlieren, sonst wird der Laden noch von planlosen Reichen aufgekauft. Die gute Stimmung im Inneren rührte bestimmt auch von der Musikauswahl der beiden Auflegeriche Charly & John, die gut Ausgesuchtes aus den Bereichen Ska, Reggae und Rocksteady spielten.
Von Tür zu Tür, zackzack wie in der Kuckucksuhrenfabrik, ging es dann gleich weiter in den Dreikönigskeller zu den Bumblebees, die drei verstehen es immer wieder, gekonnt Frenchpop, Sixties und Indie zu verbinden, allerdings glaube ich, die drei waren nur zu zweit, wenn meine Augen mich nicht übers Ohr gehauen haben.
Auf dem Weg zurück wollte ich mir mal die Neue anschauen, die Old Fashioned Bar, mitten in der Leber Frankfurts, im sachsenhäuser Apfelwein-District gelegen, ganz in der Nähe vom Ponyhof. Kann man mal hingehen, rauchen darf man auch, man wird nicht genervt und das Barpersonal setzt sich aus frankfurter DJ-Größen zusammen.
Wenn man schon mal da ist, dachten wir uns, gehen wir grad noch zu Onkel Laiki in den Ponyhof, auf ein paar Scheidebecher, versteht sich, The Moving Sounds hatten wir verpasst, aber zu den Lisbethbube Eviltones kamen wir genau richtig, spielten sie doch recht energetischen Garage Punk. Dass DJ Konrad, untersützt von DJ Peter Rosén aus Stockholm, die Gäste nochmal richtig durchgeschüttelt hatte, ja keine Frage, ne ;-)
Am Sonntag sollte die gesamte Wohnung gefühlt aus einem riesigen Bett bestehen, ein Bett, das bis zum Radio X-Studio reicht, denn x wie raus wollte auch noch zusammen mit der grandiosen Li moderiert werden. Dann hat es aber auch mal wieder geschickt. Sonntags wollte ich dann nur noch ein wenig rumasseln. Recovern. Bereits sein für den Montag. Aber was soll’s: Am Mittwoch wird ja aufgelegt im Clichy. Wegen der Einheit und so. Kennt man ja, wir leben ja auch in einer geteilten Stadt, hibbe wie dribbe…
Geht raus, die Nacht ist schön!
Bei mir wird montagmorgens ja nur von Paketzustellern geklingelt, was sie auch durchaus dürfen, denn sie bringen das schwarze Gold ins Haus oder von Umfrageknechten, die sich keinen eigenen Telefoncomputer leisten können. Manche wollen auch nur mal „kurz rein“. Leichen abladen womöglich. Oder Umsonstzeitungen mit fragwürdigen redaktionellen Inhalten in die Briefkästen stopfen. Eigentlich sollte ich mein Namensschild gleich an die Altpapiertonne pinnen. Aber Umwege erhöhen ja bekannterweise die Ortskenntnis.
So genug über Klingelgangster geärgert. Es gibt Besseres im Leben.
Zum Beispiel ein Besuch in Spanien. Wie gerne wäre ich jetzt…na, fast oder so ähnlich haben wir uns das gedacht, als wir zum Montagskino pilgerten, denn montags zeigt man im „Instituto Cervantes Frankfurt“, dem spanischen Goethe-Institut, iberisches Filmgut, klar, auf spanisch. Nun, mein Spanisch ist genauso gut als wie mein Hochdeutsch, aber Bier bestellen und Zigaretten kaufen, das bekomme ich auf spanisch hin und somit wäre mein Überleben auf der Halbinsel gesichert. Man zeigte also im Original mit englischen Untertiteln „Abre los Ojos“, der als Vanilla Sky späterdings neu aufgelegt wurde. Im Übrigen gibt’s da montags in loser Folge noch weitere interessante FIlme zu sehen, der Eintritt geht ok, und man muss keine Werbung schauen. Wir hatten ja wieder getrödelt, und da haben sie extra auf uns gewartet, das fand ich total … galante!
Hinterher ging’s mal kurz zum Schreiber-Heyne, denn dort bekommt man flugs das Gerippte angetragen, sehr vorbildlich indeed!
