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Anti-Geldwäsche-Behörde der EU
Diese Hochhäuser könnten Sitz von AMLA werden
Frankfurt erhält den Sitz der Anti-Geldwäsche-Behörde der EU. Für AMLA stehen einige Hochhäuser zur Auswahl; Mietpreise würden wegen der Behörde nicht steigen.
Update, 6. März: Der Tower 185, Flow in Gateway Gardens und der Messeturm: Das sind die Hochhäuser, die als Sitz für die neue Anti-Geldwäsche-Behörde der EU in Frankfurt in Betracht kommen. Das hat das Wirtschaftsdezernat auf Nachfrage des JOURNAL bestätigt. Wo sich AMLA einrichten wird, entscheidet die Behörde selbst.
Das Frankfurter Wirtschaftsdezernat will auch die Angst nehmen, wegen AMLA würden die Mieten in Frankfurt noch weiter in die Höhe schnellen. Wie es heißt, würden dort mittelfristig rund 400 Personen beschäftigt, die „zunächst in einem kleineren Maßstab arbeiten und ihre Ressourcen schrittweise aufbauen“. Diese Mitarbeiter würden zum Teil schon in Frankfurt wohnen; Neuankömmlinge würden sich in erster Linie „im gesamten Großraum Frankfurt Rhein-Main niederlassen. Insofern ist nicht von einer besonderen Drucksituation oder einer konkreten Auswirkung auf Mieten zu rechnen“, heißt es vonseiten des Dezernats.
Anti-Geldwäsche-Behörde der EU, AMLA, kommt nach Frankfurt
Update: Die neue Anti-Geldwäsche-Behörde der Europäischen Union wird in Frankfurt angesiedelt. Das entschieden die 27 EU-Mitgliedsstaaten zusammen mit dem Europäischen Parlament, wie die belgische EU-Ratspräsidentschaft mitteilte. Für die EU-Behörde sind in Frankfurt drei potenzielle Gebäude reserviert worden.
OB Mike Josef zeigte sich erfreut: „Die Entscheidung, die AMLA in Frankfurt anzusiedeln, ist genau richtig, denn unsere Stadt bietet kulturell wie infrastrukturell ideale Voraussetzungen. Frankfurt kann neben einer dynamischen Wirtschaft auch eine hohe Lebensqualität vorweisen und ist die Stadt der kurzen Wege. Hier ist der ideale Ort für Menschen aus 180 Ländern im Herzen Europas. Wir heißen die AMLA und alle neuen Mitbürgerinnen und Mitbürger in Frankfurt herzlich willkommen.“
Yanki Pürsün, Fraktionsvoristzender der Römer-FDP, wertete die Entscheidung als „Erfolg der Liberalen, die durch den Einsatz von Stadträtin Wüst und Finanzminister Lindner zentral dazu beigetragen haben“. Bei Josef bedankte er sich, dass dieser im Gegenteil zu Peter Feldmann die Unternehmen nicht vergraule.
Auch Volt im Römer reagierte positiv: „Die Verantwortlichen der Stadt haben mit ihrem gut überlegten Vorgehen und Verhandlungsgeschick erreicht, dass die Entscheidung für den Standort dieser wichtigen europäischen Behörde auf Frankfurt gefallen ist. Dafür sind wir bei Volt sehr dankbar“, sagte Elisa Grote, europapolitische Sprecherin von Volt.
Und die Grünen? „Wir freuen uns sehr, dass die EU-Behörde zur Geldwäschebekämpfung, die Anti-Money Laundering Authority (AMLA), nach Frankfurt kommt. Frankfurt hat als lebenswerte Finanzmetropole überzeugt!“, äußerte Julia Roshan Moniri.
Ähnlich äußerte sich die CDU: „Durch das schon vorhandene Knowhow und die herausragende Infrastruktur am Finanzplatz wird das Funktionieren der AMLA vom ersten Tag an effizient gewährleistet. Wir sind Europäer und Europa ist bei uns in Hessen zu Hause“, sagte Ines Claus, Vorsitzende der CDU-Fraktion im Hessischen Landtag.
Frankfurt will EU-Behörde: Kampf gegen Geldwäsche „in der Höhle des Löwen“
Erstmeldung: Frankfurt, Paris, Dublin, Riga, Wien, Madrid, Vilnius, Brüssel oder Rom? Insgesamt neun Städte haben sich als Sitz der neuen EU-Behörde beworben, und am Donnerstag (22. Februar) fällt die Entscheidung. Stimmberechtigt sind die Regierungen der 27 EU-Länder und – zum ersten Mal in einer solchen Angelegenheit – das EU-Parlament, das bei der Wahl ebenfalls 27 Stimmen hat.
