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Frauennotruf Frankfurt
„Die Zahlen bestätigen die Notwendigkeit unseres Angebots“
Der Frankfurter Frauennotruf legt seinen Jahresbericht für 2023 vor. Die Zahlen sind im Vergleich zum Vorjahr leicht angestiegen, ein neu aufkommendes Thema ist die „smarte“ Gewalt.
Die Beratungsstelle Frauennotruf Frankfurt hat die aktuellen Zahlen für das Jahr 2023 vorgelegt. Insgesamt 773 Frauen haben sich gemeldet und wurden vertraulich betreut. Es ist seit 2018 der höchste Wert. Die Stelle vermutet, dass die Dunkelziffer höher ausfällt.
Gewalt gegen Frauen kann vielfältige Formen annehmen und geschieht sowohl im Öffentlichen wie im Privaten. Zu den häufigsten Tätern von Gewaltdelikten zählen (ehemalige) Ehemänner, Lebenspartner, Freunde, Verwandte und gute Bekannte. Die meisten Frauen meldeten Fälle von Körperverletzung (326), gefolgt von Fällen einer Vergewaltigung, versuchten Vergewaltigung oder sexueller Nötigung (205). 67 Prozent der geschädigten Frauen und Mädchen wandten sich bereits in den ersten drei Monaten nach der Tat an den Frauennotruf.
Frankfurt: „Soforthilfe nach Vergewaltigung“ bietet medizinische Erstversorgung von betroffenen Frauen
Eine Besonderheit des Frankfurter Angebots ist die medizinische Soforthilfe des Versorgungsverbunds „Soforthilfe nach Vergewaltigung“. Der Verbund von bundesweit 38 Krankenhäusern hat seine Ursprünge in Frankfurt und bietet medizinische Erstversorgung von betroffenen Frauen. Er besteht bereits seit zehn Jahren. „Die Zahlen bestätigen unseren Ansatz und die Notwendigkeit, vergewaltigten Frauen und Mädchen ein bedarfsgerechtes medizinisches Angebot zur Verfügung zu stellen, ohne dass die Tat vorab bei der Polizei angezeigt werden muss“, so die Beratungsstelle Frauennotruf in ihrem Jahresbericht.
Im Vergleich zum Vorjahr: Mehr Fälle sexueller Belästigung und „smarter“ Gewalt in Frankfurt
Beim Thema sexuelle Belästigung suchten deutlich mehr Frauen Unterstützung. Waren es im Jahr 2022 noch 46 Frauen, sind es 2023 zehn Fälle mehr. Etwa die Hälfte gab an, dass sie am Arbeitsplatz oder in der Ausbildung übergriffig berührt oder belästigt wurden.
Ein neu aufkommendes Thema ist die „smarte“ Gewalt. Es beschreibt ans Internet angeschlossene Geräte wie Kühlschrank oder Musikanlage, die aus der Ferne gesteuert werden können. Täter nutzen sie, um zu terrorisieren und in das Leben der betroffenen Person einzugreifen. Hierfür bietet die Stelle individuelle Beratungsangebote.
Der Frauennotruf Frankfurt konnte im vergangenen Jahr ein wichtiges Angebot für Frauen mit Lernschwierigkeiten oder einer Behinderung anbieten. So erreichte die Beratungsstelle 21 Menschen, eine Steigerung im Vergleich zu den vorherigen Jahren (2022: 13; 2021: sieben).
Info
Die Beratungsstelle Frauennotruf in Frankfurt ist unter der Woche von 9 bis 14 Uhr unter der 069/70 94 94 erreichbar. Per Mail: beratung@frauennotruf-frankfurt.de, der Jahresbericht ist hier einzusehen.
Gewalt gegen Frauen kann vielfältige Formen annehmen und geschieht sowohl im Öffentlichen wie im Privaten. Zu den häufigsten Tätern von Gewaltdelikten zählen (ehemalige) Ehemänner, Lebenspartner, Freunde, Verwandte und gute Bekannte. Die meisten Frauen meldeten Fälle von Körperverletzung (326), gefolgt von Fällen einer Vergewaltigung, versuchten Vergewaltigung oder sexueller Nötigung (205). 67 Prozent der geschädigten Frauen und Mädchen wandten sich bereits in den ersten drei Monaten nach der Tat an den Frauennotruf.
Eine Besonderheit des Frankfurter Angebots ist die medizinische Soforthilfe des Versorgungsverbunds „Soforthilfe nach Vergewaltigung“. Der Verbund von bundesweit 38 Krankenhäusern hat seine Ursprünge in Frankfurt und bietet medizinische Erstversorgung von betroffenen Frauen. Er besteht bereits seit zehn Jahren. „Die Zahlen bestätigen unseren Ansatz und die Notwendigkeit, vergewaltigten Frauen und Mädchen ein bedarfsgerechtes medizinisches Angebot zur Verfügung zu stellen, ohne dass die Tat vorab bei der Polizei angezeigt werden muss“, so die Beratungsstelle Frauennotruf in ihrem Jahresbericht.
Beim Thema sexuelle Belästigung suchten deutlich mehr Frauen Unterstützung. Waren es im Jahr 2022 noch 46 Frauen, sind es 2023 zehn Fälle mehr. Etwa die Hälfte gab an, dass sie am Arbeitsplatz oder in der Ausbildung übergriffig berührt oder belästigt wurden.
Ein neu aufkommendes Thema ist die „smarte“ Gewalt. Es beschreibt ans Internet angeschlossene Geräte wie Kühlschrank oder Musikanlage, die aus der Ferne gesteuert werden können. Täter nutzen sie, um zu terrorisieren und in das Leben der betroffenen Person einzugreifen. Hierfür bietet die Stelle individuelle Beratungsangebote.
Der Frauennotruf Frankfurt konnte im vergangenen Jahr ein wichtiges Angebot für Frauen mit Lernschwierigkeiten oder einer Behinderung anbieten. So erreichte die Beratungsstelle 21 Menschen, eine Steigerung im Vergleich zu den vorherigen Jahren (2022: 13; 2021: sieben).
Die Beratungsstelle Frauennotruf in Frankfurt ist unter der Woche von 9 bis 14 Uhr unter der 069/70 94 94 erreichbar. Per Mail: beratung@frauennotruf-frankfurt.de, der Jahresbericht ist hier einzusehen.
22. Oktober 2024, 11.34 Uhr
Lukas Mezler
Lukas Mezler
Jahrgang 1997, Studium der Sozial- und Kulturanthropologie an der Goethe-Universität Frankfurt, EHESS in Paris. Seit Oktober 2024 beim JOURNAL FRANKFURT. Mehr von Lukas
Mezler >>
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