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Lückenschluss U4 in Frankfurt
SPD fordert Tempo bei U4-Anschluss an Campus Westend
Bei den Vorbereitungen zum U4-Lückenschluss zwischen Bockenheim und Ginnheim fordert die SPD Frankfurt mehr Tempo. Die Ende 2023 angekündigten Gutachten sollen veröffentlicht werden, um die Frage der Trassenführung zeitnah entscheiden zu können.
Update, 26. Februar:Die Frankfurter SPD will zeitnah eine Entscheidung zur Verlaufsvariante der U4-Anbindung zwischen Bockenheim und Ginnheim. Das teilten die Sozialdemokraten am Montag mit. Dazu sollen die für Ende 2023 angekündigten Gutachten, insbesondere zu den Grundwasserströmen im Grüneburgpark und zum Baumbestand, nun veröffentlicht werden, „damit ein offener und faktenbasierter Diskussionsprozess in der Frankfurter Öffentlichkeit eingeleitet wird“, sagte Raven Kirchner, Vorstandsmitglied der SPD Frankfurt.
„Ich kenne zahlreiche Studierende und Mitarbeitende der Goethe-Universität, für die der aktuelle Weg von der Holzhausenstraße zum Uni-Campus Westend aufgrund körperlicher Einschränkungen zu weit ist. Der Campus Westend muss daher dringend besser an den ÖPNV angeschlossen werden.“
Lückenschluss U4: Machbarkeitsstudie kommt erst im Sommer
Update, 16 Februar: Ursprünglich sollte die Machbarkeitsstudie über eine Verlängerung der U4 bereits im ersten Quartal 2024 vorgestellt werden. Nun wird es wohl doch erst im Sommer so weit sein, geht es aus einer Pressemitteilung der Stadt Frankfurt hervor. Aufgrund der hohen Nachfrage nach Expertenmeinungen könnten nicht alle benötigten Gutachten rechtzeitig fertiggestellt werden, heißt es. Ist die Studie dann fertig, wird sie den politischen Gremien vorgestellt und die Stadtverordneten entscheiden im Anschluss über die weitere Planung.
Im Zuge der Machbarkeitsstudie werden derzeit drei Varianten einer möglichen Verlängerung der U4 von Bockenheim nach Ginnheim ergebnisoffen geprüft. Entscheidend für die Prüfung sind laut Stadt Erschließungswirkungen, verkehrliche Auswirkungen, städtebauliche Aspekte und Entwicklungspotenziale. Aber auch Kriterien der Nachhaltigkeit und des CO2-Footprints sowie potenzielle Auswirkungen auf Grundwasser und Vegetation würden in die Bewertung mit einfließen. Außerdem werde der Baugrund untersucht.
U-Bahn-Station am Campus Westend ist „reines Prestigeprojekt“
Erstmeldung, 15. Februar: Die Verbindung der U-Bahnhaltestellen Bockenheimer Warte und Ginnheim ist in Frankfurt ein lange geplantes Projekt, um die U-Bahnen aus dem Frankfurter Norden gen Innenstadt zu entlasten. Die Stadt und auch die Goethe-Universität forcieren eine Variante mit zwei S-Kurven, damit der Campus Westend dazwischen eine eigene U-Bahn-Anbindung erhält. Dagegen regt sich Widerstand vom BUND Frankfurt, der eine direkte Verbindung fordert – ohne Campus-Kurve.
Bereits 2021 sprach sich der BUND gegen die Pläne der Stadt aus, weil unter anderem durch den Gleisumweg Mehrkosten in Höhe von 78 Millionen Euro entstünden. Diese Kritik untermauert der Umweltverband nun in einer Mitteilung. Für die Goethe-Uni sei die erwogene neue U-Bahnhaltestelle ein „reines Prestigeprojekt“, sagt der 2. Vorstandsvorsitzende Wolf-Rüdiger Hansen.
Lückenschluss U4: 2,5-facher CO2-Ausstoß bei langem Tunnel
Die U-Bahn-Station Holzhausenstraße sei überlaufen, aber deshalb brauche es nicht die lange Tunnelvariante: „Der kurze Tunnel würde nördlich des Botanischen Gartens in eine Station münden. Von dort aus würden Studierende und Campus-Personal unter den großen Bäumen des Grüneburgparks fußläufig nach ca. 600 Metern zum Campus gelangen. Das wäre nicht nur zumutbar, sondern auch gesund.“
Sorgen bereiten dem BUND die zusätzlichen Klimaschäden, die mit der Campus-Kurve verbunden wären, also Betonverbrauch, der Betrieb von Baumaschinen und der Abtransport des Tunnelabraums. Der Umweltverband rechnet deshalb mit einer 2,5-fach höheren CO2-Menge gegenüber der Variante des kurzen Tunnels.
BUND rechnet mit 110 Millionen Euro Zusatzkosten für die Campus-Kurve
Und auch die zuletzt hohen Baukosten müssten bedacht werden: Gingen die Planer 2021 für den kurzen Tunnel noch von 162 und für den langen von 240 Millionen Euro aus, ergaben Berechnungen beim U5-Projekt im Europaviertel einen allgemeinen Anstieg der Baukosten um mindestens 40 Prozent – was Zusatzkosten in Höhe von 110 Millionen Euro für die lange Variante bedeuten würde.
