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Frankfurt-Nordend
Im Café Sinn & Wandel wird Inklusion gelebt
Gehörlose und hörgeschädigte Menschen arbeiten im Café Sinn & Wandel im Frankfurter Nordend. Auch die Gäste müssen mitarbeiten.
Vor der Tür ein Lastenfahrrad, schicke Siebträgermaschine auf dem Holztresen, ein Letter-board an der Wand und natürlich Matcha auf der Speisekarte – ein typisches Café im Frank-furter Nordend. Doch etwas am Sinn & Wandel ist doch anders, es ist ein Inklusionsbetrieb, in dem vor allem gehörlose und hörgeschädigte Menschen arbeiten. Von außen ist das absicht-lich nicht erkennbar, die Betreibenden wollen eben nicht mit dem plakativen Begriff „Inklusi-on“ werben, sondern man soll mit ganz normalen Erwartungen hinein kommen.
Gebärdensprache im Café Sinn & Wandel: „Gäste müssen ihren Schritt machen“
Im direkten Kontakt mit den gehörlosen oder hörgeschädigten Mitarbeitenden müssen dann die Kommunikationsstrategien überdacht werden und man ist aufgefordert Neues zu probie-ren und zu lernen. Unterstützen können dabei zum Beispiel QR-Codes in der Speisekarte des Resto-Cafés über die Gebärdentutorials abrufbar sind.
So wird Inklusion in der Wechselwir-kung gelebt. „Das ist ein Geben und Nehmen“, erläutert Betriebsleiter Patrick Levermann, „nur als Inklusionsbetrieb hast du noch nichts gewonnen, auch die Gäste müssen ihren Schritt machen“. Die laute, trubelige Gastronomie als Schauplatz der Inklusion, mag zunächst gegen-sätzlich wirken, doch grade hier ist der Ort der Geselligkeit und des Zusammenkommens. So wird Gebärdensprache in die Mitte der Gesellschaft getragen und Kommunikation ermög-licht, wo sie sonst nur all zu oft auf Barrieren stößt.
Frankfurter Café Sinn & Wandel: Stammgast ist ein Buchclub
Gegründet wurde die gemeinnützige GmbH im März 2023 von Gehörlosen selbst mit Unter-stützung des Hessischen Verbands für Gehörlose und hörbehinderte Menschen e.V.. Auch im heutigen Team sind viele gehörlose oder hörgeschädigte Menschen, aber auch Hörende und ein Dolmetscher. Die Gäste gestalten sich ebenso divers, neben dem typischen Nordendpubli-kum und der Gehörlosen-Community, zählt auch ein Buchclub zu den Stammgästen, der die Ruhe schätzt.
Mehr Infos beim Online-Stadtführer für Barrierefreiheit in Frankfurt
Informieren kann man sich über Orte wie das Café Sinn & Wandel mittels des Online Stadtführers der Stabstelle Inklusion der Stadt Frankfurt. Christiane van den Borg, die Leitung der Stelle, betont den rechtlichen Anspruch auf Information und erläutert das städtische Webverzeichnis auf frankfurt-inklusiv.de: „Der Online Stadtführer verzeichnet die Barriere-freiheit von über 5000 Adressen. Da Barrierefreiheit immer etwas Unterschiedliches bedeu-ten kann, sind genaue Maßangaben und Vorrichtungen an den Orten beschrieben.“
Café Sinn & Wandel im Nordend: Inklusionsbetrieb auf dem regulären Arbeitsmarkt
In dem Online-Stadtführer sind viele verschiedene Orte Frankfurts erfasst, nicht nur dezidiert inklusive Betriebe. Diese unterteilen sich in zwei Arten: Eine sogenannte Behindertenwerk-stätte zeichnet sich durch die fast ausschließliche Beschäftigung von Menschen aus, die als nicht arbeitsfähig gelten, und ist je nach Betrachtungsweise ein geschützter oder eben sepa-rierter Raum. Ein Inklusionsbetrieb wie das Café Sinn & Wandel hingegen ist Teil des regulä-ren Arbeitsmarkts, das ist den Betreibenden wichtig.
Zwar erhält das Café Förderungen, beispielsweise von der Aktion Mensch oder für die Be-schäftigung von Schwerbehinderten, mit dem Markt muss das Café aber trotzdem mithalten und das wäre sonst gar nicht möglich. Die Förderungen gleichen den Mehraufwand aus, den man als Inklusionsbetrieb nun mal habe, dafür könne man eben einen offenen und diversen Ort schaffen, so Betriebsleiter Patrick.
