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Abschiebung
Thanh D. darf bleiben: „Ich kann diese Freiheit spüren“
Ein Frankfurter Schüler, der seit sieben Jahren in Deutschland lebt, sollte am Freitag nach Vietnam abgeschoben werden. Das konnte verhindert werden.
Update, 10. Februar: Der Frankfurter Schüler Thanh D. welcher am Freitag nach Vietnam abgeschoben werden sollte, wurde nun aus der Abschiebehaft entlassen. Frankfurts Stadtschulsprecher Luka Ivan Ivanovic ist gleichermaßen erleichtert wie erschüttert.
„Ich bin unfassbar glücklich, dass Thanh wieder frei ist und sehr dankbar für die vielfältige Unterstützung. ... Leider ist Thanhs Schicksal kein Einzelfall. Es steht exemplarisch dafür, wie falsch unser Umgang mit Migration ist. Während noch vor kurzem deutsche Politiker:innen Vietnam besuchten und dort um Fachkräfte warben, wurde ein hier in Frankfurt lebender junger Mensch, der alles gegeben hat um sich hier eine Zukunft aufzubauen, aus seinem Alltag gerissen und mit der sofortigen Abschiebung nach Vietnam bedroht.“ Dies mache traurig und wütend.
Thanh D. selbst sagte kurz nach dem Verlassen der JVA: „Ich kann diese Freiheit spüren“ und bedankt sich bei all den Menschen, die ihn unterstützt haben. Heute berichtet er, dass er gute Chancen auf eine Duldung hat, die er nutzen will um seine Ausbildung zu beenden.
Frankfurter Schüler Thanh D. darf bleiben – vorerst
Update, 9. Februar: Der 23-jährige Schüler Thanh D. sollte eigentlich am 9. Februar abgeschoben werden wegen einer fehlenden Aufenthaltsgenehmigung. Eine Petition wollte dies verhindern und hatte Erfolg. Wie die Linksfraktion Frankfurt auf Instagram postet, darf Thanh D. vorerst in Deutschland bleiben. Auch aus der Abschiebehaft soll er entlassen worden sein.
Der hessische Flüchtlingsrat gab bereits am Donnerstagnachmittag via X bekannt, dass die Abschiebung vorerst gestoppt ist, und bedankte sich für die zahlreiche Unterstützung. Die Petition gegen die Abschiebung von Thanh D. hatten in den letzten Tagen fast 15 000 Leute unterschieben.
Frankfurter Schüler soll abgeschoben werden
Erstmeldung: Am Freitag (9. Februar) soll der Frankfurter Schüler Thanh D. nach Vietnam abgeschoben werden. Der 23-Jährige ist Schüler der Frankfurter Schule für Bekleidung und Mode. Eine Petition will nun seine Abschiebung verhindern.
Der Vietnamese Thanh D. lebt bereits seit sieben Jahren in Deutschland und würde voraussichtlich Ende Juli seine Ausbildung an der Frankfurter Schule abschließen. Sein Leben, seine Umgebung und seine Leidenschaften seien durch das Leben in Deutschland lebhaft geprägt, heißt es in der Petition. Thanh D. selbst sagt: „Ich wollte im Sommer nach meiner Ausbildung als Modedesigner anfangen zu studieren. Hier ist meine Familie, hier sind meine Freunde, meine Zukunft. In Vietnam stehe ich vor dem Nichts.“
Der StadtschülerInnenrat Frankfurt unterstützt diese Forderung auf ein Bleiberecht. „Wir müssen alles tun, um es zu verhindern. Thanh ist seit sieben Jahren hier und hat in dieser Zeit seinen Lebensmittelpunkt in Deutschland aufgebaut, Freundschaften geknüpft und alles dafür getan, in Deutschland an- und voranzukommen“, erklärte Stadtschulsprecher Luka Ivan Ivanovic. „Es ist erschreckend und widerspricht jedem Verständnis von gelungener Integration, Thanh abzuschieben.“
Frankfurter Schüler soll abgeschoben werden
Der Grund für die Abschiebung soll wohl eine fehlende Aufenthaltsgenehmigung sein. Thanh sei 2017 zu seiner Mutter nach Deutschland gekommen, die mit einem Deutschen verheiratet sei und eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung besitze. Er habe jedoch kein Asyl erhalten, sondern lediglich eine Duldung für drei Monate, die seitdem immer wieder um jeweils drei Monate verlängert worden sei. Auch die Linke hat sich dem Fall angenommen. Eyup Yilmaz, diversitätspolitischer Sprecher der Fraktion Die Linke im Römer, erklärt:
„Die Abschiebung von Thanh muss sofort gestoppt werden. Es ist zutiefst unmenschlich, dass dieser junge Mensch, der mitten im Leben steht und in Frankfurt fest verwurzelt ist, nach so vielen Jahren in ein Land abgeschoben wird, zu welchem er keinen Bezug mehr hat, kein soziales Umfeld und keine berufliche Perspektive. Thanh’s Zukunft ist in Deutschland. Er befindet sich aktuell in Abschiebehaft und darf nur für eine Stunde am Tag an die frische Luft. Die restliche Zeit ist er drinnen eingesperrt. Was er gerade durchmachen muss, ist unvorstellbar. Thanh muss bleiben und darf nicht von seiner Familie getrennt werden!“
Die Petition kann über folgenden Link aufgerufen und unterschrieben werden: www.openpetition.de/petition/online/gegen-die-abschiebung-von-thanh-d#petition-main
„Ich bin unfassbar glücklich, dass Thanh wieder frei ist und sehr dankbar für die vielfältige Unterstützung. ... Leider ist Thanhs Schicksal kein Einzelfall. Es steht exemplarisch dafür, wie falsch unser Umgang mit Migration ist. Während noch vor kurzem deutsche Politiker:innen Vietnam besuchten und dort um Fachkräfte warben, wurde ein hier in Frankfurt lebender junger Mensch, der alles gegeben hat um sich hier eine Zukunft aufzubauen, aus seinem Alltag gerissen und mit der sofortigen Abschiebung nach Vietnam bedroht.“ Dies mache traurig und wütend.
