Partner
Tierheim Nied
Ortsbeirat fordert mehr Hilfe für Fundtiere
Ende 2023 hatte das Tierheim Nied seinen Vertrag mit der Stadt Frankfurt gekündigt. Nun fordert der Ortsbeirat 1 den Magistrat auf, mit dem Tierheim einen neuen Vertrag zu schließen und es finanziell zu unterstützen.
Ende vergangenen Jahres hatte das Tierheim Nied seinen Vertrag über die Aufnahme von Fundtieren mit der Stadt Frankfurt gekündigt. Grund hierfür war die mangelnde finanzielle Unterstützung. Nun fordert der Ortsbeirat 1 – zuständig für die Stadtteile Altstadt, Bahnhof, Europaviertel, Gallus, Gutleut, Innenstadt – den Magistrat in einer Vorlage dazu auf, das Tierheim „schnellstens“ mit einem neuen Vertrag inklusive Zuschuss auszustatten: Für die Jahre 2024 und 2025 soll ein Zuschuss von jeweils 100 000 Euro in den Haushalt eingestellt werden. In den Folgejahren soll ein Vertrag eine Finanzierung in „angemessener Höhe“ sichern.
Seit 1994 zahlte die Stadt Frankfurt dem Tierheim Nied auf Basis des Fundtiervertrags eine jährliche Pauschale in einer Höhe von 3835 Euro (1,9 Cent pro Einwohner/Jahr), die in den knapp 30 Jahren nicht angehoben wurde. Nach Rechnung des Ortsbeirats (10 Euro pro Katze/Tag) ließe sich damit genau eine einzige Katze betreuen. Aufgenommen hat das Tierheim Nied in den vergangenen Jahren jedoch stets 100 Fundtiere, 2023 waren es sogar 150. Die jährlichen Kosten hierfür beliefen sich laut Tierheim auf rund 100 000 Euro, hinzu kamen zwischen 7500 und 18 000 Euro für Behandlungen von kranken und verletzten Tieren.
Info
Katzenpensionen in der Region berechnen täglich meist 12 bis 14 Euro pro Katze.
Betreuung im Tierheim Nied: 100 Fundtiere zum Preis von einem
„Für den Preis eines Tieres kann man nicht jährlich über 100 Fundtiere betreuen“, heißt es seitens des Ortsbeirats. Man wolle nicht auf Teufel komm raus mehr Geld haben, sagte der erste Vorsitzende des Tierheims Nied, Bernd Johanning, dem JOURNAL bereits im Februar: „Wir haben so wie jeder andere auch laufende Kosten, die bezahlt werden müssen. Die Kosten in einem Tierheim kommen auf jeden Fall, die Einnahmen aber sind nur bedingt planbar. Wir denken, dass die Stadt ihren fairen Anteil zu den Kosten für die Fundtierversorgung beitragen sollte.“
Genau das soll nun mit der Vorlage des Ortsbeirats geschehen. Das Tierheim Nied war – bis zur Kündigung seines Vertrags – eines von drei größeren Tierheimen im Raum Frankfurt, die Fundtiere entgegennehmen. Auch derzeit werden gefundene Tiere nicht weggeschickt, das Tierheim Nied nimmt sie weiterhin an und koordiniert ihre Verwahrung dann mit dem Ordnungsamt. Allerdings werden die Kapazitäten des Tierheims, das für zehn westliche Stadtteile zuständig ist, laut Ortsbeirat „dringend benötigt“. Mit dem Zuschuss soll es wieder in die Lage versetzt werden, sich vor allem um Katzen, Kaninchen, Vögel und Kleintiere zu kümmern.
Seit 1994 zahlte die Stadt Frankfurt dem Tierheim Nied auf Basis des Fundtiervertrags eine jährliche Pauschale in einer Höhe von 3835 Euro (1,9 Cent pro Einwohner/Jahr), die in den knapp 30 Jahren nicht angehoben wurde. Nach Rechnung des Ortsbeirats (10 Euro pro Katze/Tag) ließe sich damit genau eine einzige Katze betreuen. Aufgenommen hat das Tierheim Nied in den vergangenen Jahren jedoch stets 100 Fundtiere, 2023 waren es sogar 150. Die jährlichen Kosten hierfür beliefen sich laut Tierheim auf rund 100 000 Euro, hinzu kamen zwischen 7500 und 18 000 Euro für Behandlungen von kranken und verletzten Tieren.
Katzenpensionen in der Region berechnen täglich meist 12 bis 14 Euro pro Katze.
„Für den Preis eines Tieres kann man nicht jährlich über 100 Fundtiere betreuen“, heißt es seitens des Ortsbeirats. Man wolle nicht auf Teufel komm raus mehr Geld haben, sagte der erste Vorsitzende des Tierheims Nied, Bernd Johanning, dem JOURNAL bereits im Februar: „Wir haben so wie jeder andere auch laufende Kosten, die bezahlt werden müssen. Die Kosten in einem Tierheim kommen auf jeden Fall, die Einnahmen aber sind nur bedingt planbar. Wir denken, dass die Stadt ihren fairen Anteil zu den Kosten für die Fundtierversorgung beitragen sollte.“
Genau das soll nun mit der Vorlage des Ortsbeirats geschehen. Das Tierheim Nied war – bis zur Kündigung seines Vertrags – eines von drei größeren Tierheimen im Raum Frankfurt, die Fundtiere entgegennehmen. Auch derzeit werden gefundene Tiere nicht weggeschickt, das Tierheim Nied nimmt sie weiterhin an und koordiniert ihre Verwahrung dann mit dem Ordnungsamt. Allerdings werden die Kapazitäten des Tierheims, das für zehn westliche Stadtteile zuständig ist, laut Ortsbeirat „dringend benötigt“. Mit dem Zuschuss soll es wieder in die Lage versetzt werden, sich vor allem um Katzen, Kaninchen, Vögel und Kleintiere zu kümmern.
14. Mai 2024, 10.47 Uhr
Sina Claßen
Sina Claßen
Studium der Publizistik und des Öffentlichen Rechts an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Seit Oktober 2023 beim Journal Frankfurt. Mehr von Sina
Claßen >>
Mehr Nachrichten aus dem Ressort Stadtleben
„GoFundMe“-Jahresbericht 2024
Frankfurt zum zweiten Mal in Folge großzügigste Stadt Deutschlands
Im bundesweiten Vergleich spenden Menschen aus Frankfurt pro Kopf am meisten Geld. Das geht aus dem Bericht der Spenden-Plattform „GoFundMe“ für das Jahr 2024 hervor.
Text: Sina Claßen / Foto: Im Durchschnitt spendeten Menschen aus Frankfurt 28 Euro © Adobe Stock/Syda Productions
StadtlebenMeistgelesen
- „Massif E“Massif Central rettet E-Kinos
- Frankfurt-OberradPfarrei äußert sich zu Vorwürfen der Bürgerinitiative „Nachbarprotest"
- Frankfurter Neue AltstadtHighlights des lebendigen Adventskalenders bis Weihnachten
- Archäologisches Museum FrankfurtNach Heizungsausfall: Dauerausstellung wieder geöffnet
- Heiliger Abend in FrankfurtDiakonie lädt zur „Langen Nacht“ ein
22. Dezember 2024
Journal Tagestipps
Freie Stellen