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Corona: Frankfurt erreicht Eskalationsstufe 2
Stadt will Lockdown mit aller Kraft verhindern
In Frankfurt steigen die Zahlen der Corona-Neuinfektionen wieder deutlich, betroffen sind dabei vor allem Reiserückkehrende und junge Menschen. Währenddessen verzeichnet Offenbach den größten Infektionsanstieg innerhalb eines Tages seit Beginn der Pandemie.
In Frankfurt lag die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen bei 25. Damit tritt in Frankfurt die zweite Warnstufe des Präventions- und Eskalationskonzeptes des Landes Hessen in Kraft und setzt die Stadt auf Platz Zwei im Landesvergleich. Die Spitze führt derzeit Offenbach an; zuletzt zählte die Stadt 22 Neuinfektionen innerhalb eines Tages – der größte Anstieg seit Beginn der Pandemie.
Hygienevorschriften, Abstandsregeln und das Tragen eines Mund-Nase-Schutzes müsse nun weiterhin konsequent eingehalten werden, sagte Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) am Donnerstagnachmittag. „In den vergangenen Wochen konnten wir etliche Lockerungen durchführen, wie die Öffnung von Museen, Schwimmbädern, Restaurants, Cafés, dem Palmengarten oder dem Zoo“, so Feldmann. Nicht zuletzt habe man auch den Regelbetrieb in den Schulen und Kitas wieder aufnehmen können. Diese Erfolge seien nun in Gefahr. „Nur gemeinsam und solidarisch können wir verhindern, dass wir das öffentliche Leben wieder einschränken müssen.“ Einen weiteren Lockdown und die daraus entstehenden „katastrophalen Folgen für die Wirtschaft, die Gesellschaft und das Zusammenleben“ wolle man mit aller Kraft verhindern.
Bislang hatte der Präventions- und Eskalationsplan auf der grünen Stufe bei weniger als 20 Neuinfektionen auf 100 000 Einwohner an sieben aufeinanderfolgenden Tagen vorgesehen, dass eine tägliche Lageanalyse und entsprechende Anpassung der Maßnahmen in den Stabssitzungen des Gesundheitsamtes und den Sitzungen des Verwaltungsstabes erfolgt. Die nächste, gelbe Eskalationsstufe erfordert nun weitere Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie, unter anderem die erweiterte Prüfung und bedarfsgerecht angepasste Sicherstellung der ambulanten und stationären Versorgung sowie die Ausweitung von Corona-Tests. Bürgerinnen und Bürger sollen außerdem wieder stärker über Verhaltenshinweisen, Hygienevorschriften und Abstandsgeboten informiert werden. Zusätzlich ist die Stadt dazu verpflichtet, Personal zur Nachverfolgung von Kontaktpersonen bereitzustellen; aktuell beschäftigen sich 190 Personen in der Spitze im Bedarfsfall mit der Nachverfolgung.
Maskenpflicht im Klassenzimmer
„Das hier ist leider ein Termin mit Ansage“, sagte Gesundheitsdezernent Stefan Majer (Bündnis 90/Die Grünen) am Donnerstag. „Wir haben seit Tagen gemerkt, dass die Zahlen nach oben gehen.“ Sie seien so hoch, dass man nun „massiv“ dagegen steuern müsse. Vor allem die Sorglosigkeit Vieler gefährde die Bevölkerung. „Die Maske ist der Preis dafür, dass unsere Kinder wieder in die Schule gehen können und unsere Wirtschaft nicht vor die Hunde geht“, betonte Majer. In den weiterführenden Schulen in Frankfurt werde deshalb vorerst für eine Dauer von zwei Wochen auch eine Maskenpflicht in Klassenräumen eingeführt, sofern es nicht möglich ist einen Abstand von 1,5 Metern zu bewahren.
„Die Infektionszahlen, die wir im Frühjahr hatten, haben zu großen Teilen aus Alten- und Pflegeheimen gestammt. Aktuell sind die älteren Menschen aber nicht der Auslöser“, erklärte Dr. Antoni Walczok, Leiter der Abteilung Infektiologie im Gesundheitsamt Frankfurt dazu. In Alten-, Pflege- und Wohnheimen habe man ein gutes System entwickelt, um die älteren Menschen zu schützen. Nun gingen die Infektionen in der Bevölkerungen jedoch gewissermaßen „in die Breite“. „Aktuell sind überwiegend junge Menschen betroffen. Bei einem großen Teil handelt es sich dabei um Reiserückkehrer. Aber auch weil die jungen Menschen feiern wollen“, so Walczok. Die Pandemie sei noch lange nicht vorbei, jedoch müsse man nicht in Panik geraten. Wichtig sei weiterhin, dass die Bürgerinnen und Bürger zusammenarbeiteten.
