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Jede Verschiebung geht ins Geld
Politikstau verzögert DomRömer-Bau
Die Rohbauarbeiten für das Stadthaus schreiten gut voran. Aber es stehen für die Bebauung des restlichen Areals noch einige politische Entscheidungen aus, die das ganze Projekt verzögern, damit verteuern und Kaufinteressenten verunsichern können.
Lieber die gelbe oder die rote Tür? Normalerweise gibt es einen Bauherren, der die manchmal schwerwiegenden Entscheidungen treffen muss. Ungleich schwerer sind solche Abwägungen bei dem Großprojekt, dem Neubau der Altstadt, zwischen Dom und der Römerostzeile. Dort muss der Chef der DomRömer GmbH, Michael Guntersdorf, die Bauarbeiten vorantreiben, aber auch der Politik auf die Füße treten, wenn wichtige Entscheidungen ausstehen und das Weiterkommen erschweren. Denn die Stadt ist der Bauherr. Da hat einerseits der Gestaltungsbeirat Wünsche, dann muss die Stadtverordnetenversammlung sich einigen, der Magistrat will auch mitreden und schon sorgt die Frage, wie hoch die Randsteine sein sollen, sowie die Gestaltung der Erdgeschosse der Häuser Markt 20 und 7 und auch der Giebel des Hauses am Markt 38 für lästige Verzögerungen des insgesamt 169 Millionen Euro kostenden Megaprojekts.
„Ohne eine Hand voll ausstehender Entscheidungen können wir keine Ausschreibungen machen und die Ausschreibungen müssen eben hinreichend detailliert sein“, erklärt Guntersdorf. Mittlerweile ist die Frage, ob das DomRömer-Projekt im 1. Quartal oder im 2. Quartal 2017 fertig wird. Jede Verzögerung bringt höhere Kosten mit sich, „und daran habe ich natürlich kein Interesse, es geht letztlich um Steuergelder“, sagt Guntersdorf, der mehr als 90 Bauherren hat und deshalb sagt: „So langsam verstehe ich, was beim Bau des Berliner Flughafens das Problem ist. So eine Randsteinfrage kann die Fertigstellung schon mal um drei Monate verschieben.“ Die positive Nachricht: von Mängeln ist derzeit keine Rede. Im Gegenteil: Das Stadthaus kommt gut voran und soll im Sommer kommenden Jahres fertig sein.
Der Stand der Dinge
Wir betreten die Baustelle von der Braubachstraße aus, wo die Keller der Altstadthäuschen schon lange fertig sind. Von hier aus sieht das Stadthaus sehr groß und beeindruckend aus und fast fragt man sich, wie denn auf dem verbleibenden Terrain 35 Altstadthäuschen Platz finden sollen. Aber die Kleinteiligkeit gehört ja zum Konzept der Altstadt.
Das Stadthaus, das 4000 Quadratmeter Nutzfläche für Festveranstaltungen und Lesungen bietet und auch von Bürgern teilweise angemietet werden kann, soll laut Guntersdorf einmal die Höhenunterschiede zwischen der Schirn, dem Dom und der Goldenen Waage optisch ausgleichen helfen. „Sonst würde die Goldene Waage zwischen den hohen Mauern wirken wie ein verlorener Fahrradschuppen“, sagt Guntersdorf. Aber das Stadthaus soll auch die Fundstücke des Archäologischen Gartens einhausen, konservieren und doch öffentlich zugänglich machen. Das alte Gemäuer wird mit Sperrholzplatten geschützt, von der Kanalisation dringt ein fauliger Geruch in die Baustelle, dennoch ist der künftige museale Charakter, den die Ausgrabungsstätte hat, schon jetzt erahnbar. Doch was noch fehlt, inmitten der aus Stahlbeton bestehenden Bauteile, ist der Veranstaltungssaal mit Platz für 150 Menschen, ein Stahlbau, der in den Rohbau gewissermaßen „eingehängt“ werden soll und dann sechs bis sieben Meter über dem Archäologischen Garten schwebt. Voraussichtlich im Oktober dieses Jahres soll die Gebäudehülle geschlossen werden, so dass man vor dem Winter mit dem Innenausbau beginnen kann.
Wie geht’s weiter?
Derzeit sind 25 Rohbauarbeiter, sechs Dachdecker und sechs Fensterbauer auf der Baustelle tätig. In Richtung der Schirnrotunde machen die beiden Wohnungen im Stadthaus schon große Fortschritte. Eine ist 65 Quadratmeter groß und die darüber liegende zweigeschossige Wohnung umfasst 130 Quadratmeter. 50 Wohnungen entstehen insgesamt in der neuen Altstadt, für die zwischen 5000 und 7000 Euro pro Quadratmeter aufgerufen werden, eine Einmalzahlung für das Erbbaurechtsgrundstück mit eingerechnet. 150 Interessenten hätten sich schon für die Neubauwohnungen, die zwischen 35 und 190 Quadratmetern Fläche bieten, gemeldet. Wer Interesse hat und sich noch nicht gemeldet hat, sollte das bis Sommer tun (Tel. 653000750), denn dann wird die Liste geschlossen, so dass am 27. Oktober die Neubauten im Losverfahren (bei mehrfachen Interessensbekundungen) vergeben werden können.
