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Kulturetat
Romanfabrik bekommt 50 000 Euro mehr Unterstützung im Jahr
Der Verein der Romanfabrik, der vom Frankfurter Kulturamt gefördert wird, erhält eine höhere Förderung. Unverständlich für die Opposition wie Linke und CDU. „Kulturdezernentin muss sich im Sinne der Haushaltswahrheit erklären.“
Viele Kulturbetriebe in Frankfurt sind schon lange nicht mehr auf Rosen gebettet. Die Corona-Pandemie hat ihre Spuren hinterlassen, Veranstalter der Off-Kultur fürchten gar um ihren Fortbestand. Außerdem wird der zu verteilende Kuchen bekanntlich immer kleiner. Die Kulturbetriebe beäugen sich also gegenseitig, wer was bekommt. In diesen Zeiten ist eine Erhöhung der Förderung einer bestimmten Institution etwas, das aufhorchen lässt. Konkret hat das Kulturdezernat bekannt gegeben, dass die Romanfabrik in diesem Jahr „eine deutlich erhöhte Förderung von insgesamt 158 500 Euro“ erhält. Bisher bekam der Verein jährlich 108.500 Euro.
CDU fordert Transparenz bei den verfügbaren Mitteln des Kulturetats
Die CDU ist über die Erhöhung erstaunt und verlangt Aufklärung. Christian Becker, kulturpolitischer Sprecher der Fraktion, sagt dem JOURNAL auf Anfrage: „Die CDU-Fraktion begrüßt grundsätzlich bessere Finanzierungsbedingungen für die Frankfurter literarischen Einrichtungen. Die Kosten für Veranstaltungen zur Literaturvermittlung sind dramatisch gestiegen. Es ist erfreulich, dass die Romanfabrik einen um 46 Prozent höheren städtischen Zuschuss erhält.“ Allerdings müsse die Kulturdezernentin im Sinne der Haushaltswahrheit- und -klarheit erklären, wo bei den aktuellen Sparvorgaben das zusätzliche Geld herkomme. „Bedauerlicherweise ist die von der CDU-Fraktion beantragte Erhöhung der Mittel für das Literaturhaus Frankfurt um 20 500 Euro von der Koalition abgelehnt worden“, so Becker.
Auch die Linke zeigt sich irritiert. Kulturausschussmitglied der Linken im Römer, Michael Müller, äußerte sich auf Nachfrage: „Ein merkwürdiger Vorgang, wenn die Romanfabrik hier zu Lasten anderer, bevorzugt worden wäre. Wir sind als Linke dafür, dass grundsätzlich die kulturelle Förderung erhöht wird. Zumal die Finanzlage der Stadt mehr als gut ist. Die Gewerbesteuereinnahmen sind mit 2,5 Mrd Euro mehr als üppig. Da hat die Regierung den nötigen Spielraum für eine höhere Förderung der kulturellen Einrichtungen in dieser Stadt.“
Romanfabrik erhält 50 000 Euro mehr - durch „Umschichtung“
Im Kulturdezernat erklärt man, dass die Erhöhung der 50 000 Euro in diesem Jahr „durch Umschichtungen“ innerhalb des Kulturetats möglich gemacht wurde, um die „Neuausrichtung der Romanfabrik unter der neuen Leitung zu unterstützen“, teilt das Dezernat mit. „Inwieweit die Erhöhung auch in den kommenden Jahren Verstetigung findet, können wir aufgrund der derzeitigen Haushaltsgespräche noch nicht sagen.“ Wie die Umschichtungen genau aussehen, dazu hat das Kulturdezernat keine Angaben gemacht.
Die CDU ist über die Erhöhung erstaunt und verlangt Aufklärung. Christian Becker, kulturpolitischer Sprecher der Fraktion, sagt dem JOURNAL auf Anfrage: „Die CDU-Fraktion begrüßt grundsätzlich bessere Finanzierungsbedingungen für die Frankfurter literarischen Einrichtungen. Die Kosten für Veranstaltungen zur Literaturvermittlung sind dramatisch gestiegen. Es ist erfreulich, dass die Romanfabrik einen um 46 Prozent höheren städtischen Zuschuss erhält.“ Allerdings müsse die Kulturdezernentin im Sinne der Haushaltswahrheit- und -klarheit erklären, wo bei den aktuellen Sparvorgaben das zusätzliche Geld herkomme. „Bedauerlicherweise ist die von der CDU-Fraktion beantragte Erhöhung der Mittel für das Literaturhaus Frankfurt um 20 500 Euro von der Koalition abgelehnt worden“, so Becker.
Auch die Linke zeigt sich irritiert. Kulturausschussmitglied der Linken im Römer, Michael Müller, äußerte sich auf Nachfrage: „Ein merkwürdiger Vorgang, wenn die Romanfabrik hier zu Lasten anderer, bevorzugt worden wäre. Wir sind als Linke dafür, dass grundsätzlich die kulturelle Förderung erhöht wird. Zumal die Finanzlage der Stadt mehr als gut ist. Die Gewerbesteuereinnahmen sind mit 2,5 Mrd Euro mehr als üppig. Da hat die Regierung den nötigen Spielraum für eine höhere Förderung der kulturellen Einrichtungen in dieser Stadt.“
Im Kulturdezernat erklärt man, dass die Erhöhung der 50 000 Euro in diesem Jahr „durch Umschichtungen“ innerhalb des Kulturetats möglich gemacht wurde, um die „Neuausrichtung der Romanfabrik unter der neuen Leitung zu unterstützen“, teilt das Dezernat mit. „Inwieweit die Erhöhung auch in den kommenden Jahren Verstetigung findet, können wir aufgrund der derzeitigen Haushaltsgespräche noch nicht sagen.“ Wie die Umschichtungen genau aussehen, dazu hat das Kulturdezernat keine Angaben gemacht.
28. September 2023, 15.55 Uhr
Jasmin Schülke
Jasmin Schülke
Studium der Publizistik und Kunstgeschichte an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Seit Oktober 2021 Chefredakteurin beim Journal Frankfurt. Mehr von Jasmin
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