Newsletter
|
ePaper
|
Apps
|
Abo
|
Shop
|
Jobs

NSU 2.0

1. Polizeirevier rückt erneut in den Fokus

Im Prozess um die „NSU 2.0“-Drohserie hat die Nebenklage am Mittwoch einen Teilfreispruch für den Angeklagten beantragt und erneut hessische Polizeibeamte in den Fokus gerückt. Zuvor berichtete die Journalistin Anja Reschke von ähnlichen Drohschreiben aus dem Jahr 2015.
Lange wurde vermutet, dass die NSU 2.0-Drohschreiben aus den Reihen der hessischen Polizei stammen. Mit der Festnahme des nun angeklagten Berliners Alexander M. wurden die öffentlichen Stimmen danach zwar leiser, aber sie verstummten nicht. Nun hat im Prozess um die Drohschreiben die Nebenklagevertreterin Antonia von der Behrens erneut hessische Polizeibeamte in den Fokus gerückt. Sie sei überzeugt, dass das erste Drohschreiben im August 2018 an ihre Mandantin Seda Başay-Yıldız von einem Polizisten des 1. Polizeireviers in Frankfurt stammt – und nicht von dem Angeklagten.

Als Begründung nannte von der Behrens zahlreiche Indizien: Wie im Laufe der Ermittlungen bekannt wurde, waren nur wenige Minuten bevor das Drohschreiben bei Başay-Yıldız eintraf private Daten der Frankfurter Anwältin abgefragt worden. So verwies von der Behrens unter anderem darauf, dass die Datenabfrage stoppte, als der verdächtigte Beamte die Wache wegen eines Einsatzes verlassen musste. Zudem sei er in rechten Foren im Darknet aktiv gewesen und könne, so die Nebenklagevertreterin, die Daten dort weitergegeben haben. Außerdem sei die rechte Gesinnung des Polizisten bekannt gewesen. Von der Behrens beantragte am Mittwoch, jene Polizisten des 1. Reviers zu vernehmen, die in einer Chatgruppe rechtsextreme Inhalte geteilt haben sollen.

Zusammenhang mit Drohschreiben aus dem Jahr 2015?

Mehrere Adressaten der Drohschreiben des sogenannten NSU 2.0 waren am Mittwoch als Zeugen geladen. Neben dem ehemaligen Schülersprecher der Walter-Lübcke-Schule in Wolfhagen, dem Schulleiter der Wilhelm-Filchner-Schule in Wolfhagen, dem taz-Justiziar Franz von Wolffersdorff und der Journalistin sowie Schriftstellerin Hengameh Yaghoobifarah sagte auch Moderatorin Anja Reschke aus. Sie berichtete am Donnerstag von einem Drohbrief aus dem Jahr 2015, der der „NSU 2.0“-Drohschreiben ähnelte. Auch dieser habe persönliche, nicht öffentlich bekannte Daten enthalten.

An die Daten, so vermutet Reschke, ist der Verfasser des Briefes damals über einen Anruf bei ihrer Nachbarin gelangt. Diese habe ihr zuvor berichtet, dass ein Polizist bei ihr angerufen habe und nach Reschke und ihrer Familie gefragt habe. Diese Vorgehensweise wird auch dem Angeklagten im „NSU 2.0“-Prozess vorgeworfen; er soll sich laut Staatsanwaltschaft am Telefon als Polizeibeamter ausgegeben haben und so an die Daten gelangt sein.

Als sie dann im Juli 2019 ein mit „NSU 2.0“ unterzeichnetes Schreiben erhielt, habe dieses nicht nur im Duktus dem Schreiben aus dem Jahr 2015 geähnelt, auch habe sich der Verfasser auf das Telefonat mit der Nachbarin bezogen.
 
Fotogalerie:
{#TEMPLATE_news_einzel_GALERIE_WHILE#}
 
17. März 2022, 09.40 Uhr
ez
 
 
 
 
Mehr Nachrichten aus dem Ressort Stadtleben
Nach einer Razzia gegen Mietwagenunternehmen, die über Uber und Bolt Fahrten vermittelt bekamen, fordert einer der Fahrdienstleister ein digitales Register zur Bekämpfung von Betrug und illegaler Beschäftigung.
Text: Till Taubmann / Foto: © Adobestock/ Antje
 
 
 
 
 
 
 
Ältere Beiträge
 
 
 
 
20. Januar 2025
Journal Tagestipps
Pop / Rock / Jazz
  • Cris Cosmo
    Der Weinländer | 20.00 Uhr
  • HfMDK Bigband
    Hochschule für Musik und Darstellende Kunst | 18.00 Uhr
  • Moni's Jazz-Jam
    Jazzkeller | 21.00 Uhr
Klassik / Oper/ Ballett
  • Fleuranne Brockway und Jack Lee
    Hessisches Staatstheater Wiesbaden | 19.00 Uhr
  • 30 Minuten Orgelmusik
    St. Katharinenkirche | 16.30 Uhr
  • Frankfurter Opern- und Museumsorchester
    Alte Oper | 20.00 Uhr
Theater / Literatur
  • Harald Martenstein
    Centralstation | 19.30 Uhr
  • Hadija Haruna-Oelker
    Zentralbibliothek mit Musikbibliothek der Stadtbücherei | 19.30 Uhr
  • Wer hat meinen Vater umgebracht
    Schauspiel Frankfurt | 20.00 Uhr
Kunst
  • Die antifaschistische Fibel
    Instituto Cervantes | 09.00 Uhr
  • Flatterzeit im Blüten- und Schmetterlingshaus
    Palmengarten | 09.00 Uhr
  • Goethe-Galerie
    Deutsches Romantik-Museum | 10.00 Uhr
Kinder
  • Die kleine Hexe
    Staatstheater Mainz | 09.00 Uhr
  • Der Sternenstein
    Theater Moller-Haus | 09.00 Uhr
  • Offenes Haus
    Theaterwerkstatt im Zoogesellschaftshaus | 16.00 Uhr
und sonst
  • Crack, Koks, Heroin im Bahnhofsviertel
    Hauptbahnhof | 18.30 Uhr
  • Frankfurter Kunstsupermarkt
    Kunstsupermarkt | 11.00 Uhr
  • HIT RADIO FFH Inside – Hinter den Kulissen im Funkhaus der FFH MEDIENGRUPPE
    Frankfurter Stadtevents | 16.00 Uhr
Freie Stellen