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Premierenlesung von "Patientenrache" im Hugendubel
Rache ist süß
Krankenhausgeschichten können durchaus gruselig sein. Ein guter Stoff für einen Thriller, fand Olaf Jahnke und widmet sich in seinem zweiten Krimi dem Gesundheitssystem. Roland Bernau ermittelt, für Action ist gesorgt.
Olaf Jahnke erzeugt schöne Bilder. Als Kameramann beim Hessischen Rundfunk ist das nicht verwunderlich, aber tatsächlich ist hier seine schreibende Tätigkeit gemeint. Gerade erst hat der 52-Jährige mit „Patientenrache – Ein Fall für Roland Bernau“ seinen zweiten Thriller vorgelegt, der in puncto Spannung im Vergleich zu seinem Erstlingswerk „Tod eines Revisors“ sogar noch eine Schippe drauflegt. Erkundete der gebürtige Uelzener in seinem Krimidebüt noch die Abgründe der Bankerszene, so dringt er in „Patientenrache“ zu einem Thema vor, das eng mit den Urängsten der Menschen zu tun hat. Da werden Ärzte zu Halbgöttern gemacht und andererseits liefert man sich als Patient auch völlig den Medizinern und einem zwiespältigen Gesundheitssystem aus. Wer hat da nicht schon von so genannten Kunstfehlern gehört? Von Routineeingriffen, die schief liefen, von vergessenem OP-Besteck, und vielem mehr? Es gruselt einen schon beim Gedanken.
Und eben da landet der Leser von „Patientenrache“. Dabei beginnt alles noch recht harmlos: im Bahnhofsviertel wird ein Mann zusammengeschlagen und kurz darauf ereilt einen Mann in Bad Homburg ein ähnliches Schicksal. Bis dahin weder Mord noch Totschlag. Aber auch wenn die Polizei zwischen beiden Fällen keinen Zusammenhang sieht, der Ex-Polizist und Ermittler Roland Bernau glaubt nicht an einen Zufall, denn beide Männer haben als Versicherungsangestellte beim gleichen Unternehmen in Wiesbaden gearbeitet. Da ging es um Schadensersatz, um Gutachten, um den Wert eines Menschen. Doch wer steckt hinter den Anschlägen?
Ganz dicht ist der Plot. Jahnke scheucht seine Protagonisten durch das halbe Rhein-Main-Gebiet. Ein Jahr lang habe er an seinem Werk gearbeitet, sagt Jahnke und bestätigt, er habe keinen expliziten Frankfurtkrimi schreiben wollen. Die Handlung könnte überall stattfinden, doch als Frankfurter weiß man das nur sporadisch eingesprengselte Lokalkolorit zu schätzen, man fühlt sich heimisch in der Geschichte.
Unverhofft gerät der Ermittler und somit auch der Leser in einen Strudel von Gewalt, denn natürlich dauert es nicht lange, bis die erste Leiche aufgefunden wird. Man merkt durchaus, dass Jahnke Fan von Dashiel Hammett, Ross McDonald und Raymond Chandler ist. Ihm gelingt es einen intensiven Spannungsbogen zu erzeugen und seine Actionszenen, und davon gibt es reichlich, wirken ähnlich realistisch wie gefilmte Szenen. Selbstredend entwickelt sich auch das Privatleben des Ermittlers, als Fortsetzung zum „Tod eines Revisors“, weiter. Und wenn man dann glaubt, mit der überraschenden Auflösung des Buchs, das Ende erreicht zu haben, dann setzt Olaf Jahnke noch einen drauf. Letztlich wird es der Leser nicht abwarten können, das dritte Buch in den Händen zu halten. Doch das, so sagt Jahnke, wird noch ein kleines Weilchen auf sich warten lassen.
Am 8. September verrät der Autor Olaf Jahnke mehr über die Handlung, wenn er ab 17.30 Uhr im Hugendubel am Steinweg aus „Patientenrache“ liest.
>>Olaf Jahnke: Patientenrache. Ein Fall für Roland Bernau. Größenwahn Verlag, 16,90 Euro.
Und eben da landet der Leser von „Patientenrache“. Dabei beginnt alles noch recht harmlos: im Bahnhofsviertel wird ein Mann zusammengeschlagen und kurz darauf ereilt einen Mann in Bad Homburg ein ähnliches Schicksal. Bis dahin weder Mord noch Totschlag. Aber auch wenn die Polizei zwischen beiden Fällen keinen Zusammenhang sieht, der Ex-Polizist und Ermittler Roland Bernau glaubt nicht an einen Zufall, denn beide Männer haben als Versicherungsangestellte beim gleichen Unternehmen in Wiesbaden gearbeitet. Da ging es um Schadensersatz, um Gutachten, um den Wert eines Menschen. Doch wer steckt hinter den Anschlägen?
Ganz dicht ist der Plot. Jahnke scheucht seine Protagonisten durch das halbe Rhein-Main-Gebiet. Ein Jahr lang habe er an seinem Werk gearbeitet, sagt Jahnke und bestätigt, er habe keinen expliziten Frankfurtkrimi schreiben wollen. Die Handlung könnte überall stattfinden, doch als Frankfurter weiß man das nur sporadisch eingesprengselte Lokalkolorit zu schätzen, man fühlt sich heimisch in der Geschichte.
Unverhofft gerät der Ermittler und somit auch der Leser in einen Strudel von Gewalt, denn natürlich dauert es nicht lange, bis die erste Leiche aufgefunden wird. Man merkt durchaus, dass Jahnke Fan von Dashiel Hammett, Ross McDonald und Raymond Chandler ist. Ihm gelingt es einen intensiven Spannungsbogen zu erzeugen und seine Actionszenen, und davon gibt es reichlich, wirken ähnlich realistisch wie gefilmte Szenen. Selbstredend entwickelt sich auch das Privatleben des Ermittlers, als Fortsetzung zum „Tod eines Revisors“, weiter. Und wenn man dann glaubt, mit der überraschenden Auflösung des Buchs, das Ende erreicht zu haben, dann setzt Olaf Jahnke noch einen drauf. Letztlich wird es der Leser nicht abwarten können, das dritte Buch in den Händen zu halten. Doch das, so sagt Jahnke, wird noch ein kleines Weilchen auf sich warten lassen.
Am 8. September verrät der Autor Olaf Jahnke mehr über die Handlung, wenn er ab 17.30 Uhr im Hugendubel am Steinweg aus „Patientenrache“ liest.
>>Olaf Jahnke: Patientenrache. Ein Fall für Roland Bernau. Größenwahn Verlag, 16,90 Euro.
Fotogalerie: patientenrache
30. August 2016, 11.52 Uhr
Nicole Brevoord
Nicole Brevoord
Jahrgang 1974, Publizistin, seit 2005 beim JOURNAL FRANKFURT als Redakteurin u.a. für Politik, Stadtentwicklung, Flughafen, Kultur, Leute und Shopping zuständig Mehr von Nicole
Brevoord >>
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