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10 Jahre Friedberger Markt
Zwischen Feierlaune und Wut
Am Freitag wurde das zehnjährige Bestehen des Wochenmarktes auf dem Friedberger Platz gefeiert. Mehrere Anwohner nahmen das zum Anlass, ihrem Ärger Ausdruck zu verleihen: über Lärm, Müll und Wildpinkler.
Eine Live-Band spielte Rock-Klassiker, Wirtschaftsdezernent Markus Frank (CDU) und Umweltdezernentin Rosemarie Heilig (Grüne) verteilten Stoffbeutel mit Obst und Gemüse, die Stabsstelle Sauberes Frankfurt informierte - während die Besucher des Freitags-Wochenmarkt auf dem Friedberger Platz fleißig einkauften und Wein tranken. Und dennoch gab es am vergangenen Freitag auch die anderen: unzufriedene Anwohner, die sich weder mit Musik noch Geschenken umstimmen ließen.
Während der Ansprachen zum 10-jährigen Jubiläumsfeier des Marktes hielten sie ein Transparent hoch: "Lärm! Müll! Pisse! Es reicht uns!", stand darauf. Auf anderen Postern wurde Nachtruhe und ein Ende der "Partymeile" gefordert. Denn an warmen Freitagen wird der Friedberger Markt zur Friedberger Party, bis zu 4000 Menschen sollen sich dazu schon versammeln, seit Jahren beschweren sich die Anwohner über die Begleiterscheinungen - und kein runder Tisch konnte sie versöhnen.
"Die Maßnahmen ziehen alle nicht", sagte Detflef Hentschel, Sprecher der Anwohner-Initiative, im Gespräch mit dem JOURNAL FRANKFURT. "Die Besucher werden mehr. Nichts hat sich wirklich gebessert." Der Markt sei zwar eine "super Sache", aber Hentschel fordert, dass er nicht bis 20 Uhr geöffnet haben, sondern schon früher schließen soll. Auch die Außengastronomie hält er für einen Teil des Problems, da es keine Sperrstunde gebe. Die Party ins Ostend zu verlagern, wie es manche überlegen, hält er für eine "Stellvertreterdiskussion".
Wirtschafts- und Ordnungsdezernent Markus Frank versuchte, Verständnis für beide Seiten zu zeigen: Es habe sich gelohnt, den Markt zu etablieren, er sei ein "urbanes Stück Frankfurt" geworden. Frank wolle sich auch dafür einsetzen, dass die Nachtruhe erhalten bleibe, und forderte die Besucher auf, freitags um 22 Uhr den Platz zu verlassen und wieder mitzunehmen, was sie mitgebracht haben.
Ortsvorsteherin Karin Guder (Grüne) sagte, der Markt sei "ein echtes Stück Nordend" geworden und lobte, dass das Treffen nach dem Markt nicht von der Politik initiiert sei. "Wir bemühen uns um ein friedliches Miteinander nach dem Markt", sagte sie. Man werde daran arbeiten, dass die Lärmbelästigung erträglich werde.
Im Rückblick auf die Entwicklung des Marktes sagte der ehemalige Ortsvorsteher Jörg Harraschain (Grüne), der den Anstoß für den Wochenmarkt gegeben hat, dem JOURNAL FRANKFURT: "Das ist nicht das, was ich mir vorgestellt habe." Ursprünglich sollte nur ein biologisch orientierter Verbrauchermarkt entstehen, eine Ergänzung zum Schillermarkt und dem Wochenmarkt in Bornheim. "Am meisten bedrückt mich das unverschämte Verhalten der Leute, die den Platz zu einer Müllkippe verkommen lassen. Das muss nicht sein", so Harraschain. Die Geduld der Politiker sei irgendwann am Ende.
Während der Ansprachen zum 10-jährigen Jubiläumsfeier des Marktes hielten sie ein Transparent hoch: "Lärm! Müll! Pisse! Es reicht uns!", stand darauf. Auf anderen Postern wurde Nachtruhe und ein Ende der "Partymeile" gefordert. Denn an warmen Freitagen wird der Friedberger Markt zur Friedberger Party, bis zu 4000 Menschen sollen sich dazu schon versammeln, seit Jahren beschweren sich die Anwohner über die Begleiterscheinungen - und kein runder Tisch konnte sie versöhnen.
"Die Maßnahmen ziehen alle nicht", sagte Detflef Hentschel, Sprecher der Anwohner-Initiative, im Gespräch mit dem JOURNAL FRANKFURT. "Die Besucher werden mehr. Nichts hat sich wirklich gebessert." Der Markt sei zwar eine "super Sache", aber Hentschel fordert, dass er nicht bis 20 Uhr geöffnet haben, sondern schon früher schließen soll. Auch die Außengastronomie hält er für einen Teil des Problems, da es keine Sperrstunde gebe. Die Party ins Ostend zu verlagern, wie es manche überlegen, hält er für eine "Stellvertreterdiskussion".
Wirtschafts- und Ordnungsdezernent Markus Frank versuchte, Verständnis für beide Seiten zu zeigen: Es habe sich gelohnt, den Markt zu etablieren, er sei ein "urbanes Stück Frankfurt" geworden. Frank wolle sich auch dafür einsetzen, dass die Nachtruhe erhalten bleibe, und forderte die Besucher auf, freitags um 22 Uhr den Platz zu verlassen und wieder mitzunehmen, was sie mitgebracht haben.
Ortsvorsteherin Karin Guder (Grüne) sagte, der Markt sei "ein echtes Stück Nordend" geworden und lobte, dass das Treffen nach dem Markt nicht von der Politik initiiert sei. "Wir bemühen uns um ein friedliches Miteinander nach dem Markt", sagte sie. Man werde daran arbeiten, dass die Lärmbelästigung erträglich werde.
Im Rückblick auf die Entwicklung des Marktes sagte der ehemalige Ortsvorsteher Jörg Harraschain (Grüne), der den Anstoß für den Wochenmarkt gegeben hat, dem JOURNAL FRANKFURT: "Das ist nicht das, was ich mir vorgestellt habe." Ursprünglich sollte nur ein biologisch orientierter Verbrauchermarkt entstehen, eine Ergänzung zum Schillermarkt und dem Wochenmarkt in Bornheim. "Am meisten bedrückt mich das unverschämte Verhalten der Leute, die den Platz zu einer Müllkippe verkommen lassen. Das muss nicht sein", so Harraschain. Die Geduld der Politiker sei irgendwann am Ende.
11. Mai 2015, 12.00 Uhr
Lukas Gedziorowski
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