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Klingspor Museum
Lesen ist bunt
Halbzeit in Offenbach: Die Kinderbuchausstellung im Klingspor Museum findet nunmehr zum 67. Mal statt. Unter dem Motto „Extrem bunt“ dreht sich noch bis Ende Februar alles um Farben. Dazu gibt es ein umfangreiches Begleitprogramm für Eltern und Kinder.
Pipi Langstrumpf, die kleine Raupe Nimmersatt, der Struwwelpeter oder die Märchen der Gebrüder Grimm: Die meisten von uns haben ein Buch, das sie als Kind immer wieder anschauen wollten oder aus dem sie vorgelesen bekommen haben. Schöne Erinnerungen an Fantasiewelten, erste Leseerfahrungen oder kunterbunte Bilder, in die man am liebsten selbst eintauchen würde, sind auch viele Jahre später etwas, an das man gerne denkt und das den Weg für die Faszination des Lesens ebnet. Genauso vielfältig wie die Interessen der Kinder, sind auch die Bücher, die jedes Jahr erscheinen.
Einen Auszug der innerhalb eines Jahres sowohl in Deutschland als auch international erschienen Kinderbücher zeigt das Klingspor Museum in Offenbach jährlich in seiner Kinderbuchausstellung. „Das kommt aus den Anfängen des Museums, dass hier Kinderbuch als ein Sammelschwerpunkt festgelegt wurde“, sagt Museumsleiterin Dorothee Ader. Seit 2014 kuratiert sie mit Stephanie Ehret-Pohl die Ausstellung. Die diesjährige 67. Ausgabe läuft bereits seit dem 17. Dezember, aktuell ist Halbzeit: Bis zum 26. Februar steht noch alles unter dem Motto „Extrem bunt“ und dreht sich um Farben.
Das Thema, so erklären die beiden Kuratorinnen, habe sie bereits seit Jahren interessiert. „Kinderbücher sind künstlerische Buchkonzepte, die ganz stark mit Farbe arbeiten, selbst wenn sie schwarz-weiß sind“, betont Ader. Farbe habe dabei immer eine erzählerische Qualität. Aus diesem Grund entschlossen sich die beiden auch, die Bücher der Ausstellung, zu denen vereinzelt auch Künstlerbücher aus der Sammlung des Museums gehören, nach Farben zu ordnen. Nachdem die Besucher durch den Regenbogenvorhang getreten sind, finden sie sich zunächst im Bereich mit schwarzen und weißen Büchern wieder. Erst danach wird es so richtig bunt: gelbe Bücher auf der einen, orange auf der anderen Seite, nach der Treppe grüne, blaue und ganz am Ende bunte.
Das, was Kinderbücher ausmacht, wollten Ader und Ehret-Pohl erlebbar machen. „Ein Kinderbuch ist ein sozialer Ort, weil es meistens eine Interaktion zwischen einem Kind und einem Erwachsenen gibt“, sagt Ader. Die Idee sei daher gewesen, einen Ort zu schaffen, an dem sich die Kinder mit den Büchern beschäftigen aber auch künstlerisch tätig werden können. Deshalb gibt es drei Arbeitsbereiche, eine Wand zum Anpinnen der Lieblingsfarbe und viele Ecken mit Sitzmöglichkeiten zum Lesen der Bücher. „Man kann gerade in der Kinderbuchausstellung das Museum als einen Raum erleben, wo man so sein kann wie man möchte“, sagt Ader und Ehret-Pohl ergänzt: „Und eine schöne Erfahrung mit einem Buch haben kann.“
Trend in der Verlangslandschaft sei momentan die Farbe Grün. Rosafarbene, gelbe oder orange Bücher gebe es im Vergleich weniger. Gleichzeitig stehe die Farbgebung des Covers in enger Verbindung mit dem Thema des Kinderbuchs. Im vergangenen Jahr lägen besonders umwelt- und klimabezogene Themen im Trend. „Das sind riesige Themen in der Gesellschaft und deswegen auch im Kinderbuch“, erklärt Ader. Debatten und Entwicklungen in der Gesellschaft seien auch immer Themen, die in Kinderbücher abgebildet werden. 2022 waren das insbesondere Flucht, Krieg, Deportation, Tyrannei, aber auch Rassismus und Diversität, sagt Ehret-Pohl. Anhand der Kinderbuchsammlung des Museums aus den vergangenen rund 70 Jahren werde so deutlich, wie sich Diskurse verändern, fügt Ader hinzu.
Die meisten der insgesamt 150 Bücher der Ausstellung stammen aus dem deutschsprachigen Raum. Rund 30 Bücher sind in anderen Sprachen verfasst, darunter Französisch, Spanisch, Koreanisch und Arabisch. Um diese fremdsprachigen Kinderbücher zu bekommen, arbeitet das Klingspor Museum mit der internationalen Buchhandlung Mundo Azul in Berlin zusammen. Durch die fremdsprachigen Bücher werde zudem deutlich, wie sich die Themen und der Umgang mit diesen im Vergleich zu Deutschland unterscheiden, sagt Ehret-Pohl.