Die neue EU-Behörde wird „Anti Money Laundering Authority“ (AMLA/CFT) heißen und hat die Aufgaben, neben Geldwäsche auch die Finanzierung von Terrorismus zu verhindern, also Combating the Financing of Terrorism (CFT). EU-Kommission, Regierungen und Parlament haben mehr als drei Jahre über die konkreten Zuständigkeiten verhandelt. Und das Ziel ist klar: die Eindämmung der grenzüberschreitenden Kriminalität. Verdächtige Transaktionen machen pro Jahr mehrere hundert Milliarden Euro aus, wird geschätzt.
AMLA: Anti-Geldwäsche-Behörde kommt... nach Frankfurt?
Jedoch müssen einige Bereiche erst noch festgelegt werden, vor allem das Prüfungs- und Kontrollmandat. Direkt überwachen soll AMLA 40 Finanzinstitutionen, große Banken zum Beispiel oder Vermögensverwalter, die in mehreren europäischen Ländern tätig sind und für grenzüberschreitende Kriminalität genutzt werden könnten, genauso Händler und Anleger im Bereich Kryptowährungen. Allerdings muss erst noch definiert werden, welche Unternehmen in welchem Land das betrifft.
Der Sitz der Behörde ist für Frankfurt insofern attraktiv, da von 400 oder 500 Stellen die Rede ist, Tendenz steigend. Hinzu kommen die Familien, Besucher und Besucherinnen, Konferenzen, also Bewegungen, die Geld in den Haushalt spülen könnten. Bei der Bewerbung machte Frankfurt die Nähe zur EZB geltend und seine Rolle als Finanzplatz, auch Finanzminister Christian Lindner (FDP) setzte sich für die Mainmetropole ein. Und Oberbürgermeister Mike Josef sprach von bereits drei bezugsfertigen Gebäuden: „Ich kann Ihnen nächste Woche den Schlüssel überreichen.“
Anti-Geldwäsche-Behörde: Frankfurt gilt nicht als Favorit
Selbst der Vorsitzende der Linksfraktion, Martin Schirdewan, sprach sich für den Standort der Anti-Geldwäsche-Behörde in Frankfurt aus. „Wo sonst sollte die Geldwäscheaufsicht hin, wenn nicht direkt in die Höhle des Löwen“, sagte der Linken-Politiker. In EU-Kreisen gilt Frankfurt jedoch nicht als Favorit, schreibt das Handelsblatt.
Das Frankfurter Wirtschaftsdezernat will auch die Angst nehmen, wegen AMLA würden die Mieten in Frankfurt noch weiter in die Höhe schnellen. Wie es heißt, würden dort mittelfristig rund 400 Personen beschäftigt, die „zunächst in einem kleineren Maßstab arbeiten und ihre Ressourcen schrittweise aufbauen“. Diese Mitarbeiter würden zum Teil schon in Frankfurt wohnen; Neuankömmlinge würden sich in erster Linie „im gesamten Großraum Frankfurt Rhein-Main niederlassen. Insofern ist nicht von einer besonderen Drucksituation oder einer konkreten Auswirkung auf Mieten zu rechnen“, heißt es vonseiten des Dezernats.
Update: Die neue Anti-Geldwäsche-Behörde der Europäischen Union wird in Frankfurt angesiedelt. Das entschieden die 27 EU-Mitgliedsstaaten zusammen mit dem Europäischen Parlament, wie die belgische EU-Ratspräsidentschaft mitteilte. Für die EU-Behörde sind in Frankfurt drei potenzielle Gebäude reserviert worden.
OB Mike Josef zeigte sich erfreut: „Die Entscheidung, die AMLA in Frankfurt anzusiedeln, ist genau richtig, denn unsere Stadt bietet kulturell wie infrastrukturell ideale Voraussetzungen. Frankfurt kann neben einer dynamischen Wirtschaft auch eine hohe Lebensqualität vorweisen und ist die Stadt der kurzen Wege. Hier ist der ideale Ort für Menschen aus 180 Ländern im Herzen Europas. Wir heißen die AMLA und alle neuen Mitbürgerinnen und Mitbürger in Frankfurt herzlich willkommen.“
Yanki Pürsün, Fraktionsvoristzender der Römer-FDP, wertete die Entscheidung als „Erfolg der Liberalen, die durch den Einsatz von Stadträtin Wüst und Finanzminister Lindner zentral dazu beigetragen haben“. Bei Josef bedankte er sich, dass dieser im Gegenteil zu Peter Feldmann die Unternehmen nicht vergraule.
