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Literaturpreis der Horst-Bingel-Stiftung
Gila Lustiger wird für "Erschütterung" ausgezeichnet
Am 18. November wird die in Paris lebende Frankfurter Autorin Gila Lustiger mit dem Literaturpreis der Horst-Bingel-Stiftung für ihren allseits gefeierten Essay „Erschütterung" ausgezeichnet.
Horst Bingel, 1933 im nordhessischen Korbach geboren, lebte und arbeitete seit 1954 bis zu seinem Tod im April 2008 in Frankfurt am Main. Er war eine Vielfachbegabung, Prosaautor, Lyriker und Grafiker, Bundesvorsitzender des Verbandes deutscher Schriftsteller, Herausgeber von Anthologien und sogar, so etwas gibt es, von 1983 bis 1985 Stadtschreiber von Offenbach. Bingel setzte immer wieder Kontrapunkte zum regulären, in der Nachkriegszeit auch stark von den Platzhirschen der Gruppe 47 dominierten Literaturbetrieb. 1965 gründete er das Frankfurter Forum für Literatur, das einen Autorenaustausch von Kollegen aus West- und Osteuropa ermöglichte; 1973 initiierte er während der Buchmesse eine Büchertram, in der Schriftsteller permanent während der Fahrt aus ihren Werken vorlasen. Wolfgang Schopf hat anlässlich Bingels 80. Geburtstag im Jahr 2013 unter dem Titel „Staubdecken/Wortwolken“ eine Ausstellung kuratiert. Und seit 2014 verleiht der Verband deutscher Schriftsteller gemeinsam mit der Horst-Bingel-Stiftung einen Literaturpreis, der alle zwei Jahre vergeben wird und mit 8000 Euro dotiert ist. 2016 geht der Preis an eine gebürtige Frankfurterin, die aber schon seit langem in Paris lebt: Gila Lustiger, Tochter des Historikers Arno Lustiger, erhält die Auszeichnung für ihren allseits gefeierten Essay „Erschütterung“, in dem sie sich mit den Attentaten in Paris vom November vergangenen Jahres auseinandersetzt. Lustiger spannt darin einen Bogen, der bis ins Jahr 2005 heranreicht und versucht auf die Frage, wie es soweit kommen konnte und wo all dieser Hass herkommt, differenzierte Antworten zu finden.
Die Preisverleihung findet am 18. November um 19.30 Uhr im Ausstellungsraum des Universitätsarchivs in der Dantestraße 9 statt.
Die Preisverleihung findet am 18. November um 19.30 Uhr im Ausstellungsraum des Universitätsarchivs in der Dantestraße 9 statt.
16. November 2016, 09.33 Uhr
Christoph Schröder
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