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Ostern auf der Galopprennbahn
Wenn der Osterhase noch vor Jesus wiederkehrt
Der Frankfurter Renn-Klub lädt Familien dazu ein, Ostern auf der Galopprennbahn zu verbringen. Die Sache hat nur einen Haken: Der Spaß findet am Karsamstag statt. Ein Fall für die Vorzeigechristin und Abenlandretterin Heidi Mund.
Der Wahlkampf für den Erhalt der Galopprennbahn hat angeblich noch gar nicht begonnen. Aber schon seit im vergangenen Jahr die Stadt angekündigt hat, bald Platz für den Deutschen Fußball-Bund zu machen, hat man das Gefühl, dass mit dem Frankfurter Renn-Klub in Sachen PR die Pferde durchgehen. Die Rennbahn müsse erhalten bleiben, sagen die Vereinsmeier. Und für alle, denen die Pferde egal sind, wird dann was von "grüner Lunge" erzählt (als gäbe es keinen Stadtwald gleich nebenan) oder von einem für alle Frankfurter offenen Gelände (als ob es abseits der Renntage einen Grund gäbe, sich dort aufzuhalten).
Kurz: Man macht die Pferde scheu, behauptet Relevanz, in der Hoffnung, dass der Wunsch irgendwann wahr werde. Neuerdings gibt man sich als familienfreundliches Ausflugsziel. "Nach dem erfolgreichen Nikolaus-Besuch auf der Galopprennbahn im letzten Jahr, haben wir nun den Osterhasen eingeladen!", verkündet der Renn-Klub. Mit den Kindern kann man auf dem Gelände Ostern feiern, mit einem Programm mit Zauberei, Ponyreiten, Eierlauf und -suche, sowie der obligatorischen Gesichtsbemalung.
Der Pferdefuß an der Sache: Die Veranstaltung findet am Karsamstag statt. Das ist, als würde man Weihnachtsgeschenke am 23. Dezember verteilen. Woher diese Eile? Woher die Ungeduld, dass man Ostern, die Wiederauferstehung des Herrn, vorzieht? Ist denen nichts mehr für den vorgezogenen Wahlkampf zu schade, dass man die christlichen Traditionen opfert? Böse Zungen könnten nun behaupten, der Frankfurter Renn-Klub korrumpiere die Werte des Abendlandes, nur um seine Hottehüs zu retten. Klingt nach einem Fall für die selbsternannte Vorzeigechristin und Abendlandretterin Heidi Mund. Sie wissen schon: Die Frau, die montags auf der Hauptwache und zuletzt auf dem Rossmarkt Krawall macht und das Deutschlandlied singt (#Tittenhitler). Am kommenden Montag will sie mit ihren "Freien Bürgern für Deutschland" erstmals auf dem Römerberg die öffentliche Ruhe stören.
Wenn's unbedingt sein muss: Wir empfehlen einen anschließenden Spaziergang nach Niederrad, wo an der Rennbahn eine Mahnwache abzuhalten wäre. Die Freien Bürger könnten ein paar Eier schwarz-rot-gold bemalen und für die verlorenen Seelen der Häretiker vom Renn-Klub beten, die den Tieren frönen, die dem Beelzebub seinen Huf verleihen. Am Ostermontag veranstaltet der Renn-Klub dann selbst einen Spaziergang in alter Faust-Tradition. Dabei soll man unter "fachkundiger Führung" Historisches, Sportliches und Ökologisches über die Galopprennbahn erfahren können. Heidi Mund könnte noch einen Grundkurs in Sachen Ostern geben. Und falls man ihr mal wieder nicht zuhören will und sie per Zaun vom Spaziergang abhalten will, hat sie ja immer noch die Eier als Wurfgeschosse parat. Ihre "Fans" haben ihr oft genug gezeigt, wie's geht.
Aber Ostern an Karsamstag? Uns würden da keine zehn Pferde hinbringen!
(Hinweis: Dieser Artikel wurde weder vom DFB noch von der Stadt Frankfurt finanziert.)
Kurz: Man macht die Pferde scheu, behauptet Relevanz, in der Hoffnung, dass der Wunsch irgendwann wahr werde. Neuerdings gibt man sich als familienfreundliches Ausflugsziel. "Nach dem erfolgreichen Nikolaus-Besuch auf der Galopprennbahn im letzten Jahr, haben wir nun den Osterhasen eingeladen!", verkündet der Renn-Klub. Mit den Kindern kann man auf dem Gelände Ostern feiern, mit einem Programm mit Zauberei, Ponyreiten, Eierlauf und -suche, sowie der obligatorischen Gesichtsbemalung.
Der Pferdefuß an der Sache: Die Veranstaltung findet am Karsamstag statt. Das ist, als würde man Weihnachtsgeschenke am 23. Dezember verteilen. Woher diese Eile? Woher die Ungeduld, dass man Ostern, die Wiederauferstehung des Herrn, vorzieht? Ist denen nichts mehr für den vorgezogenen Wahlkampf zu schade, dass man die christlichen Traditionen opfert? Böse Zungen könnten nun behaupten, der Frankfurter Renn-Klub korrumpiere die Werte des Abendlandes, nur um seine Hottehüs zu retten. Klingt nach einem Fall für die selbsternannte Vorzeigechristin und Abendlandretterin Heidi Mund. Sie wissen schon: Die Frau, die montags auf der Hauptwache und zuletzt auf dem Rossmarkt Krawall macht und das Deutschlandlied singt (#Tittenhitler). Am kommenden Montag will sie mit ihren "Freien Bürgern für Deutschland" erstmals auf dem Römerberg die öffentliche Ruhe stören.
Wenn's unbedingt sein muss: Wir empfehlen einen anschließenden Spaziergang nach Niederrad, wo an der Rennbahn eine Mahnwache abzuhalten wäre. Die Freien Bürger könnten ein paar Eier schwarz-rot-gold bemalen und für die verlorenen Seelen der Häretiker vom Renn-Klub beten, die den Tieren frönen, die dem Beelzebub seinen Huf verleihen. Am Ostermontag veranstaltet der Renn-Klub dann selbst einen Spaziergang in alter Faust-Tradition. Dabei soll man unter "fachkundiger Führung" Historisches, Sportliches und Ökologisches über die Galopprennbahn erfahren können. Heidi Mund könnte noch einen Grundkurs in Sachen Ostern geben. Und falls man ihr mal wieder nicht zuhören will und sie per Zaun vom Spaziergang abhalten will, hat sie ja immer noch die Eier als Wurfgeschosse parat. Ihre "Fans" haben ihr oft genug gezeigt, wie's geht.
Aber Ostern an Karsamstag? Uns würden da keine zehn Pferde hinbringen!
(Hinweis: Dieser Artikel wurde weder vom DFB noch von der Stadt Frankfurt finanziert.)
27. März 2015, 11.00 Uhr
Lukas Gedziorowski
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23. November 2024
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