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Femmetastique
Gleiche Chancen für Frauen
Femmetastique heißt das gemeinsame Jubiläumsevent vom Frauen Musik Büro und dem Frauenreferat zwei Wochen später am 29.11.2014. Hildegard Bernasconi und Mane Stelzer erzählen von ihrer Arbeit mit dem FMB.
Journal Frankfurt: Eine Jubelfeier in der Batschkapp: warum gemeinsam mit dem Frauenreferat und wie sieht die konkrete Zusammenarbeit mit der Politik im Alltag aus und wo ist die Schnittmenge in der Arbeit für die Frau in der Gesellschaft?
Hildegard Bernasconi (HB): Das Frauenreferat Frankfurt fördert das Frauen Musik Büro seit dem Jahr 2000, so dass die Bürokosten und drei feste Mitarbeiterinnen auf Honorarbasis gesichert sind. Bis dahin finanzierte sich der Verein über Mitgliederbeiträge, Spenden und einzelne Projektzuschüsse, wobei die Arbeit lange Zeit völlig auf ehrenamtlicher Basis stattfand. Deswegen schätzen wir uns sehr glücklich, in Frankfurt zu sein, da es nur in wenigen Städten eine Frauenförderung durch ein Frauenreferat gibt. Das Frauenreferat fördert gezielt Projekte und Initiativen, die sich um die Verbesserung der Lebensbedingungen von Frauen in den unterschiedlichsten gesellschaftlichen Bereichen einsetzen. Das ist unsere Schnittmenge in der politischen Arbeit, denn das Frauen Musik Büro hat sich zum Ziel gesetzt, Musikerinnen im Popularmusikbereich zu fördern und zu unterstützen. Wir möchten erreichen, dass Frauen die gleichen Chancen und Bedingungen haben wie ihre männlichen Kollegen. Musikerinnen sind sowohl auf der Amateur- als auch auf der professionellen Ebene immer noch deutlich in der Minderheit (ca. 10-12 %), was an nachteiligen Bedingungen und immer noch vorhandenen Vorurteilen liegen kann – genauso wie in anderen männerdominierten Lebens- und Arbeitsbereichen.
Was war die ursprünglich Idee des Vereins und wie hat sich über die Dekaden die Wahrnehmung der Frau in der Musik verändert (zum besseren hoffentlich und dennoch: es gibt noch viel zu tun, was packt ihr dabei konkret an)?
HB: Vor 30 Jahren waren Musikerinnen in der Pop-, Rock- und Jazzmusik noch eine Seltenheit. Es gab zwar in dieser Zeit auch schon einige weibliche Stars wie Patti Smith oder Janis Joplin, aber im Vergleich zu den männlichen Musikern waren es sehr wenige. Eine Band war damals eigentlich immer eine Männerband. Deshalb bildeten sich in Deutschland im Zuge der Frauenbewegung auch erstmalig Frauenbands, die damit bewusst ein Zeichen setzen wollten. Da hat sich natürlich in 30 Jahren viel getan. Hatten die Vereinsgründerinnen 1984 bei der Organisation der "1. Norddeutschen Frauen-Musik-Woche" in Worpswede noch Schwierigkeiten genügend Dozentinnen zu finden, verfügen wir heute durch unsere Netzwerk-Arbeit über einen Pool von mehreren Hundert Profimusikerinnen. In manchen Genres wie z.B. im Indie- oder Electropop-Bereich gibt es in den letzten Jahren immer mehr gemischte Bands, in denen zur Abwechslung mal die Männer am Mikro stehen und die Frauen die typischen Bandinstrumente E-Gitarre, Bass und Schlagzeug besetzen. Auch im Jazz-Bereich sehen wir häufiger von Frauen geleitete Ensembles, die dann auch in den einschlägigen Festival Line-Ups auftauchen.