Veranstaltungen nur noch für 250 Personen
Neben der Maskenpflicht in den Schulen wolle die Stadt nun wieder verstärkte Kontroll- und Überwachungsmaßnahmen zur konsequenten Umsetzung verfügter Auflagen im öffentlichen Raum, im ÖPNV, in Gaststätten, bei Gewerbebetrieben und im Einzelhandel durchführen. „Unsere Stadtpolizei wird weiterhin konsequent Regelverstößen nachgehen“, sagte Sicherheitsdezernent Markus Frank (CDU). Veranstaltungen dürften zudem vorerst wieder nur mit 250 Personen stattfinden und nicht mehr mit bis zu 1000. Das betrifft auch die Sommergärten, die an diesem Wochenende an unterschiedlichen Standorten unter anderem von den Veranstaltungslocations Batschkapp, Das Bett und dem Gibson Club beginnen.
Offenbach erreicht dritte Warnstufe
In Offenbach steigt die Anzahl der Neuinfektionen derweil noch stärker an. Laut den Zahlen des Robert-Koch-Instituts verzeichnet Offenbach aktuell eine Inzidenz von 52. Damit hat Offenbach die dritte Warnstufe von Hessens Präventions- und Eskalationskonzept erreicht, die ein konsequentes Beschränkungskonzept vorsieht. Mit 22 Neuinfektionen innerhalb eines Tages hatte die Stadt am Donnerstag den größten Anstieg seit Beginn der Pandemie zu verzeichnen.
Auch dort gingen die meisten Fälle auf jüngere Reiserückkehrende und deren Kontaktpersonen zurück. Zuletzt hatten sich eine Schülerin und ein Schüler in Portugal und Kroatien angesteckt – beide Länder gelten aktuell nicht als Risikogebiete. Peter Feldmann kündigte an, sich gemeinsam mit Offenbachs Oberbürgermeister Felix Schwenke (SPD) am Freitag zusammenzusetzen, um sich über anstehende Maßnahmen und Vorgehensweisen auszutauschen.
Hygienevorschriften, Abstandsregeln und das Tragen eines Mund-Nase-Schutzes müsse nun weiterhin konsequent eingehalten werden, sagte Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) am Donnerstagnachmittag. „In den vergangenen Wochen konnten wir etliche Lockerungen durchführen, wie die Öffnung von Museen, Schwimmbädern, Restaurants, Cafés, dem Palmengarten oder dem Zoo“, so Feldmann. Nicht zuletzt habe man auch den Regelbetrieb in den Schulen und Kitas wieder aufnehmen können. Diese Erfolge seien nun in Gefahr. „Nur gemeinsam und solidarisch können wir verhindern, dass wir das öffentliche Leben wieder einschränken müssen.“ Einen weiteren Lockdown und die daraus entstehenden „katastrophalen Folgen für die Wirtschaft, die Gesellschaft und das Zusammenleben“ wolle man mit aller Kraft verhindern.
Bislang hatte der Präventions- und Eskalationsplan auf der grünen Stufe bei weniger als 20 Neuinfektionen auf 100 000 Einwohner an sieben aufeinanderfolgenden Tagen vorgesehen, dass eine tägliche Lageanalyse und entsprechende Anpassung der Maßnahmen in den Stabssitzungen des Gesundheitsamtes und den Sitzungen des Verwaltungsstabes erfolgt. Die nächste, gelbe Eskalationsstufe erfordert nun weitere Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie, unter anderem die erweiterte Prüfung und bedarfsgerecht angepasste Sicherstellung der ambulanten und stationären Versorgung sowie die Ausweitung von Corona-Tests. Bürgerinnen und Bürger sollen außerdem wieder stärker über Verhaltenshinweisen, Hygienevorschriften und Abstandsgeboten informiert werden. Zusätzlich ist die Stadt dazu verpflichtet, Personal zur Nachverfolgung von Kontaktpersonen bereitzustellen; aktuell beschäftigen sich 190 Personen in der Spitze im Bedarfsfall mit der Nachverfolgung.
