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Filmfestivals im Januar und Februar
Räuber, Aliens und Riesenbiber übernehmen das Kino
Wie schon in den letzten Jahren eröffnen „Africa Alive“ und die „Fantasy Filmfest White Nights“ den Februar in Frankfurt. Das Film Preservation Weekend im DFF-Kino erinnert zuvor an die deutsche Filmgeschichte.
Häufig klaffen Fiktion und Realität weit auseinander: Wer sich über den echten Verbrecher Johannes Bückler alias Schinderhannes informieren will, kann bis März die nur sonntags im „Fliegenden Johanniter“ (Alte Malzfabrik 2) geöffnete Ausstellung in Hochheim besuchen. Dagegen war Helmut Käutner in seiner Carl-Zuckmeyer-Verfilmung mit Curd Jürgens rein an der Legende eines heldenhaften Bandenführers interessiert.
„Schinderhannes“ gehört neben dem Antikriegsfilm „Hunde, wollt ihr ewig leben“ zu den bekanntesten Titeln, die in „Filmerbe digital – Film Preservation Weekend“ mit Einführungen der Restauratoren präsentiert werden. Neben Stumm- und frühen Tonfilmen zählen von Donnerstag bis Sonntag, 18. bis 21. Januar, noch herausragende Werke des Jungen Deutschen Films wie Ulrich Schamonis Schwangerschaftsdrama „Es“ oder Herbert Veselys experimenteller „… nicht mehr fliehen“ zu den Ausgrabungen.
„Africa Alive“ im DFF-Kino zeigt 20 Jahre unabhängiges afrikanisches Filmschaffen
Die afrikanische Kinohistorie steht dagegen in mehreren Werken des Festivals „Africa Alive“ (Donnerstag bis Freitag, 1. bis 9. Februar) im DFF-Kino und dem Filmforum Höchst im Fokus. „Camera d’Afrique (1983) über die ersten zwanzig Jahre unabhängiges afrikanisches Filmschaffen, „Coconut Head Generation“ über eine Gruppe politisch engagierter Studierender und ihren Filmclub oder „Au Cimetère De La Pellicule“ über die Bewahrung des kulturellen Filmerbes beschäftigen sich mit Kino und seinen Auswirkungen.
Als Eröffnungsfilm wählte man den Cannes-Beitrag „Banel & Adama“ als Geschichte einer tragischen Liebe in einem Dorf im Norden Senegals (DFF-Kino, 1. Februar, 20.15 Uhr). Als Gäste konnte das Team unter anderem die Regisseure Appolain Siewe von „Code der Angst“ über Homophobie in Afrika und Alain Kassanda von „Coconut Head Generation“ und „Colette & Justine“ gewinnen. Bis Ende Februar wird das Festival in weiteren Einzelterminen fortgesetzt.
Harmonie in Frankfurt: „Fantasy Filmfest White Nights“ führt Gewinner des Fantasy Festivals auf
Nach „Coconut“ (Freitag, 2. Februar, 18 Uhr) läuft im DFF-Kino der mehrfach ausgezeichnete „Augure/Omen“ (20.30 Uhr) des Rappers, Regisseurs und Schauspielers Baloji. Der surreale Mix aus Träumen, Halluzinationen und Musiknummern über die Reise eines Mannes samt schwangerer Frau zu seinen Wurzeln im Kongo erlangte etwa den Regiepreis beim letzten Fantasy Festival im spanischen Sitges.
Weitere Gewinner kann man einen Tag später bei den „Fantasy Filmfest White Nights“ (Harmonie, Samstag/Sonntag, 3./4. Februar) erleben, darunter der Dämonenschocker „When Evil Lurks“, der Haudrauf-Klopper „I’ll Crush You All“ und der schwarzhumorige US-Thriller „The Last Stop in Yuma Country“ – bei den ersten beiden Genrearbeiten spielte allerdings viel Lokalpatriotismus mit.
Aliens und Dämonen übernehmen das Kino
Stark erwartet wird die koreanische „Alienoid“-Fortsetzung „Return to the Future“ als Mix aus historischem Schwertdrama und rasanter Science Fiction, dessen erster Teil nicht nur in Frankfurt zu den Publikumsfavoriten zählte. Nicht fehlen dürfen die späte „Nightwatch“-Fortsetzung „Demons are Forever“, bei dem Regisseur Ole Bornedal einen Teil der Originalbesetzung seines Durchbruchs vor dreißig Jahren gewinnen konnte.
