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Dondorf-Druckerei in Frankfurt
Nach Räumung: Wie geht es weiter mit den Verhandlungen?
Die Dondorf-Druckerei in Frankfurt-Bockenheim ist geräumt worden. Die Aktivisten zeigen sich bis zum Schluss gesprächsbereit und erfahren viel Solidarität aus der Zivilgesellschaft.
Wer einmal über das Gelände und das Gebäude der ehemaligen Dondorf-Druckerei gelaufen ist, mag sich vielleicht schon fragen, warum dort ein Neubau für das Max-Planck-Institut für Empirische Ästhetik entstehen soll: Zwar sehen manche Gebäudeteile sanierungsbedürftig aus, aber ein Totalabriss könnte vielleicht doch zu viel anmuten. Das dachten sich zumindest die Aktivisten der Initiative „DieDruckerei“, die das Backsteinhaus am 9. Dezember zum zweiten Mal in diesem Jahr besetzten.
Zur Erinnerung: Die erste Besetzung fand vom 24. Juni bis 12. Juli statt und wurde ebenfalls von der Polizei durch Räumung beendet, nachdem die Goethe-Universität als Verwalterin Strafanzeige erstattet hatte – die sie allerdings später zurücknahm. Gespräche zwischen „DerDruckerei“ und der Universität gestalteten sich schwierig, laut der Initiative habe man sich jederzeit offen für Gespräche gezeigt. Die Goethe-Uni warf den Besetzern ihrerseits vor, nicht auf Gesprächsangebote eingegangen zu sein. Die Verhandlungen kamen dadurch schließlich zum Erliegen.
Polizei holt letzte Besetzer vom Dach der Dondorf-Druckerei
Bei der erneuten Besetzung begaben sich einige Besetzer auch auf das Dach der Druckerei, als die Polizei nach einem neuen Strafantrag der Universität abermals das Gelände räumte. Wie die Polizei heute mitteilte, wurden in den Morgenstunden auch die letzten acht Besetzer vom Dach gebracht. Die mangelnde Versorgung mit Wärme und Nahrung sowie die gescheiterten Versuche zur Verhandlung führten demnach zum Einsatz von Spezialkräften.
Offener Brief des AStA Frankfurt erfährt viel Zuspruch
Damals wie heute gab es viel Zuspruch und Solidarität aus der Zivilgesellschaft für das Anliegen der Initiative, den Abriss der Druckerei zu verhindern und aus dem Bau ein nicht-kommerzielles Kulturzentrum zu bilden. So sollte etwa auch das Andenken an die frühen jüdischen Besitzer der Druckerei bewahrt werden. Der AStA Frankfurt veröffentlichte am 18. Dezember einen Offenen Brief, der unter anderem die Goethe-Uni zu einem „Dialog auf Augenhöhe“ mit der Initiative und einem Beenden des Polizeieinsatzes auffordert.
Unterschrieben haben diesen Offenen Brief politische Parteien wie die Römerlinken, die Jusos Frankfurt oder die Ökolinx-Fraktion. Außerdem unterzeichneten mehrere hochschulpolitische Gruppen wie Fachschaften der Goethe-Uni sowie Gewerkschaften und Wissenschaftler den Aufruf. Dazu kommen viele Anwohner und Einzelpersonen wie Ex-OB Peter Feldmann und die Linken-Parteivorsitzende Janine Wissler.
IfS in Frankfurt fürchtet „Ruf nach Polizei“ der Goethe-Universität
Das Institut für Sozialforschung (IfS), ebenso Mitunterzeichner, sorgt sich in einer Stellungnahme um das Gebaren der Universität, statt auf Dialog mit den Studierenden eher auf den „Ruf nach Polizei und Sicherheitskräften“ zu vertrauen. Und: „Durch die zeitgleiche Infragestellung des neuen Studierendenhauses auf dem Campus Westend wird der Eindruck verstärkt, dass studentische und zivilgesellschaftliche Selbstorganisation an der Goethe-Universität keine Lobby haben.“
Uni-Präsident Enrico Schleiff und Noch-Wissenschaftsministerin Angela Dorn (Die Grünen) hatten am vergangenen Sonntag dem Druckerei-Kollektiv das Angebot gemacht, „zu friedlichen Lösungsversuchen zurückzukehren und nicht durch die immer weitere Eskalation jede Gesprächsmöglichkeit zu gefährden“.