Ein wichtiger Teil der Kinderbuchausstellung ist auch in diesem Jahr das vielseitige Rahmenprogramm zum Thema Farbe. „Wir haben uns ein Familienprogramm ausgedacht, bei dem die Teilnehmenden zu den einzelnen Farben arbeiten können“, erklärt Ader. So färben die Kinder etwa in der Samstagswerkstatt am 11. Februar unter Anleitung von Künstlerin Petra Ober Papiere und gestalten selbst ein Buch. Zusätzlich gibt es verschiedene Führungen durch die Ausstellung, Lesungen sowie spezielle Angebote für Kindergärten und Schulen.
Einen Auszug der innerhalb eines Jahres sowohl in Deutschland als auch international erschienen Kinderbücher zeigt das Klingspor Museum in Offenbach jährlich in seiner Kinderbuchausstellung. „Das kommt aus den Anfängen des Museums, dass hier Kinderbuch als ein Sammelschwerpunkt festgelegt wurde“, sagt Museumsleiterin Dorothee Ader. Seit 2014 kuratiert sie mit Stephanie Ehret-Pohl die Ausstellung. Die diesjährige 67. Ausgabe läuft bereits seit dem 17. Dezember, aktuell ist Halbzeit: Bis zum 26. Februar steht noch alles unter dem Motto „Extrem bunt“ und dreht sich um Farben.
Das Thema, so erklären die beiden Kuratorinnen, habe sie bereits seit Jahren interessiert. „Kinderbücher sind künstlerische Buchkonzepte, die ganz stark mit Farbe arbeiten, selbst wenn sie schwarz-weiß sind“, betont Ader. Farbe habe dabei immer eine erzählerische Qualität. Aus diesem Grund entschlossen sich die beiden auch, die Bücher der Ausstellung, zu denen vereinzelt auch Künstlerbücher aus der Sammlung des Museums gehören, nach Farben zu ordnen. Nachdem die Besucher durch den Regenbogenvorhang getreten sind, finden sie sich zunächst im Bereich mit schwarzen und weißen Büchern wieder. Erst danach wird es so richtig bunt: gelbe Bücher auf der einen, orange auf der anderen Seite, nach der Treppe grüne, blaue und ganz am Ende bunte.
Das, was Kinderbücher ausmacht, wollten Ader und Ehret-Pohl erlebbar machen. „Ein Kinderbuch ist ein sozialer Ort, weil es meistens eine Interaktion zwischen einem Kind und einem Erwachsenen gibt“, sagt Ader. Die Idee sei daher gewesen, einen Ort zu schaffen, an dem sich die Kinder mit den Büchern beschäftigen aber auch künstlerisch tätig werden können. Deshalb gibt es drei Arbeitsbereiche, eine Wand zum Anpinnen der Lieblingsfarbe und viele Ecken mit Sitzmöglichkeiten zum Lesen der Bücher. „Man kann gerade in der Kinderbuchausstellung das Museum als einen Raum erleben, wo man so sein kann wie man möchte“, sagt Ader und Ehret-Pohl ergänzt: „Und eine schöne Erfahrung mit einem Buch haben kann.“
Trend in der Verlangslandschaft sei momentan die Farbe Grün. Rosafarbene, gelbe oder orange Bücher gebe es im Vergleich weniger. Gleichzeitig stehe die Farbgebung des Covers in enger Verbindung mit dem Thema des Kinderbuchs. Im vergangenen Jahr lägen besonders umwelt- und klimabezogene Themen im Trend. „Das sind riesige Themen in der Gesellschaft und deswegen auch im Kinderbuch“, erklärt Ader. Debatten und Entwicklungen in der Gesellschaft seien auch immer Themen, die in Kinderbücher abgebildet werden. 2022 waren das insbesondere Flucht, Krieg, Deportation, Tyrannei, aber auch Rassismus und Diversität, sagt Ehret-Pohl. Anhand der Kinderbuchsammlung des Museums aus den vergangenen rund 70 Jahren werde so deutlich, wie sich Diskurse verändern, fügt Ader hinzu.
Die meisten der insgesamt 150 Bücher der Ausstellung stammen aus dem deutschsprachigen Raum. Rund 30 Bücher sind in anderen Sprachen verfasst, darunter Französisch, Spanisch, Koreanisch und Arabisch. Um diese fremdsprachigen Kinderbücher zu bekommen, arbeitet das Klingspor Museum mit der internationalen Buchhandlung Mundo Azul in Berlin zusammen. Durch die fremdsprachigen Bücher werde zudem deutlich, wie sich die Themen und der Umgang mit diesen im Vergleich zu Deutschland unterscheiden, sagt Ehret-Pohl.
Ein wichtiger Teil der Kinderbuchausstellung ist auch in diesem Jahr das vielseitige Rahmenprogramm zum Thema Farbe. „Wir haben uns ein Familienprogramm ausgedacht, bei dem die Teilnehmenden zu den einzelnen Farben arbeiten können“, erklärt Ader. So färben die Kinder etwa in der Samstagswerkstatt am 11. Februar unter Anleitung von Künstlerin Petra Ober Papiere und gestalten selbst ein Buch. Zusätzlich gibt es verschiedene Führungen durch die Ausstellung, Lesungen sowie spezielle Angebote für Kindergärten und Schulen.
25. Januar 2023, 11.58 Uhr
Lisa Veitenhansl
Lisa Veitenhansl
Jahrgang 1997, Studium der Soziologie an der Goethe-Universität Frankfurt, seit November 2021 beim Journal Frankfurt. Mehr von Lisa
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