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Nightout in Frankfurt
 

Rumgammeln im Nordend

Samstags im Tiki Tiki-Land

Unser Kolumnist verschlief zwar das Highlight des Jahres, ließ sich aber davon nicht die Stimmung verderben und stromerte den ganzen Samstag einfach mal durchs Nordend - mit Tiki Tiki und ganz viel Liebe.
Am Samstag wollte ich mal ins Freibad nach Eschersheim, denn unter der Woche hatte ich dort gesehen, dass dort am Samstag das Badewannen-Rennen stattfinden sollte. Das sollte folgendermaßen vonstatten gehen: Die Badwannen werden ins Wasser gelassen, und jeweils ein "Badewannenkapitän" und ein "Matrose" steuern das Badewannenboot circa 50 Meter durchs Wasser, um sich so für die erste Europameisterschaft im Badewannenrennen in Wolfsburg zu qualifizieren. Soweit in der Theorie. Leider hatte der Schlafgott mich in der Praxis zu lange an der Matratze horchen lassen, denn bis ich im Freibad Eschersheim ankam, war der Markt verlaufen und der Käs' gegessen. Das war wohl die Strafe dafür, dass ich der charmanten Dame an der Kasse beim Hereinkommen süffisant um 15 Uhr einen "Guten Morgen" wünschte. Sie nahm es aber mit einer bewundernswerten Gelassenheit und klärte mich liebevoll darüber auf, dass ich ja nun viel zu spät sei. Wenn man übrigens unter der Woche kurz von 18 Uhr ins Bad kommt, wird man vom Personal darauf hingewiesen, dass, wenn man noch ein paar Minuten wartete, man zu verbilligten Konditionen ins Freibad kommt, denn nach 18 Uhr ist der Eintritt billiger. Finde ich gut, müssten sie ja nicht machen. Was tun, sprach Zeus, und weil ich mich schon drauf gefreut hatte, mir beim Rennen eine standesgemäße Portion Pommes reinzuzimmern, hatte ich entsprechend ein kleines Hungergefühl.

Na, da kam er doch gerade recht, der Konstimarkt mit seinen Bratkartoffeln und Handkäsbroten. Gesagt, getan, und konstigestärkt ging es dann weiter ins Nordend, denn vor den Toren des Günthersburgparks, auch liebevoll "Günni" genannt, fand ab den frühen Mittagsstunden die "Tiki Tiki Hawaii" - Party statt, eine feine nichtkommerzielle Sause, besucht von lauter bunten Menschen mit Herzen aus Gold. "Bring your own Booze, BBQ & Buddies" war das Motto, und so fanden sich so einige mit Decken, Bier und Grillgut auf dem Platz vor dem Park ein. Musik gab es von "Soundbwoys Destiny" in dezenter Lautstärke aus einer mobilen Soundstation, Reggae und oldschool HipHop natürlich, was sonst. Und so verbrachten wir einen schönen, entspannten Hippie-Nachmittag beziehungsweise Frühabend dort oben im Nordend, weitab von dummen Fußballgeglotze und Innenraumrumgegammel, und auch ein bisschen Liebe lag auf jeden Fall in der Luft. Kurzfristig verließen wir die Veranstaltung für eine kleine Stunde, denn "x wie raus" wollte ja schließlich auch noch auf Radio X moderiert werden. Später, lange nach unserer Rückkehr, kam noch die Polizei vorbei, wahrscheinlich zum Mitfeiern, und sie hatten noch einige Kollegen dabei, die sicherlich gegen eine Sause unter freiem Himmel nichts einzuwenden hatten. Anders konnten wir es uns nicht erklären, dass dort plötzlich vier Polizeiwagen vorfuhren. Aber dennoch hatte ich den Eindruck, dass der Besuch lediglich einen pausenhofähnlichen Kontrollcharakter hatte, um sicherzustellen, dass die Mädchen und Buben um 22 Uhr die Musik ausstellen und den Platz aufräumen, damit der von Mausschubsen gestresste Nordendbewohner nicht um seine wohlverdiente Abendruhe gebracht werde!

Na, dann ging es eben nochmal zu Onkel Tamo ins Feinstaub, wenn man mal in der Ecke ist, kann man das auf jeden Fall mal mitnehmen. Dies sollte auch die letzte Station jenseits des Südmains an diesem Abend gewesen sein, bevor uns in Ermangelung an Wartemotivation ein Taxikutscher nach Sachsenhausen chauffierte. Dort angekommen, musste erst einmal ein technischer Kontrollbesuch in der Alten Liebe durchgeführt werden, es gab Kartoffeltortilla mit Apfelwein. Oder so. Dann beschlossen wir noch, einen Blick in die Stereobar zu werfen, wo Tonia's "Roll'n'Ink"-Party steigen sollte, also, naja, was aber irgendwie doch nicht so verlief, wie die Veranstalterin sich das vorgestellt hatte, denn die DJs hatten ihr kurzfristig abgesagt. Aber sie nahm es gelassen und so hatten wir noch Gelegenheit zu einen kleinen Plausch, das ist ja auch nicht verkehrt. Auf dem Rückweg wollte noch etwas vom Dönerkurven-Italiener "Gioia" mit nach Hause, Spätstück im Bett lautete die Devise, kann man ja mal machen, ne!

Geht raus, die Nacht ist schön!
16. Juni 2014
ptrk9000
 
 
Fotogalerie:
{#TEMPLATE_news_einzel_kolumne_GALERIE_WHILE#}
 

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