Maskenpflicht im Klassenzimmer
„Das hier ist leider ein Termin mit Ansage“, sagte Gesundheitsdezernent Stefan Majer (Bündnis 90/Die Grünen) am Donnerstag. „Wir haben seit Tagen gemerkt, dass die Zahlen nach oben gehen.“ Sie seien so hoch, dass man nun „massiv“ dagegen steuern müsse. Vor allem die Sorglosigkeit Vieler gefährde die Bevölkerung. „Die Maske ist der Preis dafür, dass unsere Kinder wieder in die Schule gehen können und unsere Wirtschaft nicht vor die Hunde geht“, betonte Majer. In den weiterführenden Schulen in Frankfurt werde deshalb vorerst für eine Dauer von zwei Wochen auch eine Maskenpflicht in Klassenräumen eingeführt, sofern es nicht möglich ist einen Abstand von 1,5 Metern zu bewahren.
„Die Infektionszahlen, die wir im Frühjahr hatten, haben zu großen Teilen aus Alten- und Pflegeheimen gestammt. Aktuell sind die älteren Menschen aber nicht der Auslöser“, erklärte Dr. Antoni Walczok, Leiter der Abteilung Infektiologie im Gesundheitsamt Frankfurt dazu. In Alten-, Pflege- und Wohnheimen habe man ein gutes System entwickelt, um die älteren Menschen zu schützen. Nun gingen die Infektionen in der Bevölkerungen jedoch gewissermaßen „in die Breite“. „Aktuell sind überwiegend junge Menschen betroffen. Bei einem großen Teil handelt es sich dabei um Reiserückkehrer. Aber auch weil die jungen Menschen feiern wollen“, so Walczok. Die Pandemie sei noch lange nicht vorbei, jedoch müsse man nicht in Panik geraten. Wichtig sei weiterhin, dass die Bürgerinnen und Bürger zusammenarbeiteten.
Veranstaltungen nur noch für 250 Personen
Neben der Maskenpflicht in den Schulen wolle die Stadt nun wieder verstärkte Kontroll- und Überwachungsmaßnahmen zur konsequenten Umsetzung verfügter Auflagen im öffentlichen Raum, im ÖPNV, in Gaststätten, bei Gewerbebetrieben und im Einzelhandel durchführen. „Unsere Stadtpolizei wird weiterhin konsequent Regelverstößen nachgehen“, sagte Sicherheitsdezernent Markus Frank (CDU). Veranstaltungen dürften zudem vorerst wieder nur mit 250 Personen stattfinden und nicht mehr mit bis zu 1000. Das betrifft auch die Sommergärten, die an diesem Wochenende an unterschiedlichen Standorten unter anderem von den Veranstaltungslocations Batschkapp, Das Bett und dem Gibson Club beginnen.
Offenbach erreicht dritte Warnstufe
In Offenbach steigt die Anzahl der Neuinfektionen derweil noch stärker an. Laut den Zahlen des Robert-Koch-Instituts verzeichnet Offenbach aktuell eine Inzidenz von 52. Damit hat Offenbach die dritte Warnstufe von Hessens Präventions- und Eskalationskonzept erreicht, die ein konsequentes Beschränkungskonzept vorsieht. Mit 22 Neuinfektionen innerhalb eines Tages hatte die Stadt am Donnerstag den größten Anstieg seit Beginn der Pandemie zu verzeichnen.
Auch dort gingen die meisten Fälle auf jüngere Reiserückkehrende und deren Kontaktpersonen zurück. Zuletzt hatten sich eine Schülerin und ein Schüler in Portugal und Kroatien angesteckt – beide Länder gelten aktuell nicht als Risikogebiete. Peter Feldmann kündigte an, sich gemeinsam mit Offenbachs Oberbürgermeister Felix Schwenke (SPD) am Freitag zusammenzusetzen, um sich über anstehende Maßnahmen und Vorgehensweisen auszutauschen.
21. August 2020, 10.37 Uhr
Johanna Wendel
Johanna Wendel
Jahrgang 1993, Technikjournalismus-Studium an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, seit Januar 2019 beim Journal Frankfurt. Mehr von Johanna
Wendel >>
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