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Foto: Ausschnitt aus einem der Fortbildungsvideos © Frauennotruf Frankfurt
Foto: Ausschnitt aus einem der Fortbildungsvideos © Frauennotruf Frankfurt

Medizinische Soforthilfe nach Vergewaltigung

Frauennotruf Frankfurt stellt Online Tutorials vor

Der Frauennotruf Frankfurt hat neun Videos produziert, die verschiedene Aspekte der Versorgung nach einer Sexualstraftat thematisieren. Sie richten sich an medizinisches Fachpersonal und Studierende.
Jede Vergewaltigung ist ein medizinischer Notfall und bedarf einer Behandlung. Viele Betroffene bleiben jedoch unversorgt, weil sie direkt nach der Tat noch nicht entscheiden können oder wollen, ob sie Anzeige erstatten. Aus der Angst heraus, dass ihnen diese Entscheidung von einer anderen Person abgenommen und über den eigenen Kopf hinweg getroffen wird, suchen sich Betroffene häufig keine medizinische Hilfe. Selbst wenn sie den Weg in ein Krankenhaus wagen, kann es vorkommen, dass die Mitarbeitenden vor Ort nicht wissen, wie sie reagieren sollen. In der Ausbildung wird das Thema nämlich nur spärlich behandelt.

Aus diesem Grund hat die Beratungsstelle Frauennotruf Frankfurt im Rahmen des Versorgungsverbundes „Medizinische Soforthilfe nach Vergewaltigung“ nun eine Videoreihe produziert und vorgestellt, die sich an Ärztinnen und Ärzte sowie medizinisches Fachpersonal und Studierende richtet. In insgesamt neun Online Tutorials werden verschiedene Aspekte der Versorgung nach einer Sexualstraftat thematisiert. Der Fokus liegt auf der medizinischen Versorgung im Krankenhaus und der Nachsorge.

Frauennotruf Frankfurt: Online Tutorials ergänzen jährliche Fortbildungen

Die Videos wurden im Frankfurter Interdisziplinären Simulationstraining (Finest) der Universitätsmedizin gedreht und mit Mitteln des Hessischen Ministeriums für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales finanziert. Sie sind maximal sieben Minuten lang, damit sie auch in akuten Situationen genutzt werden können, beispielsweise wenn eine Patientin bereits im Wartezimmer sitzt. Ein Video gibt außerdem Hinweise darauf, wie vorzugehen ist, wenn Männer oder Transpersonen von Vergewaltigung betroffen sind. Einsehbar sind die Tutorials über die Weiterbildungsplattform der Landesärztekammer und die Lernplattform Moodle der Uniklinik Frankfurt.

„Diese Videos ergänzen perfekt unsere jährlichen Fortbildungsveranstaltungen für Ärztinnen und Ärzte“, sagt Angela Wagner von der Beratungsstelle Frauennotruf Frankfurt. „Die Tutorials ermöglichen flexiblen Zugriff auf Informationen, die nach einer Vergewaltigung wichtig sind und tragen dazu bei, die Qualität der Versorgung weiter zu standardisieren und zu verbessern.“

Medizinische Versorgung soll erleichtert werden

Der Versorgungsverbund „Medizinische Soforthilfe nach Vergewaltigung“ wurde 2013 in Frankfurt gegründet und umfasst derzeit 38 Krankenhäuser in vier Bundesländern. Sein Ziel ist es Versorgungsstrukturen zu schaffen, die Vergewaltigten den Zugang zu einer guten medizinischen Versorgung erleichtern – und auf Wunsch auch zu einer Spurensicherung. Dadurch dass die Kliniken, niedergelassenen Praxen, Rechtsmedizin, Verwaltung und das Unterstützungssystem eng miteinander vernetzt sind, sollen Hürden bei der Inanspruchnahme abgebaut werden.

Am 25. November ist der „Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen“. Auch in Frankfurt finden diesbezüglich einige Veranstaltungen und Aktionen statt.

Info
Frauennotruf Frankfurt
Kasseler Str. 1a (Ökohaus)
Telefon: 069 70 94 94
beratung@frauennotruf-frankfurt.de
oder info@frauennotruf-frankfurt.de

Zur Internetseite des Frauennotrufs geht es hier.

Weitere Informationen zur Soforthilfe nach Vergewaltigung finden Sie hier.
 
Fotogalerie:
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25. November 2024, 12.02 Uhr
Sina Claßen
 
Sina Claßen
Studium der Publizistik und des Öffentlichen Rechts an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Seit Oktober 2023 beim Journal Frankfurt. – Mehr von Sina Claßen >>
 
 
 
 
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