Mane Stelzer (MS): Dennoch gibt es nach wie vor Berichte von Musikerinnen, dass sie Nachteile in ihrem Berufsfeld erfahren, da ändert sich nur sehr langsam etwas. Durch unsere Umfragen über die aktuelle Situation von Musikerinnen (veröffentlicht auf www.melodiva.de) haben wir herausgefunden, dass sie seltener für Bands gefragt und für Veranstaltungen gebucht werden als ihre männlichen Kollegen. Anscheinend können diese von den bestehenden Netzwerken eher profitieren. Viele Musikerinnen hören z.B. nach Konzerten Kommentare zu ihrem Äußeren (was bei Männern selten der Fall ist), manchmal nur dazu, und sie sind häufig mit einer niedrigeren Erwartungshaltung oder ungläubigem Erstaunen konfrontiert. Das heißt, mit der Unterscheidung Mann - Frau geht unter Umständen eine Bewertung einher, die eventuell gar nicht gewollt war, wie z.B. „für eine Frau spielst Du ziemlich gut Gitarre“. Instrumentalistinnen sind nach wie vor eine kleine Minderheit in der Popularmusik. Und Popularmusik zu studieren, stellt heute immer noch nur für wenige junge Frauen eine attraktive Zukunftsperspektive dar. Deshalb gibt es bis heute für uns viel zu tun: seit vielen Jahren organisieren wir z.B. Projekte zur Förderung von Mädchen und jungen Frauen, um den Nachwuchs zu ermutigen und zu supporten. Denn gerade im Jugendalter hören viele Mädchen mit dem Instrumentenspiel auf, anstatt wie die Jungs die Bunker und Bühnen zu stürmen. Wer nicht schon in einer Bigband oder Schulband eingebunden ist, findet meist nicht mehr den Zugang zum Spielen in einer Band. Hier greift z.B. unser Projekt „Bandfieber“, wo 13-16jährige Mädchen mehrere Monate unter Anleitung in die Bandarbeit reinschnuppern können.
HB: Außerdem veranstalten wir Konzerte in verschiedenen Clubs in Frankfurt, zu denen wir interessante Musikerinnen und Bands einladen. Seit 1998 organisieren wir die jährlich stattfindende „Hessische Frauen Musik Woche“, ein einmaliges Workshop-Angebot für Frauen mit hochkarätigen, ausschließlich weiblichen Dozenten. Aus unserer Mitgliederzeitschrift, die viele Jahre als Print-Medium herausgegeben wurde, hat sich unsere Internet-Präsenz, das Online-Musikjournal Melodiva entwickelt, die zur Basis unserer Netzwerk-Arbeit geworden ist. Durch diese Arbeit entstehen ständig neue Kontakte und das Musikerinnen-Netzwerk wächst. Die tägliche Verarbeitung der erhaltenen Informationen von Musikerinnen und der Musikbranche zu Berichten, News-Meldungen, CD-Reviews u.v.m. macht die Seite für Besucherinnen attraktiv und verschafft den Musikerinnen eine stärkere Präsenz in den Medien und der Öffentlichkeit.
Ist das, was ihr da treibt, auch konkrete Emanzipationsarbeit und wie sieht die Kooperation nicht nur unter ähnlich gearteten Vereinen, sondern grundsätzlich in der Musikszene aus? Ganz sicher habt ihr euch früher (auch und vor allem in der Außenwahrnehmung) in einer Nische bewegt. Wie seht ihr euch heute positioniert?
MS: Die Arbeit des Frauen Musik Büros war und ist tägliche, konkrete Emanzipationsarbeit. Wir sehen uns vor allem als Sprachrohr, Anlaufstelle und unterstützende Instanz für Musikerinnen, die ja oftmals keine PR-Agentur, Label oder Manager hinter sich haben und alles allein managen. Indem wir interessante Musikerinnen featurern, ihre Konzerte empfehlen, ihre Workshops und Unterrichtsangebote verbreiten, helfen wir jedoch nicht nur, deren Arbeitsbedingungen (und die ihrer männlichen Mitmusiker!) zu verbessern; wir machen die Karrieren dieser Musikerinnen auch für den Nachwuchs sichtbar – Stichwort: Rôle Models. Wenn wir dazu beitragen können, dass eine Schlagzeugerin eine erfolgreiche Karriere in der Rockmusik macht, die wieder Vorbild für andere ist, dann tun wir es. Oder wenn wir durch unsere Konzertreihe “Melodiva.de Club Concerts” mehr Musikerinnen auf die Bühnen der Stadt bringen können, dann tun wir es. In unserer täglichen Arbeit tragen wir das aber nicht ständig als Fahne vor uns her. In den letzten 20 Jahren, in denen unser Büro in Frankfurt ist, haben wir eine Vielzahl von Kooperationen mit den unterschiedlichsten Vereinen, Initiativen und Frankfurter Clubs aufgebaut, mit denen wir sehr gerne und gut zusammenarbeiten. Dazu kommt ein ständiger Austausch mit VeranstalterInnen, PromoterInnen und MedienvertreterInnen, die uns mit Infos und CD’s von Künstlerinnen bemustern. Diese Zusammenarbeit erleben wir als sehr kooperativ und fruchtbar; da gibt es keine fühlbaren Vorbehalte. Doch weiterhin bleiben auch die „Nischen“ wichtig! In diesen „Nischen“, wie sie z.B. Musik-Workshops oder Sessions nur für Frauen und Mädchen darstellen, können sich Musikerinnen in Ruhe ausprobieren, neue Instrumente lernen, sich in Solospiel und Improvisation üben und neue Wege gehen. Ohne gleich verglichen, beurteilt oder verdrängt zu werden.
