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Die Freitagsküche ist zurück

Sie war ein Hotspot der Stadt, die Freitagsküche im atelierfrankfurt. Einen Steinwurf entfernt wird sie am Freitagabend wieder die Kreativen anlocken - im Hinterhaus der Mainzer Landstraße 105.
Es geschehen also doch noch Wunder: Da haben wir über Monate die Daumen gehalten, nur damit unser Lieblings-Hot-Spot, die legendäre Freitagsküche, nicht einfach so sang und klanglos verschwindet, sondern
irgendwann auch wieder auferstehen mag. Just am Wochenende zum Saisonstart der Frankfurter Galerien, am heutigen Freitagabend, werfen die bewährten Gründer und Macher, der Künstler Michael Riedel und der Theatermann Thomas Friemel wieder die Herdplatten an, decken weißes Linnen über lange Tischtafeln, klappern mit Besteck und Teller und sortieren frische Blumen in Vasen.

Alles soll sein, wie es schon 2004 mit ihrer Gründungsinitiative in der Oskar-von-Miller Straße und mit ihren Dependancen im atelierfrankfurt und an verschiedenen Orten in Berlin immer war. Einzig geändert hat sich die Adresse. Heiß gekocht wird jetzt im Hinterhaus der Mainzer Landstraße 105. Und wirft man einen Blick in die großzügigen Räume, dann lässt sich feststellen, da hat sich noch mehr geändert: ein vierflammiger Profi- Gasherd steht in der Küche, Armaturen, Fenster, Fußboden alles frisch renoviert. Eine Etage tiefer ist ein Gewölbekeller eingerichtet, der auch für private Feiern gebucht werden kann und ab Oktober gibt es sogar Mittagstisch. Schreitet ab nun die Freitagsküche etabliertere Wege?

„Wir sind keine Studenten mehr“, antwortet Michael Riedel, „und wir haben hier andere Mieten zu bestreiten, als für die beiden vorangegangenen Adressen. Das Mittagstischangebot soll die Freitagsküche und ihre Projekte finanzieren“. Freitagsküche versteht sich also weniger als Kunstprojekt, sondern mehr als Ort für gutes Essen, Kontakte zur Kunstszene und natürlich für einen angeregten Abend mit Freunden. „Obschon wir wieder mit Veranstaltungen näher an der Kunst sein werden.“ Für den Eröffnungsabend hat der New Yorker Maler Dave Mico, der zum Saisonstart parallel auch in der Galerie von Parisa Kind mit Werken vertreten sein wird, ein großes Wandbild produziert. Außerdem wird er kochen, womit die Tradition der Gastköche seine Fortsetzung findet. Gleichzeitig gibt es ein von Steffen Jobst publiziertes Magazin mit dem sinnfälligen Titel „105“, das monatlich erscheinen wird. Ebenfalls einmal im Monat finden im Gewölbekeller Veranstaltungen statt, so ein Programm zur Frankfurter Buchmesse im Oktober. Klingt alles vielversprechend.

Wer also am Freitagabend vom Saisonstart-Rundgang (siehe hier: www.frankfurtsaisonstart.de) ausgehungert ist, der sollte sich schleunigst in die Schlange zur Essensausgabe in der Mainzer Landstraße 105 stellen. Denn dass die Malzeiten ruck zuck aufgegessen sein werden, gehört ja auch schon zur Tradition der Freitagsküche.
 
Fotogalerie:
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2. September 2011, 10.36 Uhr
Grit Weber
 
 
 
 
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