Auch dabei ist die schräge Künstlerbiografie „Daaaaaali!“ als vorletzter Geniestreich des unermüdlichen Quentin Dupieux. Noch schräger geriet jedoch der kanadische Schwarzweiß-Stummfilm „Hundreds of Beavers“ als weiteren Festivalhit, womit der Bogen zum Preservation Weekend geschlagen wäre.
„Schinderhannes“ gehört neben dem Antikriegsfilm „Hunde, wollt ihr ewig leben“ zu den bekanntesten Titeln, die in „Filmerbe digital – Film Preservation Weekend“ mit Einführungen der Restauratoren präsentiert werden. Neben Stumm- und frühen Tonfilmen zählen von Donnerstag bis Sonntag, 18. bis 21. Januar, noch herausragende Werke des Jungen Deutschen Films wie Ulrich Schamonis Schwangerschaftsdrama „Es“ oder Herbert Veselys experimenteller „… nicht mehr fliehen“ zu den Ausgrabungen.
Die afrikanische Kinohistorie steht dagegen in mehreren Werken des Festivals „Africa Alive“ (Donnerstag bis Freitag, 1. bis 9. Februar) im DFF-Kino und dem Filmforum Höchst im Fokus. „Camera d’Afrique (1983) über die ersten zwanzig Jahre unabhängiges afrikanisches Filmschaffen, „Coconut Head Generation“ über eine Gruppe politisch engagierter Studierender und ihren Filmclub oder „Au Cimetère De La Pellicule“ über die Bewahrung des kulturellen Filmerbes beschäftigen sich mit Kino und seinen Auswirkungen.
Als Eröffnungsfilm wählte man den Cannes-Beitrag „Banel & Adama“ als Geschichte einer tragischen Liebe in einem Dorf im Norden Senegals (DFF-Kino, 1. Februar, 20.15 Uhr). Als Gäste konnte das Team unter anderem die Regisseure Appolain Siewe von „Code der Angst“ über Homophobie in Afrika und Alain Kassanda von „Coconut Head Generation“ und „Colette & Justine“ gewinnen. Bis Ende Februar wird das Festival in weiteren Einzelterminen fortgesetzt.
Nach „Coconut“ (Freitag, 2. Februar, 18 Uhr) läuft im DFF-Kino der mehrfach ausgezeichnete „Augure/Omen“ (20.30 Uhr) des Rappers, Regisseurs und Schauspielers Baloji. Der surreale Mix aus Träumen, Halluzinationen und Musiknummern über die Reise eines Mannes samt schwangerer Frau zu seinen Wurzeln im Kongo erlangte etwa den Regiepreis beim letzten Fantasy Festival im spanischen Sitges.
Weitere Gewinner kann man einen Tag später bei den „Fantasy Filmfest White Nights“ (Harmonie, Samstag/Sonntag, 3./4. Februar) erleben, darunter der Dämonenschocker „When Evil Lurks“, der Haudrauf-Klopper „I’ll Crush You All“ und der schwarzhumorige US-Thriller „The Last Stop in Yuma Country“ – bei den ersten beiden Genrearbeiten spielte allerdings viel Lokalpatriotismus mit.
Stark erwartet wird die koreanische „Alienoid“-Fortsetzung „Return to the Future“ als Mix aus historischem Schwertdrama und rasanter Science Fiction, dessen erster Teil nicht nur in Frankfurt zu den Publikumsfavoriten zählte. Nicht fehlen dürfen die späte „Nightwatch“-Fortsetzung „Demons are Forever“, bei dem Regisseur Ole Bornedal einen Teil der Originalbesetzung seines Durchbruchs vor dreißig Jahren gewinnen konnte.
Auch dabei ist die schräge Künstlerbiografie „Daaaaaali!“ als vorletzter Geniestreich des unermüdlichen Quentin Dupieux. Noch schräger geriet jedoch der kanadische Schwarzweiß-Stummfilm „Hundreds of Beavers“ als weiteren Festivalhit, womit der Bogen zum Preservation Weekend geschlagen wäre.
17. Januar 2024, 16.19 Uhr
Gregor Ries
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