Der Abend in der Batschkapp. Das Motto femmetastique ist ja ein sehr plakatives, selbstbewusstes, offensives. Was passiert an dem Abend konkret: auch Politik neben der Musik?
HB: Ein großes Fest in der Batschkapp mit vielen Frauen und Männern aus der frauenpolitischen Szene, aus Politik und Musik, mit vielen FreundInnen und UnterstützerInnen ist doch schon Politik! Und dass viele hochkarätige Musikerinnen auf der Bühne stehen, ist auch ein politisches Zeichen. Wir freuen uns sehr, dass Anke Helfrich für diesen Abend eine Formation mit KollegInnen zusammengestellt hat, die allesamt – genau wie sie - international zur Spitze der Jazzszene gehören! Den zweiten musikalischen Act bestreiten The Wonderfrolleins, etablierte Musikerinnen aus Frankfurt und Rhein-Main, die höchst originell und virtuos Popmusik aus verschiedenen Jahrzehnten und Regionen bieten. Dazwischen gibt es Überraschungen mit Quiz und Verlosung, und als Moderatorin wird die Kabarettistin Connie Webs das Publikum unterhalten. Zum Abschluss darf getanzt werden, die bekannte Frankfurterin DJane Vira legt auf. Neben dem musikalischen Programm wird es natürlich Infos über die Veranstalterinnen und deren Aktivitäten an Infoständen und von der Bühne geben, aber im Zentrum soll ein schönes großes Fest zum Feiern stehen.
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- Ein Interview mit Anne Breick
- Ein Interview mit Gabriele Wenner vom Frauenreferat
Hildegard Bernasconi (HB): Das Frauenreferat Frankfurt fördert das Frauen Musik Büro seit dem Jahr 2000, so dass die Bürokosten und drei feste Mitarbeiterinnen auf Honorarbasis gesichert sind. Bis dahin finanzierte sich der Verein über Mitgliederbeiträge, Spenden und einzelne Projektzuschüsse, wobei die Arbeit lange Zeit völlig auf ehrenamtlicher Basis stattfand. Deswegen schätzen wir uns sehr glücklich, in Frankfurt zu sein, da es nur in wenigen Städten eine Frauenförderung durch ein Frauenreferat gibt. Das Frauenreferat fördert gezielt Projekte und Initiativen, die sich um die Verbesserung der Lebensbedingungen von Frauen in den unterschiedlichsten gesellschaftlichen Bereichen einsetzen. Das ist unsere Schnittmenge in der politischen Arbeit, denn das Frauen Musik Büro hat sich zum Ziel gesetzt, Musikerinnen im Popularmusikbereich zu fördern und zu unterstützen. Wir möchten erreichen, dass Frauen die gleichen Chancen und Bedingungen haben wie ihre männlichen Kollegen. Musikerinnen sind sowohl auf der Amateur- als auch auf der professionellen Ebene immer noch deutlich in der Minderheit (ca. 10-12 %), was an nachteiligen Bedingungen und immer noch vorhandenen Vorurteilen liegen kann – genauso wie in anderen männerdominierten Lebens- und Arbeitsbereichen.
Was war die ursprünglich Idee des Vereins und wie hat sich über die Dekaden die Wahrnehmung der Frau in der Musik verändert (zum besseren hoffentlich und dennoch: es gibt noch viel zu tun, was packt ihr dabei konkret an)?
