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Wegen Sanierung
English Theatre zieht ins Zoogesellschaftshaus
Seit diesem Januar steht fest: Das English Theatre kann seine Spielstätte im Keller des Gallileo-Hochhauses behalten. Während dieses nun saniert wird, zieht das Theater ins Zoogesellschaftshaus. Eine erste Premiere ist dort für April geplant.
Es ist ein Umzug für den Übergang, eine neue Heimat auf Zeit: Über die kommenden zwei Jahre wird das English Theatre (ETF) das Zoogesellschaftshaus im Frankfurter Ostend bespielen. Wo bis vergangenes Jahr das Fritz-Rémond-Theater seine Aufführungen zeigte, präsentiert also bald das größte englischsprachige Theater auf dem europäischen Festland neue Inszenierungen. Währenddessen wird das Gallileo-Hochhaus an der Gallusanlage mitsamt Theaterkeller renoviert, bevor das ETF dorthin zurückzieht. Nach langer Unsicherheit ist damit die Zukunft des Theaters gesichert.
„Ein langer Kampf war erfolgreich“, sagt Intendant Daniel Nicolai. Über Jahre hinweg mussten er und seine Mitarbeiter für die Zukunft des Theaters im Keller des Gallileo-Hochhauses kämpfen. Eine Klausel über das Existenzrecht des English Theatre fand sich zwar im Mietvertrag, nicht aber im Grundbuch. Nach mehreren Eigentümerwechseln ergab sich daraus ein Problem. Am Ende waren die Commerzbank, der Immobilienfonds CapitaLand, das English Theatre, die Europäische Zentralbank (EZB) und die Stadt Frankfurt an den Verhandlungen beteiligt. Seit Januar steht jedoch fest: Das English Theatre kann bleiben und wird 2025 dorthin zurückziehen. Zudem erhielt das Theater einen Schadenersatz von 1,75 Millionen Euro.
ETF: Eine Premiere steht bevor
Für den abrupten Auszug aus dem Gallileo-Keller musste das Musical „Something Rotten!“ allerdings vorzeitig abgesetzt werden. Von einem Teil des Schadenersatzes seien die Musical-Darsteller jedoch ausbezahlt worden, sagt Nicolai. Von einem anderen Teil des Geldes werde nun auch das Zoogesellschaftshaus instandgesetzt. Die Ton- und Lichtanlagen wurden schon erneuert, der Bühnenboden wurde neu gestrichen und eine Regiekabine hinter den Zuschauerreihen eingebaut. Bereits am 5. März soll der Spielbetrieb dann fortgesetzt werden. Das Stück „Kindertransport“ wird dann wiederaufgenommen und auch noch zwei weitere Male im März zu sehen sein.
Die eigentliche Eröffnung im Zoogesellschaftshaus findet dann am 13. April mit der Premiere von „Sylvia“ statt. Passend zur neuen Nachbarschaft der Tiergehege steht in diesem Stück eine tierische Protagonistin im Mittelpunkt: die Hündin Sylvia, die einem New Yorker Familienvater zuläuft und dann sein Ehe- und Familienleben auf den Kopf stellt. Bereits kommende Woche wird außerdem der Kartenschalter im Zoogesellschaftshaus eröffnet.
Hoffnung auf eine frühere Rückkehr
Während der Sanierungsarbeiten im Gallileo-Hochhaus soll auch die dortige Bühnenmaschinerie für die Rückkehr des English Theatre erneuert werden. Soundsystem, Bühnensoftware und andere Teile sind veraltet, sagt Nicolai. Außerdem hofft er, schon früher als derzeit geplant in die neue alte Spielstätte zurückkehren zu können. Die Europäische Zentralbank will laut Nicolai bereits im Sommer 2025 ihre Büros ins Gallileo-Hochhaus einrichten. Um diese Zeit herum, so hofft er, könne man ebenfalls wieder einziehen. Im Jahr 2026 soll das Zoogesellschaftshaus dann als Theaterwerkstatt für junges Publikum seine Pforten wieder öffnen.
„Ein langer Kampf war erfolgreich“, sagt Intendant Daniel Nicolai. Über Jahre hinweg mussten er und seine Mitarbeiter für die Zukunft des Theaters im Keller des Gallileo-Hochhauses kämpfen. Eine Klausel über das Existenzrecht des English Theatre fand sich zwar im Mietvertrag, nicht aber im Grundbuch. Nach mehreren Eigentümerwechseln ergab sich daraus ein Problem. Am Ende waren die Commerzbank, der Immobilienfonds CapitaLand, das English Theatre, die Europäische Zentralbank (EZB) und die Stadt Frankfurt an den Verhandlungen beteiligt. Seit Januar steht jedoch fest: Das English Theatre kann bleiben und wird 2025 dorthin zurückziehen. Zudem erhielt das Theater einen Schadenersatz von 1,75 Millionen Euro.
Für den abrupten Auszug aus dem Gallileo-Keller musste das Musical „Something Rotten!“ allerdings vorzeitig abgesetzt werden. Von einem Teil des Schadenersatzes seien die Musical-Darsteller jedoch ausbezahlt worden, sagt Nicolai. Von einem anderen Teil des Geldes werde nun auch das Zoogesellschaftshaus instandgesetzt. Die Ton- und Lichtanlagen wurden schon erneuert, der Bühnenboden wurde neu gestrichen und eine Regiekabine hinter den Zuschauerreihen eingebaut. Bereits am 5. März soll der Spielbetrieb dann fortgesetzt werden. Das Stück „Kindertransport“ wird dann wiederaufgenommen und auch noch zwei weitere Male im März zu sehen sein.
Die eigentliche Eröffnung im Zoogesellschaftshaus findet dann am 13. April mit der Premiere von „Sylvia“ statt. Passend zur neuen Nachbarschaft der Tiergehege steht in diesem Stück eine tierische Protagonistin im Mittelpunkt: die Hündin Sylvia, die einem New Yorker Familienvater zuläuft und dann sein Ehe- und Familienleben auf den Kopf stellt. Bereits kommende Woche wird außerdem der Kartenschalter im Zoogesellschaftshaus eröffnet.
Während der Sanierungsarbeiten im Gallileo-Hochhaus soll auch die dortige Bühnenmaschinerie für die Rückkehr des English Theatre erneuert werden. Soundsystem, Bühnensoftware und andere Teile sind veraltet, sagt Nicolai. Außerdem hofft er, schon früher als derzeit geplant in die neue alte Spielstätte zurückkehren zu können. Die Europäische Zentralbank will laut Nicolai bereits im Sommer 2025 ihre Büros ins Gallileo-Hochhaus einrichten. Um diese Zeit herum, so hofft er, könne man ebenfalls wieder einziehen. Im Jahr 2026 soll das Zoogesellschaftshaus dann als Theaterwerkstatt für junges Publikum seine Pforten wieder öffnen.
23. Februar 2024, 11.12 Uhr
Julian Mackenthun
Julian Mackenthun
Julian Mackenthun, geboren 1993, studierte Englisch und Geschichte an der Goethe-Universität. Seit 2020 leitet er das Theater-Ressort des Journal Frankfurt. Mehr von Julian
Mackenthun >>
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