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Giveboxen in Frankfurt

Schenken statt wegwerfen

Nicht benutzte Gegenstände schenken statt wegwerfen - so lautet das Konzept der Giveboxen. Zwei stehen bereits in Frankfurt, eine weitere ist für den Stadtteil Höchst für das kommende Frühjahr geplant.
Der kleine braune Schrank auf Rollen befindet sich im Baumweg, direkt vor dem Clubladen „Glück ist Jetzt“; auf ihm ist ein Drucker platziert, seine Ecken sind gelb angemalt und an der Seite steht in derselben, markanten Farbe ganz groß: Givebox. Daneben hat eine ältere Frau auf einem Fahrrad angehalten, die nun die Türen des Schranks öffnet und durch die Sachen schaut, die sich darin befinden. Hin und wieder nimmt sie etwas raus oder legt sich einen Gegenstand beiseite.

Schenken statt wegwerfen und anderen dabei noch eine Freude machen mit den Sachen - das ist das Konzept der Giveboxen. Die Ursprungsidee stammt aus Berlin und hat inzwischen auch den Weg nach Frankfurt gefunden. Durch die Giveboxen sollen gut erhaltene und brauchbare Gegenstände Menschen zugute kommen, die diese schon eine lange Zeit suchen oder sie sich nicht leisten können. So sieht man in den Giveboxen alle möglichen Artikel, die auch in normalen Haushalten vorzufinden sind: Kleider, Schuhe, Bücher, Geschirr, DVDs, Spiele und vieles mehr. Manche legen nur Sachen hinein, manche nehmen sich nur raus und andere wiederum tun beides. „Es hat eine positive Anonymität“, sagt Jan Johl, Besitzer des „Glück ist jetzt“.

Er hatte ungenutzte Regale im Keller seiner Mutter gefunden, diese zusammengebaut und vier Räder drangeschraubt – fertig war eine kleine Givebox. Eine größere Givebox, die aus einem hohen Schrank mit Rollen besteht, stand ebenfalls mal vor dem Clubladen, aber die hatte Johl wieder wegnehmen müssen. Denn die Boxen dürfen sich nur auf privatem Gelände befinden. Dadurch gestaltet sich die Standortwahl etwas schwierig. So wanderte die Kiste zum Restaurant „Wiesenlust“ in der Berger Straße, dessen Betreiber das Projekt ebenfalls unterstützten. Inzwischen ist die große Givebox noch einmal weitergezogen – und steht jetzt im Frankfurter Garten vor dem Ostbahnhof. Die kleine Box blieb am Ursprungsort, dem „Glück ist jetzt“.

Dass es zu Missbrauch oder Vandalismus kommen könnte, befürchtet Johl nicht, bisher habe er nur Positives erfahren. „Ich will, dass jeder inspiriert wird, eine Givebox zu bauen“, sagt er und genau dies versucht Daniela Scholl, eine der Mitglieder im „Glück ist jetzt“, zu verwirklichen. Sie hat eine Givebox für Frankfurt Höchst in Planung, denn sie sei von der Idee und dem Resultat so begeistert gewesen, so dass sie das Konzept nun auch in einen anderen Stadtteil bringen wolle.

Hier hat sich das Deutsche Rote Kreuz in Höchst bereiterklärt, die Givebox auf dem Gelände des Vereins zu platzieren, wofür Scholl sehr dankbar sei. Das Grundgerüst für die Box bildet ein mobiles Büro, das nicht mehr genutzt wird. „Das ist genau die Idee, die die Givebox transportiert. Das finde ich sehr schön“, sagt Scholl. Da das Büro noch umgebaut und entsprechend gestaltet werden müsse, hoffe sie auf viel Unterstützung. Sie sei überzeugt, dass die Givebox im Frühjahr auf ihrem geplanten Platz stehen kann und nutzbar sein wird.

Auf die Aktion aufmerksam machen und viel Gutes tun, lautet die Devise. Als großes Ziel der Givebox-Initiative stellt Johl „das Zusammenbringen von Sozialem und Business“ in den Vordergrund. Firmen könnten Material für Giveboxen stellen und Personen anwerben, die darauf aufpassen. Im Gegenzug dürften sie dann auf den Boxen werben. Dadurch hätten sie etwas für das positive Image getan und gleichzeitig könne es mehr Giveboxen geben, so Johl. Da das Standortproblem immer noch herrsche, hofft er, dass mehr Privatpersonen ihr Gelände für den sozialen Zweck zur Verfügung stellen könnten: „Es wäre schön, wenn sich noch mehr Leute für einen Platz anbieten“. Besonders für die nächste Generation trage die Idee eine besondere Mitteilung: Junge Menschen sollen lernen, besser mit den Ressourcen umzugehen und motiviert werden, die Welt zu verbessern.

Hinter dem Givebox-Team stehen nicht nur Johl und Scholl, sondern auch andere Freiwillige, die regelmäßig für Ordnung in den Boxen sorgen und die Facebook-Seite betreiben, auf der aktiv über Neuigkeiten informiert wird und auch hinter den Kulissen die Aktion tatkräftig unterstützen.
Weitere Ideen und Helfer sind immer stets willkommen.

>> Wer mitmachen will, kann sich hier melden: Daniela.Scholl@Fortschrittszentrum.de; Jan@glueckistjetzt.de
 
Fotogalerie:
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20. Oktober 2015, 10.31 Uhr
Martina Schumacher
 
 
 
 
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