Pläne für den Lückenschluss zwischen Bockenheim und Ginnheim mit Zwischenhalt in der Franz-Rücker-Allee reichen zurück bis ins Jahr 2006. Mit dem Regierungswechsel im selben Jahr wurde diese Variante 0 allerdings fallengelassen. 2010 beschloss das Stadtparlament, neue Trassen zu untersuchen. In den Jahren 2015, 2017 und 2020 wurden diese Planungen wiederum intensiviert und 2021 schließlich stellte das Verkehrsdezernat die möglichen Varianten vor.
„Ich kenne zahlreiche Studierende und Mitarbeitende der Goethe-Universität, für die der aktuelle Weg von der Holzhausenstraße zum Uni-Campus Westend aufgrund körperlicher Einschränkungen zu weit ist. Der Campus Westend muss daher dringend besser an den ÖPNV angeschlossen werden.“
Update, 16 Februar: Ursprünglich sollte die Machbarkeitsstudie über eine Verlängerung der U4 bereits im ersten Quartal 2024 vorgestellt werden. Nun wird es wohl doch erst im Sommer so weit sein, geht es aus einer Pressemitteilung der Stadt Frankfurt hervor. Aufgrund der hohen Nachfrage nach Expertenmeinungen könnten nicht alle benötigten Gutachten rechtzeitig fertiggestellt werden, heißt es. Ist die Studie dann fertig, wird sie den politischen Gremien vorgestellt und die Stadtverordneten entscheiden im Anschluss über die weitere Planung.
Im Zuge der Machbarkeitsstudie werden derzeit drei Varianten einer möglichen Verlängerung der U4 von Bockenheim nach Ginnheim ergebnisoffen geprüft. Entscheidend für die Prüfung sind laut Stadt Erschließungswirkungen, verkehrliche Auswirkungen, städtebauliche Aspekte und Entwicklungspotenziale. Aber auch Kriterien der Nachhaltigkeit und des CO2-Footprints sowie potenzielle Auswirkungen auf Grundwasser und Vegetation würden in die Bewertung mit einfließen. Außerdem werde der Baugrund untersucht.
Erstmeldung, 15. Februar: Die Verbindung der U-Bahnhaltestellen Bockenheimer Warte und Ginnheim ist in Frankfurt ein lange geplantes Projekt, um die U-Bahnen aus dem Frankfurter Norden gen Innenstadt zu entlasten. Die Stadt und auch die Goethe-Universität forcieren eine Variante mit zwei S-Kurven, damit der Campus Westend dazwischen eine eigene U-Bahn-Anbindung erhält. Dagegen regt sich Widerstand vom BUND Frankfurt, der eine direkte Verbindung fordert – ohne Campus-Kurve.
Bereits 2021 sprach sich der BUND gegen die Pläne der Stadt aus, weil unter anderem durch den Gleisumweg Mehrkosten in Höhe von 78 Millionen Euro entstünden. Diese Kritik untermauert der Umweltverband nun in einer Mitteilung. Für die Goethe-Uni sei die erwogene neue U-Bahnhaltestelle ein „reines Prestigeprojekt“, sagt der 2. Vorstandsvorsitzende Wolf-Rüdiger Hansen.
Die U-Bahn-Station Holzhausenstraße sei überlaufen, aber deshalb brauche es nicht die lange Tunnelvariante: „Der kurze Tunnel würde nördlich des Botanischen Gartens in eine Station münden. Von dort aus würden Studierende und Campus-Personal unter den großen Bäumen des Grüneburgparks fußläufig nach ca. 600 Metern zum Campus gelangen. Das wäre nicht nur zumutbar, sondern auch gesund.“
Sorgen bereiten dem BUND die zusätzlichen Klimaschäden, die mit der Campus-Kurve verbunden wären, also Betonverbrauch, der Betrieb von Baumaschinen und der Abtransport des Tunnelabraums. Der Umweltverband rechnet deshalb mit einer 2,5-fach höheren CO2-Menge gegenüber der Variante des kurzen Tunnels.
Und auch die zuletzt hohen Baukosten müssten bedacht werden: Gingen die Planer 2021 für den kurzen Tunnel noch von 162 und für den langen von 240 Millionen Euro aus, ergaben Berechnungen beim U5-Projekt im Europaviertel einen allgemeinen Anstieg der Baukosten um mindestens 40 Prozent – was Zusatzkosten in Höhe von 110 Millionen Euro für die lange Variante bedeuten würde.
Pläne für den Lückenschluss zwischen Bockenheim und Ginnheim mit Zwischenhalt in der Franz-Rücker-Allee reichen zurück bis ins Jahr 2006. Mit dem Regierungswechsel im selben Jahr wurde diese Variante 0 allerdings fallengelassen. 2010 beschloss das Stadtparlament, neue Trassen zu untersuchen. In den Jahren 2015, 2017 und 2020 wurden diese Planungen wiederum intensiviert und 2021 schließlich stellte das Verkehrsdezernat die möglichen Varianten vor.
26. Februar 2024, 11.49 Uhr
Till Geginat
Till Geginat
Jahrgang 1994, Studium der Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Goethe Universität Frankfurt, seit November 2022 beim JOURNAL FRANKFURT. Mehr von Till
Geginat >>
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