HB: Vor 30 Jahren waren Musikerinnen in der Pop-, Rock- und Jazzmusik noch eine Seltenheit. Es gab zwar in dieser Zeit auch schon einige weibliche Stars wie Patti Smith oder Janis Joplin, aber im Vergleich zu den männlichen Musikern waren es sehr wenige. Eine Band war damals eigentlich immer eine Männerband. Deshalb bildeten sich in Deutschland im Zuge der Frauenbewegung auch erstmalig Frauenbands, die damit bewusst ein Zeichen setzen wollten. Da hat sich natürlich in 30 Jahren viel getan. Hatten die Vereinsgründerinnen 1984 bei der Organisation der "1. Norddeutschen Frauen-Musik-Woche" in Worpswede noch Schwierigkeiten genügend Dozentinnen zu finden, verfügen wir heute durch unsere Netzwerk-Arbeit über einen Pool von mehreren Hundert Profimusikerinnen. In manchen Genres wie z.B. im Indie- oder Electropop-Bereich gibt es in den letzten Jahren immer mehr gemischte Bands, in denen zur Abwechslung mal die Männer am Mikro stehen und die Frauen die typischen Bandinstrumente E-Gitarre, Bass und Schlagzeug besetzen. Auch im Jazz-Bereich sehen wir häufiger von Frauen geleitete Ensembles, die dann auch in den einschlägigen Festival Line-Ups auftauchen.
Mane Stelzer (MS): Dennoch gibt es nach wie vor Berichte von Musikerinnen, dass sie Nachteile in ihrem Berufsfeld erfahren, da ändert sich nur sehr langsam etwas. Durch unsere Umfragen über die aktuelle Situation von Musikerinnen (veröffentlicht auf www.melodiva.de) haben wir herausgefunden, dass sie seltener für Bands gefragt und für Veranstaltungen gebucht werden als ihre männlichen Kollegen. Anscheinend können diese von den bestehenden Netzwerken eher profitieren. Viele Musikerinnen hören z.B. nach Konzerten Kommentare zu ihrem Äußeren (was bei Männern selten der Fall ist), manchmal nur dazu, und sie sind häufig mit einer niedrigeren Erwartungshaltung oder ungläubigem Erstaunen konfrontiert. Das heißt, mit der Unterscheidung Mann - Frau geht unter Umständen eine Bewertung einher, die eventuell gar nicht gewollt war, wie z.B. „für eine Frau spielst Du ziemlich gut Gitarre“. Instrumentalistinnen sind nach wie vor eine kleine Minderheit in der Popularmusik. Und Popularmusik zu studieren, stellt heute immer noch nur für wenige junge Frauen eine attraktive Zukunftsperspektive dar. Deshalb gibt es bis heute für uns viel zu tun: seit vielen Jahren organisieren wir z.B. Projekte zur Förderung von Mädchen und jungen Frauen, um den Nachwuchs zu ermutigen und zu supporten. Denn gerade im Jugendalter hören viele Mädchen mit dem Instrumentenspiel auf, anstatt wie die Jungs die Bunker und Bühnen zu stürmen. Wer nicht schon in einer Bigband oder Schulband eingebunden ist, findet meist nicht mehr den Zugang zum Spielen in einer Band. Hier greift z.B. unser Projekt „Bandfieber“, wo 13-16jährige Mädchen mehrere Monate unter Anleitung in die Bandarbeit reinschnuppern können.
HB: Außerdem veranstalten wir Konzerte in verschiedenen Clubs in Frankfurt, zu denen wir interessante Musikerinnen und Bands einladen. Seit 1998 organisieren wir die jährlich stattfindende „Hessische Frauen Musik Woche“, ein einmaliges Workshop-Angebot für Frauen mit hochkarätigen, ausschließlich weiblichen Dozenten. Aus unserer Mitgliederzeitschrift, die viele Jahre als Print-Medium herausgegeben wurde, hat sich unsere Internet-Präsenz, das Online-Musikjournal Melodiva entwickelt, die zur Basis unserer Netzwerk-Arbeit geworden ist. Durch diese Arbeit entstehen ständig neue Kontakte und das Musikerinnen-Netzwerk wächst. Die tägliche Verarbeitung der erhaltenen Informationen von Musikerinnen und der Musikbranche zu Berichten, News-Meldungen, CD-Reviews u.v.m. macht die Seite für Besucherinnen attraktiv und verschafft den Musikerinnen eine stärkere Präsenz in den Medien und der Öffentlichkeit.
Ist das, was ihr da treibt, auch konkrete Emanzipationsarbeit und wie sieht die Kooperation nicht nur unter ähnlich gearteten Vereinen, sondern grundsätzlich in der Musikszene aus? Ganz sicher habt ihr euch früher (auch und vor allem in der Außenwahrnehmung) in einer Nische bewegt. Wie seht ihr euch heute positioniert?