Aus den vier Wänden auf die Straßen von Frankfurt-Nordend mit dem Coffee Bike
Besonders schön sei es zu sehen, wie die Angestellten auch persönlich reifen und Kommuni-kationsprobleme selbstsicherer lösen. Das positive Gefühl, was bereits im sicheren Rahmen des Cafés geschaffen werden konnte, möchte das Team nun nach außen auf die Straßen tragen, dort kann man bald ein Coffee Bike des Sinn & Wandel antreffen, eben klassisch Nordend.
Im direkten Kontakt mit den gehörlosen oder hörgeschädigten Mitarbeitenden müssen dann die Kommunikationsstrategien überdacht werden und man ist aufgefordert Neues zu probie-ren und zu lernen. Unterstützen können dabei zum Beispiel QR-Codes in der Speisekarte des Resto-Cafés über die Gebärdentutorials abrufbar sind.
So wird Inklusion in der Wechselwir-kung gelebt. „Das ist ein Geben und Nehmen“, erläutert Betriebsleiter Patrick Levermann, „nur als Inklusionsbetrieb hast du noch nichts gewonnen, auch die Gäste müssen ihren Schritt machen“. Die laute, trubelige Gastronomie als Schauplatz der Inklusion, mag zunächst gegen-sätzlich wirken, doch grade hier ist der Ort der Geselligkeit und des Zusammenkommens. So wird Gebärdensprache in die Mitte der Gesellschaft getragen und Kommunikation ermög-licht, wo sie sonst nur all zu oft auf Barrieren stößt.
Gegründet wurde die gemeinnützige GmbH im März 2023 von Gehörlosen selbst mit Unter-stützung des Hessischen Verbands für Gehörlose und hörbehinderte Menschen e.V.. Auch im heutigen Team sind viele gehörlose oder hörgeschädigte Menschen, aber auch Hörende und ein Dolmetscher. Die Gäste gestalten sich ebenso divers, neben dem typischen Nordendpubli-kum und der Gehörlosen-Community, zählt auch ein Buchclub zu den Stammgästen, der die Ruhe schätzt.
Informieren kann man sich über Orte wie das Café Sinn & Wandel mittels des Online Stadtführers der Stabstelle Inklusion der Stadt Frankfurt. Christiane van den Borg, die Leitung der Stelle, betont den rechtlichen Anspruch auf Information und erläutert das städtische Webverzeichnis auf frankfurt-inklusiv.de: „Der Online Stadtführer verzeichnet die Barriere-freiheit von über 5000 Adressen. Da Barrierefreiheit immer etwas Unterschiedliches bedeu-ten kann, sind genaue Maßangaben und Vorrichtungen an den Orten beschrieben.“
In dem Online-Stadtführer sind viele verschiedene Orte Frankfurts erfasst, nicht nur dezidiert inklusive Betriebe. Diese unterteilen sich in zwei Arten: Eine sogenannte Behindertenwerk-stätte zeichnet sich durch die fast ausschließliche Beschäftigung von Menschen aus, die als nicht arbeitsfähig gelten, und ist je nach Betrachtungsweise ein geschützter oder eben sepa-rierter Raum. Ein Inklusionsbetrieb wie das Café Sinn & Wandel hingegen ist Teil des regulä-ren Arbeitsmarkts, das ist den Betreibenden wichtig.
Zwar erhält das Café Förderungen, beispielsweise von der Aktion Mensch oder für die Be-schäftigung von Schwerbehinderten, mit dem Markt muss das Café aber trotzdem mithalten und das wäre sonst gar nicht möglich. Die Förderungen gleichen den Mehraufwand aus, den man als Inklusionsbetrieb nun mal habe, dafür könne man eben einen offenen und diversen Ort schaffen, so Betriebsleiter Patrick.
Besonders schön sei es zu sehen, wie die Angestellten auch persönlich reifen und Kommuni-kationsprobleme selbstsicherer lösen. Das positive Gefühl, was bereits im sicheren Rahmen des Cafés geschaffen werden konnte, möchte das Team nun nach außen auf die Straßen tragen, dort kann man bald ein Coffee Bike des Sinn & Wandel antreffen, eben klassisch Nordend.
17. Mai 2024, 09.50 Uhr
Sophia Höhny
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