Thanh D. selbst sagte kurz nach dem Verlassen der JVA: „Ich kann diese Freiheit spüren“ und bedankt sich bei all den Menschen, die ihn unterstützt haben. Heute berichtet er, dass er gute Chancen auf eine Duldung hat, die er nutzen will um seine Ausbildung zu beenden.
Update, 9. Februar: Der 23-jährige Schüler Thanh D. sollte eigentlich am 9. Februar abgeschoben werden wegen einer fehlenden Aufenthaltsgenehmigung. Eine Petition wollte dies verhindern und hatte Erfolg. Wie die Linksfraktion Frankfurt auf Instagram postet, darf Thanh D. vorerst in Deutschland bleiben. Auch aus der Abschiebehaft soll er entlassen worden sein.
Der hessische Flüchtlingsrat gab bereits am Donnerstagnachmittag via X bekannt, dass die Abschiebung vorerst gestoppt ist, und bedankte sich für die zahlreiche Unterstützung. Die Petition gegen die Abschiebung von Thanh D. hatten in den letzten Tagen fast 15 000 Leute unterschieben.
Erstmeldung: Am Freitag (9. Februar) soll der Frankfurter Schüler Thanh D. nach Vietnam abgeschoben werden. Der 23-Jährige ist Schüler der Frankfurter Schule für Bekleidung und Mode. Eine Petition will nun seine Abschiebung verhindern.
Der Vietnamese Thanh D. lebt bereits seit sieben Jahren in Deutschland und würde voraussichtlich Ende Juli seine Ausbildung an der Frankfurter Schule abschließen. Sein Leben, seine Umgebung und seine Leidenschaften seien durch das Leben in Deutschland lebhaft geprägt, heißt es in der Petition. Thanh D. selbst sagt: „Ich wollte im Sommer nach meiner Ausbildung als Modedesigner anfangen zu studieren. Hier ist meine Familie, hier sind meine Freunde, meine Zukunft. In Vietnam stehe ich vor dem Nichts.“
Der StadtschülerInnenrat Frankfurt unterstützt diese Forderung auf ein Bleiberecht. „Wir müssen alles tun, um es zu verhindern. Thanh ist seit sieben Jahren hier und hat in dieser Zeit seinen Lebensmittelpunkt in Deutschland aufgebaut, Freundschaften geknüpft und alles dafür getan, in Deutschland an- und voranzukommen“, erklärte Stadtschulsprecher Luka Ivan Ivanovic. „Es ist erschreckend und widerspricht jedem Verständnis von gelungener Integration, Thanh abzuschieben.“
Der Grund für die Abschiebung soll wohl eine fehlende Aufenthaltsgenehmigung sein. Thanh sei 2017 zu seiner Mutter nach Deutschland gekommen, die mit einem Deutschen verheiratet sei und eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung besitze. Er habe jedoch kein Asyl erhalten, sondern lediglich eine Duldung für drei Monate, die seitdem immer wieder um jeweils drei Monate verlängert worden sei. Auch die Linke hat sich dem Fall angenommen. Eyup Yilmaz, diversitätspolitischer Sprecher der Fraktion Die Linke im Römer, erklärt:
„Die Abschiebung von Thanh muss sofort gestoppt werden. Es ist zutiefst unmenschlich, dass dieser junge Mensch, der mitten im Leben steht und in Frankfurt fest verwurzelt ist, nach so vielen Jahren in ein Land abgeschoben wird, zu welchem er keinen Bezug mehr hat, kein soziales Umfeld und keine berufliche Perspektive. Thanh’s Zukunft ist in Deutschland. Er befindet sich aktuell in Abschiebehaft und darf nur für eine Stunde am Tag an die frische Luft. Die restliche Zeit ist er drinnen eingesperrt. Was er gerade durchmachen muss, ist unvorstellbar. Thanh muss bleiben und darf nicht von seiner Familie getrennt werden!“
Die Petition kann über folgenden Link aufgerufen und unterschrieben werden: www.openpetition.de/petition/online/gegen-die-abschiebung-von-thanh-d#petition-main
12. Februar 2024, 10.08 Uhr
Lemi Acet/ktho
Katja Thorwarth
Die gebürtige Frankfurterin studierte an der Goethe-Uni Soziologie, Politik und Sozialpsychologie. Ihre journalistischen Schwerpunkte sind Politik, politisches Feuilleton und Meinung. Seit März 2023 Leitung online beim JOURNAL FRANKFURT. Mehr von Katja
Thorwarth >>
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