MS: Die Arbeit des Frauen Musik Büros war und ist tägliche, konkrete Emanzipationsarbeit. Wir sehen uns vor allem als Sprachrohr, Anlaufstelle und unterstützende Instanz für Musikerinnen, die ja oftmals keine PR-Agentur, Label oder Manager hinter sich haben und alles allein managen. Indem wir interessante Musikerinnen featurern, ihre Konzerte empfehlen, ihre Workshops und Unterrichtsangebote verbreiten, helfen wir jedoch nicht nur, deren Arbeitsbedingungen (und die ihrer männlichen Mitmusiker!) zu verbessern; wir machen die Karrieren dieser Musikerinnen auch für den Nachwuchs sichtbar – Stichwort: Rôle Models. Wenn wir dazu beitragen können, dass eine Schlagzeugerin eine erfolgreiche Karriere in der Rockmusik macht, die wieder Vorbild für andere ist, dann tun wir es. Oder wenn wir durch unsere Konzertreihe “Melodiva.de Club Concerts” mehr Musikerinnen auf die Bühnen der Stadt bringen können, dann tun wir es. In unserer täglichen Arbeit tragen wir das aber nicht ständig als Fahne vor uns her. In den letzten 20 Jahren, in denen unser Büro in Frankfurt ist, haben wir eine Vielzahl von Kooperationen mit den unterschiedlichsten Vereinen, Initiativen und Frankfurter Clubs aufgebaut, mit denen wir sehr gerne und gut zusammenarbeiten. Dazu kommt ein ständiger Austausch mit VeranstalterInnen, PromoterInnen und MedienvertreterInnen, die uns mit Infos und CD’s von Künstlerinnen bemustern. Diese Zusammenarbeit erleben wir als sehr kooperativ und fruchtbar; da gibt es keine fühlbaren Vorbehalte. Doch weiterhin bleiben auch die „Nischen“ wichtig! In diesen „Nischen“, wie sie z.B. Musik-Workshops oder Sessions nur für Frauen und Mädchen darstellen, können sich Musikerinnen in Ruhe ausprobieren, neue Instrumente lernen, sich in Solospiel und Improvisation üben und neue Wege gehen. Ohne gleich verglichen, beurteilt oder verdrängt zu werden.
Der Abend in der Batschkapp. Das Motto femmetastique ist ja ein sehr plakatives, selbstbewusstes, offensives. Was passiert an dem Abend konkret: auch Politik neben der Musik?
HB: Ein großes Fest in der Batschkapp mit vielen Frauen und Männern aus der frauenpolitischen Szene, aus Politik und Musik, mit vielen FreundInnen und UnterstützerInnen ist doch schon Politik! Und dass viele hochkarätige Musikerinnen auf der Bühne stehen, ist auch ein politisches Zeichen. Wir freuen uns sehr, dass Anke Helfrich für diesen Abend eine Formation mit KollegInnen zusammengestellt hat, die allesamt – genau wie sie - international zur Spitze der Jazzszene gehören! Den zweiten musikalischen Act bestreiten The Wonderfrolleins, etablierte Musikerinnen aus Frankfurt und Rhein-Main, die höchst originell und virtuos Popmusik aus verschiedenen Jahrzehnten und Regionen bieten. Dazwischen gibt es Überraschungen mit Quiz und Verlosung, und als Moderatorin wird die Kabarettistin Connie Webs das Publikum unterhalten. Zum Abschluss darf getanzt werden, die bekannte Frankfurterin DJane Vira legt auf. Neben dem musikalischen Programm wird es natürlich Infos über die Veranstalterinnen und deren Aktivitäten an Infoständen und von der Bühne geben, aber im Zentrum soll ein schönes großes Fest zum Feiern stehen.
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- Ein Interview mit Anne Breick
- Ein Interview mit Gabriele Wenner vom Frauenreferat
4. November 2014, 07.05 Uhr
Detlef Kinsler
Detlef Kinsler
Weil sein Hobby schon früh zum Beruf wurde, ist Fotografieren eine weitere Leidenschaft des Journal-Frankfurt-Musikredakteurs, der außerdem regelmäßig über Frauenfußball schreibt. Mehr von Detlef
Kinsler >>
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21. Dezember 2024
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