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2003 wurden die ersten drei Stolpersteine in Frankfurt verlegt © Initiative Stolpersteine Frankfurt
Neue Stolpersteine in Frankfurt
Erinnerung an jüdische Schicksale der NS-Zeit
In Frankfurt werden am 29. und 30. Oktober insgesamt 29 neue Stolpersteine enthüllt. Sie sollen an die jüdischen Mitbürger und ihre letzten Wohnorte erinnern und ein Zeichen gegen das Vergessen setzen.
Stolpersteine gehören in Deutschland zum Alltag in vielen Metropolen, Kleinstädten und Dörfern und sind inzwischen auch in anderen Ländern Europas im Stadtbild präsent. Die kleinen in den Boden eingelassenen Messingtäfelchen sollen an die Opfer der grausamen Verbrechen der NS-Zeit erinnern. 2003 wurde in Frankfurt der erste Stolperstein in den Boden eingebracht. Fast 2000 sind es inzwischen im Frankfurter Stadtgebiet. Am 29. und 30. Oktober werden neue Gedenksteine feierlich enthüllt.
Die Stolpersteine wurden schon vor einigen Tagen in den Stadtteilen Bahnhofsviertel, Dornbusch, Innenstadt, Westend, Oberrad, Sachsenhausen, Sossenheim und Niederursel im Gehweg verlegt. An die Enthüllung der Stolpersteine schließt sich jeweils eine feierliche und öffentliche Zeremonie mit musikalischer Begleitung an. Die Verlegung wird von der ehrenamtlichen Initiative Stolpersteine Frankfurt organisiert, die auch die Schicksale der zu gedenkenden Opfer recherchiert.
Die Initiative, die sich aus privaten Spenden der Stadtgesellschaft finanziert, erklärt: „Gerade in dieser Zeit, in der Antisemitismus, Hass auf 'Andere' und Ausgrenzung von Teilen der Bevölkerung in vielen Ländern an Boden gewinnen, ist es wichtig, daran zu erinnern, wohin diese Entwicklungen führen können.“ Einige Zeremonien werden auch von Nachfahren der Opfer besucht. Schülerinnen und Schüler beteiligen sich ebenfalls und darüber hinaus sind alle Frankfurterinnen und Frankfurter dazu eingeladen.
Neue Stolpersteine in Frankfurt erinnern an jüdische und russische Schicksale
Im Mittelpunkt der Verlegung stehen ehemalige jüdische Mitbürger und deren letzte selbstgewählte Wohnorte. Die Enthüllung beginnt mit dem Gedenken an Ernst Hausmann, einen Frankfurter Zahnarzt, der nur durch Flucht nach Südamerika überleben konnte. Sein Stolperstein wird um 11 Uhr an der Stresemannallee 20 in Sachsenhausen enthüllt. Um 11.50 Uhr folgt die Enthüllung des Gedenksteins in der Karlstraße 19 im Bahnhofsviertel, dieser soll Robert Zunz gedenken, der 1942 in die Region Lublin deportiert und ermordet wurde. Danach folgen vier weitere Enthüllungen im Frankfurter Westend.
Einen Tag später sind weitere fünf Enthüllungen geplant. Die erste, im alten Ortskern von Niederursel, gedenkt der in die USA vertriebenen jüdischen Familie Grünebaum. Die Zeremonie beginnt um 11 Uhr in der Kirchstraße 7. Um 12 Uhr folgt dann die Enthüllung in der Westerbachstraße 300. Dort soll nicht einer einzelnen Person gedacht, sondern das Schicksal vieler verfolgter Menschen in Erinnerung gerufen werden. Dafür wird eine größere Messingplatte in den Gehweg eingelassen, die an die jüdischen und russischen Zwangsarbeiter erinnern soll, die von der Sossenheimer Ziegeleibetriebs-GmbH zwischen 1940 und 1945 ausgebeutet wurden. Danach sind noch drei weitere Enthüllungen in Dornbusch, der Innenstadt und Oberrad geplant.