Spanisch gings auch am Dienstag weiter, denn im Exknast Klapperfeld hielt eine Gruppe junger Spanier einen Vortrag über zivilen Ungehorsam, denn die Leute leiden sehr unter dem rigiden Sparkurs, den man in Spanien im Moment fährt und sehen darin wenig Sinn und noch weniger Nutzen. Wer aber denkt, dass es sich hierbei um schwarzangezogene Zerfetzties handelte, der irrt in epischer Breite, denn es ging ihnen hierbei um Aufklärung und nicht um Aufstand, und so waren es sympathische junge Damen, die sachlich über die Verhältnisse und das, was man tun kann, aufzuklären vermochten.
Bis zum Freitag hieß es arbeiten und chillen, erstaunlich, dass mir nicht die Fingerkuppen abfallen, während ich diese beiden Worte in einem Satz einsperre, aber es scheint dem Chillen nichts auszumachen, wenn es nebenan ums Arbeiten geht. Wie im richtigen Leben.
Am Freitag war ich mit Auflegen „dran“, nämlich in der Fabrik in Sachsenhausen, ein kulturnahes Gewölbekellerchen mit Restaurant und feiner Bühne, denn das frankfurter Lieblings – SingerSongwriter Paar Paul and Elisabeth spielten im Rahmen der „Super Soul Shake“ – Partyreihe auf, und Laiki wäre ja nicht gleichzeitig Herr Kostis, wenn er nicht noch einen weiteren Akt im Ärmel hätte, und so spielten sich die mannheimer Motown – Sisters, wie man sie hinter vorgehaltener Hand nennt, nämlich The Schogettes, innerhalb kürzester Zeit in die Herzen der Anwesenden. Später haben wir uns noch ein paar Platten gezeigt, denn DJ Sportwagen, bekannt von den Soulfood – Parties im English – Theatre schwang zusammen mit Men from O.R.G.E.L., der ja auch immer die richtigen Platten im Koffer hat, und meiner Wenigkeit noch ein wenig die kleinen schwarzen Dinger, und gut gelaunt ging auch dieser Abend zu Ende.
Am Samstag wollte auf dem Konstimarkt eingekauft werden, denn gut gestärkt geht man eben besser in den Samstagabend.
Den begannen wir in der Alten Liebe, mittlerweile ein Geheimtipp in Sachen Qualitätsspelunking, aber zuviel Worte wollen wir darüber auch nicht verlieren, sonst wird der Laden noch von planlosen Reichen aufgekauft. Die gute Stimmung im Inneren rührte bestimmt auch von der Musikauswahl der beiden Auflegeriche Charly & John, die gut Ausgesuchtes aus den Bereichen Ska, Reggae und Rocksteady spielten.
Von Tür zu Tür, zackzack wie in der Kuckucksuhrenfabrik, ging es dann gleich weiter in den Dreikönigskeller zu den Bumblebees, die drei verstehen es immer wieder, gekonnt Frenchpop, Sixties und Indie zu verbinden, allerdings glaube ich, die drei waren nur zu zweit, wenn meine Augen mich nicht übers Ohr gehauen haben.
Auf dem Weg zurück wollte ich mir mal die Neue anschauen, die Old Fashioned Bar, mitten in der Leber Frankfurts, im sachsenhäuser Apfelwein-District gelegen, ganz in der Nähe vom Ponyhof. Kann man mal hingehen, rauchen darf man auch, man wird nicht genervt und das Barpersonal setzt sich aus frankfurter DJ-Größen zusammen.
Wenn man schon mal da ist, dachten wir uns, gehen wir grad noch zu Onkel Laiki in den Ponyhof, auf ein paar Scheidebecher, versteht sich, The Moving Sounds hatten wir verpasst, aber zu den Lisbethbube Eviltones kamen wir genau richtig, spielten sie doch recht energetischen Garage Punk. Dass DJ Konrad, untersützt von DJ Peter Rosén aus Stockholm, die Gäste nochmal richtig durchgeschüttelt hatte, ja keine Frage, ne ;-)
Am Sonntag sollte die gesamte Wohnung gefühlt aus einem riesigen Bett bestehen, ein Bett, das bis zum Radio X-Studio reicht, denn x wie raus wollte auch noch zusammen mit der grandiosen Li moderiert werden. Dann hat es aber auch mal wieder geschickt. Sonntags wollte ich dann nur noch ein wenig rumasseln. Recovern. Bereits sein für den Montag. Aber was soll’s: Am Mittwoch wird ja aufgelegt im Clichy. Wegen der Einheit und so. Kennt man ja, wir leben ja auch in einer geteilten Stadt, hibbe wie dribbe…
Geht raus, die Nacht ist schön!
1. Oktober 2012
ptrk9000
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