Auch Volt im Römer reagierte positiv: „Die Verantwortlichen der Stadt haben mit ihrem gut überlegten Vorgehen und Verhandlungsgeschick erreicht, dass die Entscheidung für den Standort dieser wichtigen europäischen Behörde auf Frankfurt gefallen ist. Dafür sind wir bei Volt sehr dankbar“, sagte Elisa Grote, europapolitische Sprecherin von Volt.
Und die Grünen? „Wir freuen uns sehr, dass die EU-Behörde zur Geldwäschebekämpfung, die Anti-Money Laundering Authority (AMLA), nach Frankfurt kommt. Frankfurt hat als lebenswerte Finanzmetropole überzeugt!“, äußerte Julia Roshan Moniri.
Ähnlich äußerte sich die CDU: „Durch das schon vorhandene Knowhow und die herausragende Infrastruktur am Finanzplatz wird das Funktionieren der AMLA vom ersten Tag an effizient gewährleistet. Wir sind Europäer und Europa ist bei uns in Hessen zu Hause“, sagte Ines Claus, Vorsitzende der CDU-Fraktion im Hessischen Landtag.
Erstmeldung: Frankfurt, Paris, Dublin, Riga, Wien, Madrid, Vilnius, Brüssel oder Rom? Insgesamt neun Städte haben sich als Sitz der neuen EU-Behörde beworben, und am Donnerstag (22. Februar) fällt die Entscheidung. Stimmberechtigt sind die Regierungen der 27 EU-Länder und – zum ersten Mal in einer solchen Angelegenheit – das EU-Parlament, das bei der Wahl ebenfalls 27 Stimmen hat.
Die neue EU-Behörde wird „Anti Money Laundering Authority“ (AMLA/CFT) heißen und hat die Aufgaben, neben Geldwäsche auch die Finanzierung von Terrorismus zu verhindern, also Combating the Financing of Terrorism (CFT). EU-Kommission, Regierungen und Parlament haben mehr als drei Jahre über die konkreten Zuständigkeiten verhandelt. Und das Ziel ist klar: die Eindämmung der grenzüberschreitenden Kriminalität. Verdächtige Transaktionen machen pro Jahr mehrere hundert Milliarden Euro aus, wird geschätzt.
Jedoch müssen einige Bereiche erst noch festgelegt werden, vor allem das Prüfungs- und Kontrollmandat. Direkt überwachen soll AMLA 40 Finanzinstitutionen, große Banken zum Beispiel oder Vermögensverwalter, die in mehreren europäischen Ländern tätig sind und für grenzüberschreitende Kriminalität genutzt werden könnten, genauso Händler und Anleger im Bereich Kryptowährungen. Allerdings muss erst noch definiert werden, welche Unternehmen in welchem Land das betrifft.
Der Sitz der Behörde ist für Frankfurt insofern attraktiv, da von 400 oder 500 Stellen die Rede ist, Tendenz steigend. Hinzu kommen die Familien, Besucher und Besucherinnen, Konferenzen, also Bewegungen, die Geld in den Haushalt spülen könnten. Bei der Bewerbung machte Frankfurt die Nähe zur EZB geltend und seine Rolle als Finanzplatz, auch Finanzminister Christian Lindner (FDP) setzte sich für die Mainmetropole ein. Und Oberbürgermeister Mike Josef sprach von bereits drei bezugsfertigen Gebäuden: „Ich kann Ihnen nächste Woche den Schlüssel überreichen.“
Selbst der Vorsitzende der Linksfraktion, Martin Schirdewan, sprach sich für den Standort der Anti-Geldwäsche-Behörde in Frankfurt aus. „Wo sonst sollte die Geldwäscheaufsicht hin, wenn nicht direkt in die Höhle des Löwen“, sagte der Linken-Politiker. In EU-Kreisen gilt Frankfurt jedoch nicht als Favorit, schreibt das Handelsblatt.
6. März 2024, 09.00 Uhr
Katja Thorwarth
Katja Thorwarth
Die gebürtige Frankfurterin studierte an der Goethe-Uni Soziologie, Politik und Sozialpsychologie. Ihre journalistischen Schwerpunkte sind Politik, politisches Feuilleton und Meinung. Seit März 2023 Leitung online beim JOURNAL FRANKFURT. Mehr von Katja
Thorwarth >>
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