Info
Die von dem Künstler Gunter Demnig entworfenen und hergestellten Steine werden seit mehr als 20 Jahren in Frankfurt verlegt. Europaweit sind es inzwischen über 110 000 Stolpersteine. Sie gelten als das größte dezentrale Mahnmal der Welt.
Weitere Informationen und den genauen Zeitplan der Zeremonien gibt es hier.
Die Stolpersteine wurden schon vor einigen Tagen in den Stadtteilen Bahnhofsviertel, Dornbusch, Innenstadt, Westend, Oberrad, Sachsenhausen, Sossenheim und Niederursel im Gehweg verlegt. An die Enthüllung der Stolpersteine schließt sich jeweils eine feierliche und öffentliche Zeremonie mit musikalischer Begleitung an. Die Verlegung wird von der ehrenamtlichen Initiative Stolpersteine Frankfurt organisiert, die auch die Schicksale der zu gedenkenden Opfer recherchiert.
Die Initiative, die sich aus privaten Spenden der Stadtgesellschaft finanziert, erklärt: „Gerade in dieser Zeit, in der Antisemitismus, Hass auf 'Andere' und Ausgrenzung von Teilen der Bevölkerung in vielen Ländern an Boden gewinnen, ist es wichtig, daran zu erinnern, wohin diese Entwicklungen führen können.“ Einige Zeremonien werden auch von Nachfahren der Opfer besucht. Schülerinnen und Schüler beteiligen sich ebenfalls und darüber hinaus sind alle Frankfurterinnen und Frankfurter dazu eingeladen.
Im Mittelpunkt der Verlegung stehen ehemalige jüdische Mitbürger und deren letzte selbstgewählte Wohnorte. Die Enthüllung beginnt mit dem Gedenken an Ernst Hausmann, einen Frankfurter Zahnarzt, der nur durch Flucht nach Südamerika überleben konnte. Sein Stolperstein wird um 11 Uhr an der Stresemannallee 20 in Sachsenhausen enthüllt. Um 11.50 Uhr folgt die Enthüllung des Gedenksteins in der Karlstraße 19 im Bahnhofsviertel, dieser soll Robert Zunz gedenken, der 1942 in die Region Lublin deportiert und ermordet wurde. Danach folgen vier weitere Enthüllungen im Frankfurter Westend.
Einen Tag später sind weitere fünf Enthüllungen geplant. Die erste, im alten Ortskern von Niederursel, gedenkt der in die USA vertriebenen jüdischen Familie Grünebaum. Die Zeremonie beginnt um 11 Uhr in der Kirchstraße 7. Um 12 Uhr folgt dann die Enthüllung in der Westerbachstraße 300. Dort soll nicht einer einzelnen Person gedacht, sondern das Schicksal vieler verfolgter Menschen in Erinnerung gerufen werden. Dafür wird eine größere Messingplatte in den Gehweg eingelassen, die an die jüdischen und russischen Zwangsarbeiter erinnern soll, die von der Sossenheimer Ziegeleibetriebs-GmbH zwischen 1940 und 1945 ausgebeutet wurden. Danach sind noch drei weitere Enthüllungen in Dornbusch, der Innenstadt und Oberrad geplant.
Die von dem Künstler Gunter Demnig entworfenen und hergestellten Steine werden seit mehr als 20 Jahren in Frankfurt verlegt. Europaweit sind es inzwischen über 110 000 Stolpersteine. Sie gelten als das größte dezentrale Mahnmal der Welt.
Weitere Informationen und den genauen Zeitplan der Zeremonien gibt es hier.
28. Oktober 2024, 12.30 Uhr
Till Taubmann
Till Christian Taubmann
Jahrgang 1997, Studium in Kommunikationsdesign an der Hochschule Mainz, Arbeit als freier Illustrator, seit Januar 2023 beim JOURNAL FRANKFURT. Mehr von Till Christian
Taubmann >>
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