Weitere Verhandlungen ungewiss um Zukunft der Dondorf-Druckerei
Wie die Verhandlungen nun weitergehen, steht noch aus. Es bleibt abzuwarten, inwieweit die beteiligten Parteien an einen Tisch zurückkehren, um etwa über eine mögliche Zwischennutzung des Gebäudes zu sprechen. Die Stadt Frankfurt hatte jedenfalls bis zuletzt angegeben, sich unter der Mediation von Planungsdezernent Marcus Gwechenberger (SPD) um einen solchen Dialog zu bemühen.
Zur Erinnerung: Die erste Besetzung fand vom 24. Juni bis 12. Juli statt und wurde ebenfalls von der Polizei durch Räumung beendet, nachdem die Goethe-Universität als Verwalterin Strafanzeige erstattet hatte – die sie allerdings später zurücknahm. Gespräche zwischen „DerDruckerei“ und der Universität gestalteten sich schwierig, laut der Initiative habe man sich jederzeit offen für Gespräche gezeigt. Die Goethe-Uni warf den Besetzern ihrerseits vor, nicht auf Gesprächsangebote eingegangen zu sein. Die Verhandlungen kamen dadurch schließlich zum Erliegen.
Bei der erneuten Besetzung begaben sich einige Besetzer auch auf das Dach der Druckerei, als die Polizei nach einem neuen Strafantrag der Universität abermals das Gelände räumte. Wie die Polizei heute mitteilte, wurden in den Morgenstunden auch die letzten acht Besetzer vom Dach gebracht. Die mangelnde Versorgung mit Wärme und Nahrung sowie die gescheiterten Versuche zur Verhandlung führten demnach zum Einsatz von Spezialkräften.
Damals wie heute gab es viel Zuspruch und Solidarität aus der Zivilgesellschaft für das Anliegen der Initiative, den Abriss der Druckerei zu verhindern und aus dem Bau ein nicht-kommerzielles Kulturzentrum zu bilden. So sollte etwa auch das Andenken an die frühen jüdischen Besitzer der Druckerei bewahrt werden. Der AStA Frankfurt veröffentlichte am 18. Dezember einen Offenen Brief, der unter anderem die Goethe-Uni zu einem „Dialog auf Augenhöhe“ mit der Initiative und einem Beenden des Polizeieinsatzes auffordert.
Unterschrieben haben diesen Offenen Brief politische Parteien wie die Römerlinken, die Jusos Frankfurt oder die Ökolinx-Fraktion. Außerdem unterzeichneten mehrere hochschulpolitische Gruppen wie Fachschaften der Goethe-Uni sowie Gewerkschaften und Wissenschaftler den Aufruf. Dazu kommen viele Anwohner und Einzelpersonen wie Ex-OB Peter Feldmann und die Linken-Parteivorsitzende Janine Wissler.
Das Institut für Sozialforschung (IfS), ebenso Mitunterzeichner, sorgt sich in einer Stellungnahme um das Gebaren der Universität, statt auf Dialog mit den Studierenden eher auf den „Ruf nach Polizei und Sicherheitskräften“ zu vertrauen. Und: „Durch die zeitgleiche Infragestellung des neuen Studierendenhauses auf dem Campus Westend wird der Eindruck verstärkt, dass studentische und zivilgesellschaftliche Selbstorganisation an der Goethe-Universität keine Lobby haben.“
Uni-Präsident Enrico Schleiff und Noch-Wissenschaftsministerin Angela Dorn (Die Grünen) hatten am vergangenen Sonntag dem Druckerei-Kollektiv das Angebot gemacht, „zu friedlichen Lösungsversuchen zurückzukehren und nicht durch die immer weitere Eskalation jede Gesprächsmöglichkeit zu gefährden“.
Wie die Verhandlungen nun weitergehen, steht noch aus. Es bleibt abzuwarten, inwieweit die beteiligten Parteien an einen Tisch zurückkehren, um etwa über eine mögliche Zwischennutzung des Gebäudes zu sprechen. Die Stadt Frankfurt hatte jedenfalls bis zuletzt angegeben, sich unter der Mediation von Planungsdezernent Marcus Gwechenberger (SPD) um einen solchen Dialog zu bemühen.
19. Dezember 2023, 11.50 Uhr
Till Geginat
Till Geginat
Jahrgang 1994, Studium der Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Goethe Universität Frankfurt, seit November 2022 beim JOURNAL FRANKFURT. Mehr von Till
Geginat >>
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