Welches Museum zieht ein?
Was noch zu klären wäre ist, welches Museum denn in die Altstadt einziehen soll. Ein Apfelweinmuseum war lange im Gespräch. Michael Guntersdorf würde eher das Kinder- und Struwwelpetermuseum bevorzugen, weil es über mehr Eigenkapital verfügen würde und Synergien nutzen könnte, all das über den Lokalkolorit hinaus, den das Apfelweinmuseum auch beisteuern würde. Bei letzterem sei bislang immer die Finanzierung fraglich gewesen.
„Ohne eine Hand voll ausstehender Entscheidungen können wir keine Ausschreibungen machen und die Ausschreibungen müssen eben hinreichend detailliert sein“, erklärt Guntersdorf. Mittlerweile ist die Frage, ob das DomRömer-Projekt im 1. Quartal oder im 2. Quartal 2017 fertig wird. Jede Verzögerung bringt höhere Kosten mit sich, „und daran habe ich natürlich kein Interesse, es geht letztlich um Steuergelder“, sagt Guntersdorf, der mehr als 90 Bauherren hat und deshalb sagt: „So langsam verstehe ich, was beim Bau des Berliner Flughafens das Problem ist. So eine Randsteinfrage kann die Fertigstellung schon mal um drei Monate verschieben.“ Die positive Nachricht: von Mängeln ist derzeit keine Rede. Im Gegenteil: Das Stadthaus kommt gut voran und soll im Sommer kommenden Jahres fertig sein.
Der Stand der Dinge
Wir betreten die Baustelle von der Braubachstraße aus, wo die Keller der Altstadthäuschen schon lange fertig sind. Von hier aus sieht das Stadthaus sehr groß und beeindruckend aus und fast fragt man sich, wie denn auf dem verbleibenden Terrain 35 Altstadthäuschen Platz finden sollen. Aber die Kleinteiligkeit gehört ja zum Konzept der Altstadt.
Das Stadthaus, das 4000 Quadratmeter Nutzfläche für Festveranstaltungen und Lesungen bietet und auch von Bürgern teilweise angemietet werden kann, soll laut Guntersdorf einmal die Höhenunterschiede zwischen der Schirn, dem Dom und der Goldenen Waage optisch ausgleichen helfen. „Sonst würde die Goldene Waage zwischen den hohen Mauern wirken wie ein verlorener Fahrradschuppen“, sagt Guntersdorf. Aber das Stadthaus soll auch die Fundstücke des Archäologischen Gartens einhausen, konservieren und doch öffentlich zugänglich machen. Das alte Gemäuer wird mit Sperrholzplatten geschützt, von der Kanalisation dringt ein fauliger Geruch in die Baustelle, dennoch ist der künftige museale Charakter, den die Ausgrabungsstätte hat, schon jetzt erahnbar. Doch was noch fehlt, inmitten der aus Stahlbeton bestehenden Bauteile, ist der Veranstaltungssaal mit Platz für 150 Menschen, ein Stahlbau, der in den Rohbau gewissermaßen „eingehängt“ werden soll und dann sechs bis sieben Meter über dem Archäologischen Garten schwebt. Voraussichtlich im Oktober dieses Jahres soll die Gebäudehülle geschlossen werden, so dass man vor dem Winter mit dem Innenausbau beginnen kann.
Wie geht’s weiter?
Derzeit sind 25 Rohbauarbeiter, sechs Dachdecker und sechs Fensterbauer auf der Baustelle tätig. In Richtung der Schirnrotunde machen die beiden Wohnungen im Stadthaus schon große Fortschritte. Eine ist 65 Quadratmeter groß und die darüber liegende zweigeschossige Wohnung umfasst 130 Quadratmeter. 50 Wohnungen entstehen insgesamt in der neuen Altstadt, für die zwischen 5000 und 7000 Euro pro Quadratmeter aufgerufen werden, eine Einmalzahlung für das Erbbaurechtsgrundstück mit eingerechnet. 150 Interessenten hätten sich schon für die Neubauwohnungen, die zwischen 35 und 190 Quadratmetern Fläche bieten, gemeldet. Wer Interesse hat und sich noch nicht gemeldet hat, sollte das bis Sommer tun (Tel. 653000750), denn dann wird die Liste geschlossen, so dass am 27. Oktober die Neubauten im Losverfahren (bei mehrfachen Interessensbekundungen) vergeben werden können.
Welches Museum zieht ein?
Was noch zu klären wäre ist, welches Museum denn in die Altstadt einziehen soll. Ein Apfelweinmuseum war lange im Gespräch. Michael Guntersdorf würde eher das Kinder- und Struwwelpetermuseum bevorzugen, weil es über mehr Eigenkapital verfügen würde und Synergien nutzen könnte, all das über den Lokalkolorit hinaus, den das Apfelweinmuseum auch beisteuern würde. Bei letzterem sei bislang immer die Finanzierung fraglich gewesen.
Fotogalerie: DomRömer
3. Juni 2014, 12.38 Uhr
Nicole Brevoord
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